DARK HORIZON: Interview mit Roberto Quassolo

25.02.2005 | 16:13

Matthias:
Hi Roberto. Glückwunsch zu eurem neuen Album "Dark Light's Shades". Nach den Besetzungswechseln in der letzten Zeit ist das Album bärenstark geworden. Ich würde eure Musik als Kombination zwischen dem populären Power/Symphonic Metal und dem Prog Rock der frühen 80er bezeichnen. Richtig?

Roberto:
Da stimme ich dir zu. Das kommt wohl daher, dass es innerhalb der Band so viele verschiedene Einflüsse gibt. Letztlich ist es sehr schwer uns in eine bestimmte Schublade zu stecken. Luca (drums) liebt Prog Rock, Alex (keyboard) dagegen ist ein glühender Verehrer des melodiösen Power Metal. Ich bin eher der typische Hard-Rock-Fan, wie auch Davide (bass) und Daniele (guitars). Daher kommt einfach diese Mischung.

Matthias:
Wo siehst du hauptsächlich die Unterschiede des Albums gegenüber dem Erstling "Son Of Gods" ?

Roberto:
Zuerst ist es natürlich so, dass von dieser Besetzung nur noch Daniele und Alex übrig geblieben sind und die Band ein völlig neues Gesicht hat. Das gab den Beiden aber den nötigen Antrieb, um das gute Debüt zu toppen. "Dark Light's Shades" ist das Ergebnis zwischen dem Wusch der Urmitglieder, wohin sich die Band entwickeln sollte, und dem Einfluss der drei neuen, die ebenfalls ihre Vorstellungen hatten. Nur so konnte das Album so gut werden, wie es letztendlich ist.
Ganz konkret unterscheidet es sich vom Erstling dadurch, dass wir noch mehr auf die Einzelheiten und Details der Songs Wert gelegt haben, so dass du auch im fünften Anlauf noch neue Elemente wahrnehmen kannst.

Matthias:
Ein Highlight des neuen Albums ist die Hannibal-Trilogie. Die Lyrics handeln von Hannibals Kindheit, seiner Berufung und seinem Ende. Die allseits bekannten Schlachten gegen die Römer, der Zug des Heeres mit den Kriegselefanten oder die römische Rache wurden textlich nicht bedacht, warum?

Roberto:
Als wir uns entschlossen die Hannibal-Thematik zu behandeln, mussten wir entscheiden, ob auch dem zweiten Bandalbum ein Konzept zu Grunde gelegt wird, welches es ganz durchziehen soll oder ob wir lediglich einen Teil der Songs konzeptartig verbinden. So entschlossen wir uns, nur spezielle Ereignisse aus Hannibals Leben zu beleuchten. 'The Oath' beschreibt einen Dialog zwischen dem Kind Hannibal und seinem Vater, der ihm seine Verantwortung einschärft. 'The Glory' berichtet von der tiefen Verehrung seines Volkes und 'The Weeping' behandelt das Ende, das letztlich tragische Scheitern.

Matthias:
Seid ihr geschichtlich und politisch interessiert?

Roberto:
Unser Interesse ist eher geschichtlicher, denn politischer Natur. Letztendlich sind wir aber alle dem politischen Tagesgeschäft ausgeliefert und müssen mit ansehen, was in der Welt passiert und können nur hoffen, dass es besser wird.
Jedes Volk und jeder Mensch kann und muss von der Geschichte lernen. Fehler, die heute gemacht werden, müssen morgen bezahlt werden.

Matthias:
Ich bin, ehrlich gesagt, total begeistert von "Dark Light's Shades" und das Teil dreht sich ständig auf meinem Teller. Wie sind die Reaktionen in eurer italienischen Heimat?

Roberto:
Die Reaktion hier sind überschwänglich. Wir haben in den Magazinen und im Internet durchweg positive Kritiken geerntet und auch aus Deutschland kam schon die ein oder andere Mail von Fans, die das Album über Hellion Records bezogen haben.

Matthias:
Die Konzertdichte hat bei uns in letzter Zeit wieder zugenommen. Wie läuft es bei euch gigmäßig?

Roberto:
Wir spielen relativ häufig in Italien, vor allem im nördlichen Teil, meistens in der Region um Piacenza. Zufrieden sind wir damit allerdings nicht, da wir gerne noch öfters und an neuen Orten auftreten möchten.

Matthias:
Ihr werdet im Mai zu euren ersten Auftritten nach Deutschland kommen. Was erwartet ihr von diesem Abenteuer?

Roberto:
Wir wollten diesen Schritt einfach mal wagen und als ein konkretes Angebot kam, haben wir angenommen. Das Ganze wird fantastisch werden, denke ich. Wir haben schon viel von den deutschen Fans gehört, die absolut großartig sein sollen. Da wurde uns schon viel erzählt und wir hoffen, im Mai ebenfalls Geschichten erzählen zu können...

Matthias:
Was treibt ihr so an einem typischen Samstag?

Roberto:
Zunächst muss man wissen, dass wir nicht alle in der gleichen Stadt wohnen und so nicht ständig zusammen rumhängen. Wenn wir nicht spielen, dann schaue ich mir andere Bands an, gehe zum Fußball oder treffe mich mit Freunden in der Kneipe um ein paar Bierchen zu trinken. Ganz normal eben, wie es jeder macht.

Matthias:
Vielen Dank für deine Auskünfte und zum Abschluss deine forever Top 5 Alben.

Roberto:
So etwas habe ich befürchtet. Da kann ich mich nie entscheiden. Gib mit etwas Zeit zum Überlegen.
ANGRA – Holy Land, IRON MAIDEN – Somewhere In Time, SAVATAGE – Edge Of Thorns, HELLOWEEN – Keepers, KAMELOT – Karma

(Matthias Decklar, www.metalheads-remigiusland.de)

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