NUCLEAR TOMB - Terror Labyrinthian
Mehr über Nuclear Tomb
- Genre:
- Thrash Metal / Progressive Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Everlasting Spew Records
- Release:
- 19.04.2024
- Obsoletion
- Terror Labyrinthian
- Fatal Visions
- Dominance & Persecution
- Vile Humanity
- Manufacturing Consent
- Parasitic (Live A Lie)
- Born Into Torment
- Ashen Lamb
Instrumental eine Macht, kompositorisch gelegentlich zu verkopft!
Also: Zunächst einmal muss man wirklich sagen, dass die Herren von NUCLEAR TOMB extrem fit an ihren Instrumenten sind. Was auf ihrem neuen Album an der Schießbude passiert, die Art und Weise, wie hier verschachtelte Riffabfolgen aneinandergereiht werden und auch die feinen Basslinien zeugen davon, dass die Truppe aus Baltimore ihre Arbeitswerkzeuge nicht erst seit gestern bedient. Woran es auf der neuen Scheibe jedoch ein wenig hapert, ist die Fähigkeit, die eigenen Talente auch so weit ins Songwriting einzupflanzen, dass das Material von "Terror Labyrinthian" am Ende auch richtig kickt. Es sind viele Einzelfragmente, die den Körper sofort in Bewegung bringen, vor allem wenn sich NUCLEAR TOMB etwas intensiver mit dem Midtempo-Groove auseinandersetzt. Doch beim Zusammenpuzzlen der vielen Ideen gibt es dennoch ein bisschen Nacharbeitungsbedarf - denn manchmal sind die Breaks und vor allem die Endsequenzen sehr abrupt aufgefahren und hinterlassen einige Fragezeichen.
Womöglich ist es ein Problem, dass die amerikanischen Death/Thrash-Combo sich das Attribut 'progressiv' verpasst hat und somit auch Ansprüche verbindet, die den neuen Stoff ein wenig aus der Linie bringen. Gerade zu Beginn feuert "Terror Labyrinthian" aus allen Rohren, bringt wirklich sehr straightes Material, jedoch mit dem kleinen Einschnitt, dass Songs wie 'Obsoletion' und 'Fatal Visions' zum Ende hin noch den Gedanken entwickeln, dass noch irgendetwas zusätzlich Aufregendes geschehen muss. Statt also einfach den Speed mitzunehmen und sich von den flotten Shreds treiben zu lassen, werden die Songs noch ein wenig auseinandergerissen, und dieses Phänomen beobachtet man in der Folge leider immer wieder.
Dabei zeigen Stücke wie 'Ashen Lamb' und speziell 'Born Into Torment', dass weniger oftmals mehr sein kann, wenn man die Stücke nicht mit zu vielen Überlegungen überfrachtet und sich einfach vom Feeling leiten lässt. Denn sobald es nicht nur im Ansatz, sondern auch in der Ausführung kompakter zugeht, ist bei NUCLEAR TOMB Hervorragendes möglich, wie alleine diese beiden Tracks klarstellen. Insofern geht die Kritik eher in die Richtung, dass "Terror Labyrinthian" ein grandioses Werk hätte werden können, wenn man gelegentlich weniger verkopft vorgegangen wäre. Die Platte ist trotz allem sehr reizvoll und lohnt den Lauschangriff - nur eben nicht mit der optionalen Aussicht, hier vollumfänglich die Ohren gewaschen zu bekommen!
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes