PATRIARCHS IN BLACK - Reach For The Scars
Mehr über Patriarchs In Black
- Genre:
- Doom, Stoner
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- MDD Records
- Release:
- 01.07.2022
- I'm The Dog
- Sing For The Devil?
- The Submission Bell
- Built Of Misery
- This Damn War
- Mourning This Life
- Hate Your Life
- Demon Of Regret
- Kashmir
Type O im Hades!
Vor nicht zu langer Zeit hat uns Dan Lorenzo (HADES, NON-FICTION, THE CURSED, VVESSEL OF LIGHT) mit seiner neuen alten Band CASSIUS KING erfreut. Das Album läuft bei mir noch immer regelmäßig und scheint noch immer zu wachsen. Anstatt nun mit einem Nachfolger um die Ecke zu kommen, hat sich Mister Lorenzo dazu entschlossen, mit dem ehemaligen TYPE O NEGATIVE-Drummer Johnny Kelly ein neues Projekt aus der Taufe zu heben. Seiner Vorliebe für knochentrockene SABBATH-Riffs fröhnend, hat er nun unter Zuhilfenahme etlicher mehr oder weniger bekannter Musiker-Freunde PATRIARCHS IN BLACK erschaffen und legt uns nun mit "Reach For The Scars" das erste Album vor.
Erwartungsgemäß bekommen wir schleppenden Metal zu hören, der in der Schnittmenge von Doom und Stoner einzuordnen ist. Eine Melange, die mir bei zu hohen Stoner-Anteilen meist zu zäh klingt, die mir im vorliegenden Fall aber sehr gut gefällt. Wer sich in diesem Metier zuhause fühlt, wird natürlich bei der bloßen Betrachtung der Gastsänger freuen. Mit am Start sind: Karl Agell (COC), Dewey Bragg (KILL DEVIL KILL), Rob Traynor (BLACK WATER RISING) und John Kosco (DROPBOX). Am Bass wechseln sind alte Lorenzo-Weggefährten Scott LePage (HADES) und Jimmy Schulman (HADES, CASSIUS KING) mit anderen Bekanntheiten wie Eric J. Morgan (A PALE HORSE NAMED DEATH) und Dave Neabore (DOG EAT DOG) ab. Ihr merkt es schon: Hier handelt es sich um eine Art All-Star-Truppe des langsamen Stoner-Spielart.
Da ich nun kein ausgewiesener Freund von Stoner-Staub-Musik bin, klingen einige Songs für mich noch immer spröde und zäh, aber das können ja auch Attribute sein, die für Freunde eben solcher Spielarten positiv behaftet sind. Ich bin immer dann Feuer und Flamme, wenn man das Tempo minimal anzieht und die knirschenden Riffs von Mister Lorenzo gewohnt mächtig in der Magengrube drücken. So zum Beispiel im exzellenten 'Built Of Misery'. Gesungen von Karl Agell, dessen Hauptband COC zwar auch nicht zu meinen favorisierten Truppen gehört, dessen Stimme aber mit ordentlich Charisma gesegnet ist. Hier schwitzt man schon beim bloßen Anhören. Tolle Nummer !
Ebenso toll ist das von Dewey Bragg gesungene 'Mourning This Life', welches unwillkürliches Fußwippen auslöst. Hier wabert der SABBATH-Geist zwischen den Noten besonders deutlich herum. Schwierig wird es für beim abgestoppten 'Hate Your Life', welches Dan Nastasi (MUCKY PUP) singt. Hier kommen Hardcore-Shouts zum Einsatz und ich sehe Menschen um brennende Fässer hüpfen.
Das bleibt aber auch das Lowlight für mich, denn beschwörende Nummern wie 'Submission Bell' oder der stramm vorwärts marschierende Opener 'I'm The Dog' gefallen mir von Mal zu Mal besser. Ob ich schlussendlich eine Coverversion von 'Kashmir' brauche, weiß ich tatsächlich nicht, aber Jimmy Gnecco macht hier eine sehr gute Figur hinterm Mikro. Unterm Strich ist "Reach For The Scars" sicherlich ein spannendes Album für Stoner-Freunde, die jetzt mit einem Review eines langjährigen HADES-Fans vorlieb nehmen müssen.I beg your pardon.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Holger Andrae