Diskografie-Check: SEPULTURA - Teil 1 | Platz 15 - 9

05.03.2021 | 12:00

Max Cavalera oder Derrick Green, SEPULTURA vor oder nach 1996? Diese Fragen treiben die Fans der Brasilianer schon seit dem Ausstieg von Fronter und Mastermind Max Cavalera nach dem Release von "Roots" um. Da sich das besagte Album und der Abschied Cavaleras in diesem Jahr schon zum 25. Mal jähren und gleichzeitig auch noch das Thrash-Monument "Arise" seinen 30. Geburtstag feiert, haben wir uns noch einmal die vielseitige und abwechslungsreiche Diskografie des Vierers aus Belo Horizonte vorgenommen. Eine Reise durch insgesamt 15 Alben, die zumindest bei mir den Blick auf die Post-Max-Ära noch einmal gründlich verändert hat. Vielleicht geht es euch ja ähnlich.

Honorable Mention - Under A Pale Grey Sky

Bevor wir uns aber unserem Ranking widmen, möchte ich vorweg noch auf ein Live-Dokument eingehen, das für spät hinzugekommene SEPULTURA-Fans (wie mich) bis heute die einzige Möglichkeit darstellt, eine Show von SEPULTURA auf dem Höhepunkt der Max Cavalera-Jahre zu genießen. Veröffentlicht wurde "Under A Pale Grey Sky", das kurz vor Cavaleras Ausstieg im Jahr 1996 in der Londoner Brixton Academy mitgeschnitten wurde, nach der Trennung vom damaligen Label Roadrunner und wird bis heute von der Band nicht als offizieller Teil der Diskografie akzeptiert. Zum Teil mag das an den durchaus vorhandenen Verspielern liegen, die beispielsweise in 'Territory' oder 'Troops Of Doom' zu hören sind. Doch genau diese rohe und ungeschliffene Darbietung macht die Doppel-CD für mich persönlich zu einem so großartigen Livealbum, denn genau solche Dinge sind eben ein Teil des Konzerterlebnisses und werden heutzutage viel zu oft dem Perfektionswahn geopfert. Zusätzlich profitiert der Mitschnitt von Colin Richardsons druckvollem Mix, der den Zuhörer praktisch direkt in die erste Reihe der Brixton Academy befördert, wo er anschließend für knapp 108 Minuten von der musikalischen Dampfwalze überrollt wird, die SEPULTURA im Jahr 1996 war. In meinen Ohren ganz großes Kino und ein zu oft übersehenes Livealbum, für dessen Genuss man zugegebenermaßen aber eine Vorliebe für "Roots" mitbringen muss, denn der Großteil der Setlist wird vom damals aktuellen Album dominiert.

15. Against

Nun aber zu unserem eigentlichen Ranking, das wenig überraschend mit dem ersten Album nach dem Ausstieg von Max Cavalera beginnt. Erschienen im Jahr 1998 und erstmalig den neuen Frontmann Derrick Green präsentierend, zeigt "Against" eine Band, die nach dem großen internen Knall noch ihren Weg für die Zukunft sucht. So setzen die insgesamt 15 Songs den Weg von "Roots" zwar konsequent fort und gehen mit der Aufnahme von japanischen Einflüssen wie Taiko-Drums sogar noch über den Tribal-Ansatz auf dem Vorgänger hinaus. Gleichzeitig sucht das neue Songwriter-Duo bestehend aus Gitarrist Andreas Kisser und Schlagzeuger Igor Cavalera noch die Balance zwischen planlosen Noise-Collagen und griffigen Songs, die trotz überbordender Kreativität auch einen roten Faden erahnen lassen, während Green als Neuer im Bunde dem Material noch nicht so recht seinen Stempel aufdrücken kann. Dafür überzeugt der neue Sänger mit seinen unfassbar druckvollen Shouts, die sogar phasenweise seinen Vorgänger in den Schatten stellen. Ohne Max fehlt es "Against" aber an Songs mit "Hit-Potential" wie sie die Vorgänger en masse zu bieten hatten, sodass sich schlussendlich nur 'Against' und das zugegeben starke 'Choke' auch Jahre später noch in den Setlisten der Touren wiederfinden. Alles in allem hat sich SEPULTURA im Jahr 1998 in der neuen Konstellation noch nicht gefunden, was auch unsere Redaktion praktisch geschlossen so sieht und dem Silberling nur einen der drei letzten Plätze zugesteht. Einzig Walter Scheurer kann dem Langspieler etwas mehr abgewinnen, doch auch bei ihm ist Platz 10 das höchste der Gefühle, was "Against" schlussendlich mit ordentlichem Abstand auf dem letzten Platz in unserem Ranking über die Ziellinie kommen lässt.

14. A-Lex

Ein wenig besser ergeht es dem ambitionierten Konzeptalbum "A-Lex", das zwar auch wenig Freunde in der Redaktion findet, aber zumindest mit einem achten Platz bei Marcel und einem siebten in Chris' Liste einige einstellige Positionen einstreichen kann. Das erste Album nach dem Ausstieg von Igor Cavalera ist aber auch ein schwerverdaulicher Brocken, dessen Story auf Antony Burgess' Roman "A Clockwork Orange" basiert und dessen Titel an den Namen des Hauptcharakters Alex angelehnt ist. Dabei ließ das wunderschöne Coverartwork bei Ankündigung offensichtliche Parallelen zum Überalbum "Arise" durchblitzen und weckte zumindest bei mir die Hoffnung, dass sich diese Reminiszenz auch im Songmaterial wiederfinden würde. Doch nach dem durchaus gefälligen Intro 'A-lex I' wird der Hörer vom wüsten Hardcore-Abriss 'Moloko Mesto' begrüßt, der eher an die Phase der späten Neunziger als an Thrash-Abrissbirnen der Marke 'Dead Embryonic Cells' erinnert. Gemischt werden die kurzen Ausbrüche immer wieder mit fürchterlich sperrigen Kompositionen wie 'Sadistic Values' und instrumentalen Zwischenspielen, sodass im gesamten Verlauf der Scheibe kein rechter Hörfluss aufkommen will. Erschwert wird der Spaß an den 18 Nummern zusätzlich von der recht dumpfen Produktion, die zumindest in meinen Ohren ein wenig Brillanz in den Höhen und Druck vermissen lässt. Natürlich hat auch dieser Koloss von Konzeptalbum seine Momente, etwa wenn im bereits erwähnten 'Moloko Mesto' im hinteren Drittel die Klasse der "Chaos A.D."-Jahre durchschimmert oder das rasante 'The Treatment' über den Zuhörenden hinwegfegt, doch im Gesamtbild wirkt "A-Lex" ähnlich zerrissen wie "Against" und ist phasenweise gar etwas überambitioniert. Oder eben einfach zu viele Geräusch-/Krach-Attacken und zu wenig zwingende und runde Songs, wie es Chris Staubach bezogen auf die schwächeren Phasen in der Diskografie der Brasilianer passend auf den Punkt brachte. Wenigstens macht sich das Fehlen von Igor Cavalera nicht ganz so stark bemerkbar, wie es im Vorfeld vielleicht vermutet werden konnte, denn sein Ersatz Jean Dolabella macht hinter dem Schlagzeug eine gute Figur. Retten kann das "A-Lex" aber auch nicht mehr.

13. Morbid Visions / Bestial Devastation

Auf dem nächsten Platz folgt dann die erste kleine Überraschung, denn wo in unseren bisherigen Diskografie-Checks die Debütalben immer im oberen Drittel ins Ziel kamen, landet "Morbid Visions", das wir hier im Zusammenhang mit der auf späteren Re-Releases enthaltenen "Bestial Devastation"-EP betrachten, nur auf dem drittletzten Platz. Einziger positiver Ausreißer bei den Wertungen war dabei der Kollege Jonathan Walzer, der den räudigen, angeschwärzten Thrash Metal der SEPULTURA-Frühphase sogar auf Platz vier sieht, während ansonsten ein achter Platz bei Rüdiger der einzige Lichtblick in den Wertungen für die Scheibe ist. Die Qualität der Songs einzuschätzen, fällt angesichts des rumpeligen Sounds mit viel zu lautem Gesang und kratzigen Gitarren aber auch wirklich schwer. Verbessert wird das Ganze nicht davon, dass sich die Band laut eigener Aussage bei den Aufnahmen weigerte, ihre Gitarren zu stimmen und daher auch einige schiefe Töne produzierte. Ähnlich unrund wie die Sechssaiter klingen auch noch Kompositionen wie 'Mayhem' oder 'War', die allesamt nur nach handwerklich ungestüm umgesetzten Abziehbildern der eigenen Idole anmuten. Dennoch hat das Debüt mit dem rasanten 'Necromancer' und der späteren Live-Hymne 'Troops Of Doom' auch zwei Klassiker im Gepäck, die auch Jahre später noch bei keinem Konzert fehlen durften und deren Live-Versionen auf dem bereits erwähnten "Under A Pale Grey Sky" alles in Schutt und Asche legen. Ohne den Exoten-Status, den der Vierer als praktisch erste härtere Metalband Brasiliens inne hatte, wäre aus dem Debüt aber wohl kaum eine solche Karriere erwachsen, denn musikalisch bietet die Scheibe nicht mehr als ordentlich gemachten und bösen Thrash Metal, den zu dieser Zeit Bands wie KREATOR, DARK ANGEL oder SLAYER deutlich besser zelebrierten. Oder um es mit einem Zitat meines Kollegen Rüdiger Stehle zu sagen, der den Stil und die Scheibe eigentlich sehr schätzt, gleichzeitig für "Morbid Visions / Bestial Devastation" aber ein perfektes Fazit liefert: "Wenn man ganz ehrlich ist, war die Band damals weder besonders originell noch besonders geil."

12. Roorback

Mit "Roorback" findet sich das erste Album, dessen Release ich als im Jahr 2002 zu SEPULTURA gekommener Fan sehnlich erwartete, auch schon recht früh in unserer Aufzählung wieder. Und auch wenn ich persönlich durch diesen Umstand eine recht enge Beziehung zu der Scheibe habe, muss ich doch zugeben, dass die fünfzehn Songs in der Retrospektive nicht besonders gut gealtert sind. Bezeichnend dafür ist allein schon die Tatsache, dass mein Lieblingssong das grandiose Cover des U2-Klassikers 'Bullet The Blue Sky' ist, das eigentlich nur als Bonustrack aus der vorangegangenen "Revolusongs"-EP seinen Weg auf das neunte Studioalbum der Brasilianer fand. Dennoch sollte nicht verschwiegen werden, dass mit 'Come Back Alive' und dem stampfenden 'Godless' der Einstieg in das Album durchaus gelungen daherkommt. Highlight der Eigenkompositionen auf der Scheibe bleibt für mich aber das melodische 'More Of The Same', das leider aber auch ein wenig das Mantra vorgibt, das für den weiteren Verlauf der Spielzeit gilt. Gerade im hinteren Teil werden mir die Tracks nämlich viel zu gleichförmig und eindimensional, und spätestens ab 'Leech' ertappe ich mich häufiger beim Griff nach der Skip-Taste, um nun doch endlich meinen Weg zum bereits erwähnten 'Bullet The Blue Sky' zu finden. An dieser Stelle fiel mir bei der Arbeit am Artikel eine Aussage des Kollegen Staubach ein, der treffend bemerkte, dass die "neuen" SEPULTURA immer dann nicht wirklich überzeugen, wenn Derrick Green nur ins Mikrofon bellt. Genau von diesem stumpfen "Gebell" oder Gebrüll gibt es im hinteren "Roorback"-Drittel leider deutlich zu viel. Zur Rettung trägt auch nicht unbedingt die doch recht spröde und trockene Produktion bei, für die Steve Evetts, der ansonsten mit Bands wie THE CURE oder SYMPHONY X arbeitet, weit von dem Klangbild abwich, für das von ihm betreute Alben sonst bekannt sind. Die Kollegen in der Redaktion sehen das großteils sehr ähnlich und so ist es nur Jonathan, der dem Langspieler mehr abgewinnen kann und einen sechsten Platz vergibt. Zur Ehrenrettung und der Positionierung vor dem Debüt trägt auch Rüdigers Wertung auf Rang 9 bei, während Marcel im spröden und düsteren "Roorback" sogar das Lowlight des gesamten Backkatalogs sieht.

11. Dante XXI

Mit Konzeptalben haben die Brasilianer irgendwie kein Glück, denn auch das zweite Mammutprojekt, das sie in der Ära mit Derrick Green am Mikrofon angingen, landet in unserer Rangliste am Ende knapp außerhalb der Top 10. Dabei haben wir mit Rüdiger (Platz 4) sogar einen echten Fan der Scheibe in unserer Redaktion und auch bei Mahoni, Jonathan, Stephan und Marcel landet das Album sogar innerhalb der ersten zehn Platzierungen. Ein Reinfall wie "A-Lex" kann "Dante XXI" also nicht gewesen sein. Und ich kann die Meinung der Kollegen durchaus nachvollziehen, auch wenn das zehnte Studioalbum bei mir nur den vorletzten Rang belegt. Mit Dante Alighieris "The Divine Comedy" hat sich der Vierer aber auch einen Klassiker der Dichtkunst ausgesucht, dessen Stoff nicht unbedingt leicht in den Kontext einer Metalband zu übersetzen war. Doch genau dieses Experiment gelingt Kisser und seinen Mitstreitern auf ganzer Linie, wobei die Themen und Motive der göttlichen Komödie sogar gekonnt in Bezug zur aktuellen Situation im 21. Jahrhundert gesetzt werden. Wie so oft bei Konzeptalben leiden die einzelnen Songs allerdings in meinen Ohren oft unter der Tatsache, dass sie eben in das textliche Gesamtkonzept gepresst werden. So gibt es mit 'Convicted In Life', dem Stampfer 'City Of Dis', dem abgedrehten 'Ostia' und dem dezent an die "Chaos A.D."-Jahre erinnernden 'Buried Words' nur vier Songs, die auch schnell ihren Weg ins Langzeitgedächtnis finden, während viele der übrigen Kompositionen nur im Kontext des gesamten Albums so richtig gut funktionieren und Sinn ergeben. Das macht "Dante XXI" zu einer recht zwiespältigen Angelegenheit, denn am Stück genossen und in der richtigen Stimmung kann man durchaus in die Platte und damit die neun Kreise der Hölle abtauchen. Rund ist die Scheibe für mich dennoch nicht, dafür werden zu viele Songs und Ideen dem großen Ganzen untergeordnet und bleiben dabei hinter ihren eigenen Möglichkeiten zurück. Solltet ihr für euch aber den Zugang zu diesem künstlerisch höchst anspruchsvollen Album finden, dann dürfte die Platzierung in eurer eigenen Rangliste wahrscheinlich wie bei Rüdiger deutlich besser ausfallen als in unserer Endabrechnung.

10. The Mediator Between Head And Hands Must Be The Heart

Mit unserem Platz 10 kommen wir dann zu einem der Alben, die mich während der Vorbereitungen für diesen Diskografie-Check dazu gebracht haben, meine ursprünglich doch recht tief verwurzelte Ablehnung der Green-Ära noch einmal komplett zu überdenken. Sicher ist das dreizehnte Studioalbum, dessen Texte lose an Thematiken aus dem Film "Metropolis" aus dem Jahr 1927 angelehnt sind, mit seiner düsteren und harschen Grundstimmung kein besonders leicht zu verdauender Brocken Musik, dennoch finden sich unter den zehn Kompositionen einige echte Glanzlichter. So ist die eröffnende Thrash-Doppelspitze mit 'Trauma Of War' und dem rasanten 'The Vatican' ein vielversprechender Beginn, während 'Impending Doom' mit seinem taumelnden Riff die experimentellen Züge der "Dante XXI"-Phase zitiert. Die wahren Höhepunkte der Scheibe verstecken sich aber weiter hinten in der Trackliste, wo zuerst das monumentale 'The Bliss Of Ignorants' mit seinem Wechsel zwischen rasanten Riffs und stampfenden Breakdowns die Nackenmuskulatur beansprucht. Mein persönlicher Liebling bleibt jedoch 'The Age Of The Atheist', das mit Tribal-Drums, sehr ungewohnten Vocals von Derrick Green und großartigen Riffs sogar phasenweise die Magie der Ära rund um "Chaos A.D." und "Roots" heraufbeschwören kann. Leider können die übrigen Songs nicht so überzeugen wie die hier genannten Nummern, weshalb die Platte auch bei praktisch allen Kollegen irgendwo im Mittelfeld landet. Einzig Kollege Marcel geht darüber hinaus und listet den Vermittler sogar auf Platz 5 und hält ihn entsprechend sogar für den stärksten Release mit Derrick Green am Mikrofon. Rüdiger hingegen wird mit dem Gesang von Green auf der Scheibe nicht so richtig warm und auch das Songmaterial zündet in seinen Ohren nicht, weshalb er die Scheibe nur auf dem drittletzten Platz einsortiert.

9. Schizophrenia

Ganz anders sieht das beim Zweitwerk "Schizophrenia" aus, das Rüdiger wahrscheinlich dank seiner Vorliebe für angeschwärzten Thrash Metal auf Platz 5 sieht. Einigkeit herrscht hier mit den Kollegen Jonathan und Mahoni, die beide die Scheibe genauso oder ähnlich weit oben einsortieren. Der Sprung im direkten Vergleich zum Vorgänger "Morbid Visions" ist allerdings auch ein gewaltiger, denn nicht nur in Sachen Produktion klingt der Zweitling druckvoller und aufgeräumter, auch beim Songwriting geht SEPULTURA anno 1987 deutlich geradliniger und zugänglicher vor. Gleichzeitig bleibt der Vierer musikalisch zwar im angeschwärzten Death-Thrash-Dschungel, lässt aber auch erstmalig die Trademarks erkennen, die den Brasilianern mit dem nächsten Album zum Durchbruch verhelfen werden. Angetrieben wird diese Veränderung auch von Neuzugang Andreas Kisser an der zweiten Gitarre, der mit seiner Vorliebe für klassischen Heavy Metal und seinem melodischeren Gitarrenspiel das Futter für die stilistische Kurskorrektur liefert. Mit der Hilfe von Kisser schreibt Max Cavalera dann auch deutlich eingängigere Songs wie etwa 'Escape To The Void' oder das fast schon melodische 'Screams Behind The Shadows', das ganz klar andeutet wohin die Reise für das Quartett in den folgenden Jahren gehen sollte. Höhepunkt bleibt für mich aber das instrumentale 'Inquisition Symphony', dessen Entstehung mit Sicherheit von METALLICAs 'The Call Of Ktulu' beeinflusst wurde und das trotz des Verzichts auf Gesang ähnlich wie das Vorbild an keinem Punkt der siebenminütigen Spielzeit Langeweile aufkommen lässt. Kein Wunder also, dass Roadrunner Records hier praktisch blind zuschlagen und SEPULTURA unter Vertrag nehmen musste. So wurden die Papiere, die "Schizophrenia" einen internationalen Release ermöglichten, unterschrieben, ohne dass die A&R-Abteilung des Labels die Band jemals live auf der Bühne erlebt hatte - in den Achtzigern war dies der absolute Ausnahmefall. Was für ein goldenes Händchen Roadrunner damit hatte, sollte spätestens das nächste Album beweisen.

Doch dazu kommen wir im zweiten Teil unseres Diskografie-Checks, denn die Hälfte der SEPULTURA-Werke haben wir bereits durchleuchtet. Offene Fragen bleiben aber noch einige: Schafft es ein Green-Album, die Max-Phalanx der späten Achtziger und frühen Neunziger zu durchbrechen? Erkämpft sich ein Thrash-Hammer wie "Arise" den Thron, oder wird es doch ein Neunziger-Album wie etwa "Roots"? All das lest ihr im zweiten Teil, der natürlich wie gewohnt auch wieder von einer Podcast-Folge begleitet wird.

Redakteur:
Tobias Dahs
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