Wacken Open Air 2000 - Wacken

29.10.2000 | 11:18

03.08.2000, Festivalgelände

Dark At Dawn

Freitag, 13:00, die erste Band die in Wacken auf der Bühne steht ist DARK AT DAWN. Eine wahre Truemetalband mit hartem Sound und einer rauhen Stimme. Die Jungs aus Osterode arbeiten gerne zusammen, das wird einem unmissverständlich klar, wenn man sieht wie sie sich gegenseitig in die Show einbinden. Die Stimmung der Band kommt aus dem Bauch, \"Party on\" heisst die Devise. Auch technisch sind die Herren an den Zupfinstrumenten begabt, das muss man ihnen lassen, denn wie oft sieht man einen Gitarristen der moshen, springen und gleichzeitig noch gut spielen kann? Die Coverversion von Chris de Burghs \"Don\'t Pay The Ferryman\" ist ihnen klasse gelungen, eine Version so richtig zum Mitmoshen.
(Sven)




Vader

Jaaa, endlich ging es los und was wäre als Anfang besser geeignet als ein polnisches Death Metal Massaker??? Nach einem pathetischen Intro bretterten VADER, angetrieben vom lebenden Drumcomputer Doc, mit Songs wie \"Wings\", \"Sothis\", \"Carnal\" oder \"Silent Empire\" alles in Grund und Boden. Der Sound ging in Ordnung und die Jungs waren ständig am Bangen, so dass schon erste VADER Sprechöre zu hören waren. Besonders cool kamen die alles überrollenden Midtempo Dampfwalzenparts, die den Nackenmuskeln das letzte abverlangten. Ein insgesamt sehr guter Gig einer der besten Death Metal Bands Europas!
(Herbert)




Samson

Die Band, bei der Bruce Dickinson groß geworden ist, durfte also den Anfang auf der True-Metal-Stage machen. Jetzt steht (wieder) Nicky Moore am Mikro, und ohne den guten Nicky beleidigen zu wollen, er sieht nicht gerade wie ein typischer Metalsänger aus. Als ein älterer und etwas fülliger Herr die Bühne betrat, dachte ich erst, da hätte sich einer verlaufen. Aber als er dann loslegte, wurde ich eines besseren belehrt, denn er gehört ganz sicher nicht zu den schlechteren Sängern in der Branche. \"Turn Out The Lights\", \"Brand New Day\", \"Red Skies\", \"Earth Mother\" oder \"Riding With The Angels\" (ein Querschnitt durch die lange Band-Geschichte) wurden von ihm veredelt, besonders bei letztgenanntem Stück konnte er zeigen, was in ihm steckt. Den Action-Part im Set übernahm der maskierte Trommler Thunderstick (erinnerte mich irgendwie an Machine aus \"8mm\"), als er den um sein Drumkit aufgebauten Käfig einriß und dabei fast ein paar Technik-Utensilien miterwischte. Fazit: SAMSON wissen auch nach über 20 Jahren noch zu gefallen, und zwar vorallem deshalb, weil sie nicht krampfhaft versuchen, modern zu klingen.
(Stephan)




Deranged

Das Schlagzeug ballerte, der Sänger growlte, aber wo waren die Gitarren??? Nach einer Viertelstunde! schaltete der Mischer endlich mal die Gitarre dazu und der Gig wurde noch richtig gut. DERANGED spielten eine coole Mischung aus Highspeed Ami Death Metal, immer wieder gemischt mit bangerfreundlichen Parts und den typischen Growls. Je länger der Gig dauerte, desto besser wurde die Band und desto besser gefiel er mir. Klar, so gut wie VADER vor ihnen war die Band nicht, aber den Fans vor der Bühne schien es zu gefallen und auch in mein Herz haben sich DERANGED schlussendlich auch geprügelt.
(Herbert)




Dark Funeral

DARK FUNERAL hatten mit einem Problem zu kämpfen, daß auch schon die Vorgänger von VADER geärgert hatte - sie mußten bei Tageslicht ran. Aber trotzdem spielten sich die Black-Metaller ordentlich den Arsch ab. Die Songs vom Debüt (\"Shadows Over Transylvania\", \"My Dark Desires\", \"The Secrets Of The Black Arts\") kamen ebenso gut rüber wie neuere Sachen, z.B. \"Thy Legions Come\" oder \"An Apprentice of Satan\"(die einzige Eigenkomposition auf der Mini-CD \"Teach Children To Worship Satan\"). Diese Band hat durchaus das Potential, die Szenegrößen ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Die Suche nach einem neuen Schlagzeuger konnte übrigens auch erfolgreich beendet werden, und so gab Matte von DEFLESHED eine erste Visitenkarte ab.
(Stephan)




Umbra Et Imago

Freitag Vormittag liefen Gerüchte über den Zeltplatz dass UMBRA ET IMAGO nicht auftreten würden, da die geplante S/M Show jugendgefährdend wäre und viele Minderjährige anwesend seien. Spätestens 16:00 erwies sich dieses Gerücht als solches, denn da kam Mozart mit einem brennenden Metallkreuz auf die Bühne marschiert und die Show begann. Die Stacheldrahtkrone muss wohl doch etwas zu eng gewesen sein, denn die hatte Mozart schnell wieder abgenommen. Die beiden Damen im Hintergrund vergnügten sich ein wenig miteinander, während Mozart und seine Mannen Stücke wie das \"Teutonenlied\", \"Mea Culpa\" oder \"Sex statt Krieg\" zum besten gaben. Ich habe mich nur mal kurz umgedreht um die Menge der Zuschauer zu fotografieren, und auf einmal war Mozart weg von der Bühne. Als ich ihn wieder entdeckt hatte kletterte er gerade etwa 10 Meter hoch im Gestänge des Bühnenaufbaus herum und hing kopfüber von dort herunter. Später sprang er noch mal ins Publikum, was der Security wohl nicht so gut gefallen hat, aber das Publikum hatte ein Herz mit ihnen und reichte ihn etwas später wieder nach vorne durch. Man merkt Mozart an, wie viel Spass es ihm macht, mal richtig die Sau rauszulassen und wie ein Derwisch auf der Bühne herumzutanzen. Als Krönenden Abschluss gab es noch \"Rock Me Amadeus\" in harter Version zu hören. Auf der Bühne zeigen UMBRA ET IMAGO wirklich was sie können, da wird wesentlich härter gespielt als auf irgendwelchen Platten. Wer noch nie auf einem Konzert war, dem sei dies dringend empfohlen.
(Sven)




Savage

Es gibt Bands, deren Reunions so brauchbar sind, wie ein Kropf. SAVAGE ist definitiv eine von ihnen. Da das Set hauptsächlich aus Songs der letzten beiden Alben \"Babylon\" (1998) und \"Xtreme Machine\" (2000) bestand, wirkte das Ganze auf mich getreu dem Motto: Wir haben uns nicht wegen der Kohle wieder zusammengetan, sondern wir haben jede Menge tolle, neue Songs auf Lager. Da diese neuen Songs aber etwa dem Anspruch eines zotteligen Riesenschnauzers beim Kacken gerecht werden, war die ganze Chose im Endeffekt ziemlich trostlos. Nur zwei lustige Gestalten mit einem kultigen Voodoo-Stab bekamen sich gar nicht mehr ein, aber da hätte wohl auch Peter Maffay spielen können, das Resultat wäre das selbe gewesen. Ziemlich blöd war auch, daß UMBRA ET IMAGO von der benachbarten Black Stage doch ziemlich laut herübertönten (sogar während der Songs waren sie mehr als deutlich zu hören), aber ehrlich gesagt störte mich das bei dieser Band nicht so besonders. Zum Schluß spielten SAVAGE dann natürlich noch \"Let It Loose\", der Song, den METALLICA in ihren Anfangstagen coverten, aber da war eh schon alles zu spät.
(Stephan)




Angelwitch

Die Rückkehr einer wahren Legende!! Kevin Heybourne wollte es noch mal wissen, aber würden ANGELWITCH noch genauso geil wie vor zwanzig Jahren sein, als sie ihr Debüt veröffentlichten?? Mit \"Extermination Day\" gelang der verdammt spielgeilen Band gleich ein guter Start, obwohl die Meute anfangs noch etwas verhalten reagierte. ANGELWITCH liessen sich davon nicht aufhalten und feuerten mit supercoolen Tracks wie \"Confused\", \"White Witch\" oder auch \"Angel Of Death\" eine Granate nach der anderen ab. ANGELWITCH gaben, unterstützt von einem sehr guten Sound, einfach alles und auch das Publikum wurde immer euphorischer und so wurde der Abschlusstrack \"Angelwitch\" lauthals mitgegröhlt. Ach ja, mit \"Fight To Sleep\" spielte die Band sogar noch einen neuen, ziemlich powermetallischen Track, der Appetit auf mehr machte. Welcome back, boys!!
(Herbert)




Immortal

Eigentlich sollten jetzt MARDUK spielen, aber da die Jungs ihre Schminksachen verlegt hatten, sprangen IMMORTAL für sie ein. Das Publikum nahm es gelassen hin und schon vor Beginn waren die ersten IMMORTAL Sprechöre zu hören. Nach einem majestätischem Intro legten IMMORTAL mit \"Darkness That Embrace Me\" gleich furios los, gefolgt vom hyperschnellen \"Wrath From Above\". Nach den beiden \"At The Heart Of Winter\" Tracks \"Withstand The Fall Of Time\" und \"Solarfall\" hatten IMMORTAL das Publikum endgültig auf ihrer Seite und wurden dementsprechend von der verdammt starken Death/Black Metal Crowd abgefeiert. Der Schwerpunkt lag diesmal auf dem neuen Album \"Damned In Black\", von dem außer den beiden Eröffnungssongs noch \"Triumph\" und \"Damned In Black\" gespielt wurden. Der Sound war auch astrein, Abbath und Iscariah waren ständig am Bangen und mit \"Blashyrkh (Mighty Ravendark)\" setzten IMMORTAL den Schlusspunkt unter eine verdammt geile Show, trotz der erbarmungslos knallenden Sonne.
(Herbert)




Rhapsody

Als die fünf italienischen Epic-Metaller mit etwas Verspätung die True Metal Stage erklommen, waren viele gespannt: würden die Jungs von RHAPSODY es schaffen, die CD-Atmosphäre auf Bühne bannen zu können? Ja, sie schafften es! Zwar war anfangs der Sound schlecht ausgesteuert, aber das wurde schnell behoben - zum Glück. Denn mit dieser genialen Songauswahl konnte man wenig falsch machen: \"Emerald Sword\", \"Whisdom Of The King\", \"Eternal Glory\", \"Land Of Immortals\" oder \"Warrior Of Ice\" sind nur fünf Beispiele der acht Hämmer, die für eine gute Laune zur Mittagszeit sorgten.
(Jürgen)




Desperados

Die erste Western-Metal-Band, die DESPERADOS kamen am Freitag um 19:00 zum Zuge. Im passenden Westernoutfit betraten sie die Bühne, die von einem Torbogen geschmückt wurde, an dem eine Galgenschlinge hing. Wie nicht anders zu erwarten war Sänger Tom Angelripper wieder voll in seinem Element und bangte mit was das Zeug hielt. Auch die anderen Musiker wie Alex Kraft an der Gitarre moshten kräftig mit. Das hatte zur Folge dass sich innerhalb kürzester Zeit ein nicht zu verachtendes Pogonest vor der Absperrung bildete. Unter den langen Staubmänteln hatte alle Bandmitglieder mit Platzpatronen geladene Revolver, mit denen sie sich zwischendurch mal so zum Spass erschossen. Tom liess es sich nicht nehmen, wie bei allen seiner Liveauftritte geöffnete Bierdosen in die Menge zu werfen, die garantiert ihre Abnehmer fanden, nur ob nach dem Flug noch viel drin war? Mit der Zeit wurde der Rythmus der Lieder immer schneller und das Publikum fing an den einen oder anderen Headbanger kurzerhand hochzuheben und über die Köpfe hinter die Absperrung durchzureichen. Dort wurden die Diver dann von der (dieses Jahr wirklich fairen) Security in Empfang genommen und Richtung Ausgang geschickt. Bei \"Ghostriders In The Sky\" gab es dann kein Halten mehr, das Pogonest hatte mittlerweile einen Durchmesser von etwa 10-15 Metern erreicht und ich dachte jetzt kann es nicht mehr besser werden, doch dann wurde zur Krönung noch \"Oriental Saloon\" gespielt. Und jeder,der dieses Lied kennt weiss wie es in die Beine geht.
(Sven)




Marduk

\"Deutschland! This Is Panzerdivision Marduk!!\", mit diesen markigen Worten begrüsste MARDUK Fronter Legion das Publikum, woraufhin die Band den gleichnamigen Song ins Publikum klirrte. Waren IMMORTAL schon beeindruckend gut, so zeigten MARDUK doch deutlich, dass sie live jede andere Black Metal Band in Grund und Boden spielen. Mit ihrem zweiten Track, dem Überhammer \"Wolves\" hatten MARDUK dann endgültig gewonnen und wurden ohne Ende von den Fans abgefeiert. Die Setlist ähnelte der auf dem WFF, also eine gelungene Mischung aus klirrend-kaltem Highspeed Black Metal (\"Baptism By Fire\", \"Obedience\", \"Slay The Nazarene\") und frostig-majestätischen Midtempo Hymnen (\"Funeral Bitch\", \"Dracole Wayda\", \"Dreams Of Blood And Iron\"). Jeder Song ist ein kleines Black Metal Highlight!! Die Band war in Bestform, Fredrik Andersson bretterte wie Hölle, Bassist B. War war ständig am Headbangen, Gitarrist Morgan spielte schneller als der Wind und Legion ist sowieso einer der besten Frontmänner der Black Metal Szene, was er heute mal wieder eindrucksvoll unter Beweis stellte. MARDUK waren einfach nur verdammt geil und eines der Highlights des Festivals, gekrönt vom Feuerspucken Legions am Ende des Sets. Black Metal ist Krieg und die Panzerdivision rollt an vorderster Front. Slay The Nazarene!!
(Herbert)




Grim Reaper

Und noch ne Reunion-Show. GRIM REAPER, die genau wie viele andere NWOBHM-Bands die Achziger nicht überlebten, melden sich in Wacken zurück. Steve Grimmet, der Einzige der aus der Originalbesetzung noch übrig ist, konnte aber nicht viele Akzente setzen (außer, daß sein Bauch immer wieder aus seinem viel zu kurzen T-Shirt rutschte :-). Die Show verblasste etwas im großen Überangebot des Festivals. Da half es auch nicht, daß man zur \'Prime-Time\' auflaufen durfte, es verloren sich höchstens 600 Nasen vor der Bühne. Falls GRIM REAPER wirklich zu den Legenden der NWOBHM-Bewegung gehören, hätten sie es besser dabei belassen sollen eine Legende zu bleiben.
(Mirko)




Stratovarius

Wenn die Power-Metal-Finnen von STRATOVARIUS auftreten, dann ist für Stimmung gesorgt - so auch beim W:A:O. Traten sie vor zwei Jahren noch mit bunten Hemden und einem etwas posigem Getue auf, so waren sie dieses mal voll ernstzunehmen und auf Style aus. STRATOVARIUS sind nun eine Institution in Sachen Powermetal und ihre Professionalität ist ihnen 100%ig anzumerken. Das Publikum ging kräftig ab und unterstützte Sänger Timo Kotipelto (der sich während des Auftrittes die linke Hand verletzte) in vielen Textpassagen - das nenn ich mal eine geile Liveband! Aber das ist auch kaum verwunderlich: super Songauswahl (das Beste von \"Infinity\", \"Destiny\" und \"Visions\"), tolle Show mit Pyroeffekten und eine verbindende Atmosphäre. Es fehlte nur noch ein zeitgleicher Sonnenuntergang, der die Fans bei Bombastsongs wie \"Infinity\" ganz in das Reich der Phantasie verschlagen hätte.
(Jürgen)




Armored Saint

The Saints will conquer!!!!!!! Egal, was euch die Leute erzählen, das absolute Highlight des diesjährigen W:O:A waren die Götter ARMORED SAINT. Schon nach dem ersten Song rastete das Publikum komplett aus, bangte wie Sau und schrie sich die Lunge aus dem Leib oder sang die Songs lauthals mit. ARMORED SAINT spielten eine Klassiker nachdem anderen, quer durch alle Platten. Egal ob nun die neuen, hammergeilen Songs wie das straighte \"Pay Dirt\", \"After Me The Flood\" oder die Götterhymne \"Creepy Feelings\" oder die älteren, nicht minder genialen Songs wie das geile \"March Of The Saint\", das fett groovende \"Tribal Dance\", \"Can U Deliever\", \"Chemical Euphoria\" oder auch \"Long Before I Die\", jeder Song war purer, endgeiler Heavy Metal, dargeboten von einer verdammt geilen Band. Ob nun Groovetier Gonzo an den Drums, die trotz kurzer Haare ständig headbangende Saitenfraktion und natürlich Sänger John Bush, der sang wie ein junger Gott, bei dieser Show stimmte einfach alles!! Astreine Stageshow, astreiner Sound, eine richtig coole Lightshow und dazu Power Metal vom feinsten, was will man mehr??? Einziger Kritikpunkt: wieso waren nicht Saint Headliner, die Band hätte von mir aus noch drei Stunden spielen können. Genial, geil, göttlich!! The Saints have conquered again!!!!!!!!
(Herbert)




Iced Earth

Ein ICED EARTH Gig der besonderen Art: Jon Schaffer hatte ein Nackenwirbelverletzung und war durch eine Halskrause gehandicapt, zeigte sich aber durchaus engagiert. Aber auch die Songauswahl unterschied sich zum Teil deutlich von anderen ICED EARTH Gigs. So wurden mit \"Electric Funeral\" und dem supercoolen \"The Trooper\" gleich zwei Coverversionen gespielt, und auch Songs wie \"Nightmares\", \"Desert Rain\" oder \"Dephts OF Hell\" spielen ICED EARTH nicht so häufig. Natürlich war auch der Rest erste Sahne, egal ob nun Power Metal Granaten wie \"Stand Alone\", \"Burning Times\", \"Dark Saga\" oder das eingängige \"Slave To The Dark\", das epische \"The Coming Curse\" oder ruhigere Sachen wie \"Watching Over Me\" und natürlich \"I Died For You\". ICED EARTH boten vor einem Backdrop mit Schriftzug eine astreine Show vor allem Sänger Matthew Barlow und Bassist James MacDonough bangten wie Geisteskranke, dazu kam noch Pyros und Feuerfontänen, unterstützt von einem sehr guten Sound und einer phantastischen Lightshow. Dazu kam noch, dass ICED EARTH nicht nur die Studiofassungen zockten, sondern auch vor Variationen nicht zurückschreckten. ICED EARTH sind auch mit einem gehandicapten Jon Schaffer immer noch eine Macht, was das Publikum auch dementsprechend honorierte. Ein weiteres Highlight!! Bloss Jungs, warum habt ihr keinen neuen Track gespielt??
(Herbert)




Artillery

Mit ARTILLERY enterten die ehemaligen Speed-Könige Dänemarks die Bühne. Trotz ihrer Trennung, Ende der 80\'er, hat sich ihr Stil in keinster Weise einem Trend gebeugt. Die aktuelle Scheibe \'B.A.C.K.\' brettert wie eh und je. Der Gig auf der Party-Stage war erwartungsgemäß der totale Nackenbrecher. Die Instrumente im Anschlag, wie ein SWAT-Team seine MP\'s, knallten die Stützer-Brüder und Frontmann Flemming Ronsdorf uns die Gitarrensalven nur so um die Ohren. Ein genialer Trip in die Thrashzeit, als sich Aggressivität noch gut verkaufen ließ.
(Mirko)




Hypocrisy

Vor der Bühne standen die Leute dichtgedrängt, um sich eine ordentliche Portion Schweden Death Metal zu gönnen. Sie wurden nicht enttäuscht, HYPOCRISY boten, unterstützt von einem Gastgitarristen eine coole Show, vor zwei Alien Backdrops flogen ständig die Haare und bei den Midtempostücken wie \"Fire In The Sky\" klangen HYPOCRISY verdammt Black Metal lastig. Mit Songs wie \"Legions Descend\" fuhren HYPOCRISY aber ein paar fette Death Metal Bretter auf, die dementsprechend gut von der tobenden Meute aufgenommen wurden. Nach \"The Final Chapter\" sollte dann Schluss sein, das Publikum brüllte die Band aber nochmal zurück und mit dem endgeilen \"Roswell ’47\" beendeten HYPOCRISY eine gute Death Metal Show, die deutlich die Klasse der Band aufzeigte. Als Bonbon für die Fans zerschrottete Sänger/Gitarrist Peter Tägtgren noch seine Gitarre und warf die Teile ins Publikum. Sehr cool!!
(Herbert)




Liege Lord

Während die Leute zeitgleich vor der True Metal Stage sich zum x-ten Mal GAMMA RAY anguckten, zelebrierte eine coole U:S Metal Band ihr Comeback: LIEGE LORD! Mit \"Fear Itself\" und \"Eye Of The Storm\" gelang der ziemlich kurzhaarigen Band gleich ein guter Einstieg und die Maniacs empfingen die Band begeistert. Der Schwerpunkt lag auf dem dritten Album der Band, \"Master Control\", aus dem dann auch die RAINBOW Coverversion \"Kill The King\" und die fetten Power Metal Bretter \"Fallout\" und \"Feel The Blade\" gespielt wurden. Die anderen beiden Alben wurden hingegen kaum gewürdigt. Was solls, Sänger Joe Comeau war gut bei Stimme und auch der Rest der Band, darunter Ex-OVERKILL Gitarrist Sebastian Marino an der Klampfe zeigte sich engagiert und bot eine gute Show. Der Sound war ebenfalls astrein, die zwei LIEGE LORD Aufsteller boten noch was für das Auge, eine verdammt gutes Comeback, auch wenn ich gerne noch mehr von der ersten Scheibe \"Freedoms Rise\" gehört hätte. Nichtsdestotrotz, auf jeden Fall cooler als sich zum vierten Mal GAMMA RAY anzugucken.
(Herbert)




Gamma Ray

Nachdem ICED EARTH und HYPOCRISY bereits ein vollkommen ausgepowertes Publikum hinterlassen hatten, kam nun die Frage, ob GAMMA RAY dem überhaupt noch eins draufsetzen konnten. Anfangs schien dies leider nicht so. Nach dem Intro \"Welcome\" wurden direkt die Songs \"Lust For Life\" und \"Heaven Can Wait\" vom \"Heading For Tomorrow\"-Album gespielt, bei denen ich leider einen eher dürftigen Sound attestieren muss. Dies änderte sich jedoch schlagartig ab \"Dream Healer\", bei dem sich der Sound wenigstens im akzeptablen Bereich befand. Spätestens nun wurde klar, daß GAMMA RAY sich dazu entschlossen haben, einen chronologischen Set zu spielen. Von den schwächeren Alben \"Sigh No More\" und \"Insanity & Genius\" entschloss man sich folglich jeweils nur ein Lied zu spielen. Auf das bereits genannte \"Dream Healer\", bei dem Hansen mit ungewöhnlich tiefer, fast bedrohlicher Stimme ankam folgte somit \"Tribute To The Past\". Musikalisch konnte definitiv die gesamte Band überzeugen und somit wurde problemlos der leider nicht perfekte Sound ausgeglichen. Durch ihre allseits bekannte Spielfreude wurde das Publikum mitgerissen und zu Höchstleistungen angespornt. Mit \"Land Of The Free\" und dem Publikumsliebling \"Rebellion In Dreamland\" wurde der vorläufige Höhepunkt des Konzertes gesetzt und die Hamburger Melodic-Metal-Götter drehten voll auf. Egal welches Lied auch gespielt wurde, das gesamte Publikum feierte ihre Helden ab und sang euphorisch mit. Dies wiederum spornte GAMMA RAY weiter an und der Auftritt wurde zu einem der Höhepunkte des Wacken Open Airs. Die größte Überraschung war während des gesamten Sets die Leistung von Henjo Richter, der eindeutig nicht im Schatten von Kai Hansen steht. Malmsteen-mäßiges Gefiedel war angesagt, was viele im Publikum mit erstauntem Blick zurückliess. Weiter im Programm ging es mit den Songs vom \"Somewhere Out In Space\"-Album als da wären \"Valley Of The Kings\" und dem Titeltrack, der wieder mit überlangen Mitsingparts ausgeschmückt wurde. Mit diesem Song verabschiedeten sich GAMMA RAY kurzfristig, doch jedem war klar, daß eine Zugabe folgen musste, da noch kein Song vom \"Powerplant\"-Album gespielt wurde. Folglich kamen die Herren Hansen, Richter, Schlächter und Zimmermann erneut auf die Bühne, begannen jedoch vollkommen überraschend mit dem alten Helloween-Schinken \"I Want Out\", womit die chronologische Reihenfolge der Lieder kurzzeitig durchbrochen wurde. Direkt danach kam mit \"Send Me A Sign\" schließlich noch der zu erwartende \"Powerplant\"-Song und GAMMA RAY konnte ihren überaus erfolgreichen Auftritt beenden. Für mich waren die Jungs um Kai Hansen der klare Sieger des Wacken Open Airs. Besonders musikalisch hatte man den Eindruck eine verdammt fähige Truppe vor sich zu haben. Seien es die Bass-Läufe von Schlächter, das bereits angesprochene Gefiedel von Richter, das geniale Drumming von Zimmermann (man stelle sich an dieser Stelle ein um 3 Oktaven tiefer gestimmtes Maschinengewehr vor) und natürlich die gewohnt souveräne Auftritt von Kai Hansen. Grandios ! Dieser Auftritt war einfach verdammt geil !!!
(Christian)




Six Feet Under

Yeah, it’s time for fucking brutal DEATH METAL!!! Waren VADER und HYPOCRISY schon verdammt gut, so walzten SIX FEET UNDER, unterstützt von einem mörderisch brutalen und sägendem Sound (superfetter Bass, alles zersägende Gitarre) alles in Grund und Boden. Mit dem hypercoolen \"War Is Coming\" erwischten SIX FEET UNDER einen Einstieg nach Maß und boten in der folgenden Dreiviertelstunde Death Metal par excellence. Der Schwerpunkt lag auf dem immer noch aktuellen \"Maximum Violence\" Album, von dem die todgeilen \"No Warning Shot\" und \"Feasting On The Blood Of The Insane\", aber auch \"Hacked To Pieces\" und \"Torture Killer\" runtergebrettert wurden. Chris Barnes grunzte wie Hölle und bangte sich die Nackenwirbel blutig, der Rest der Band stand ihm in nichts nach und machte Songs wie \"Nonexistence\" und V\"ictim Of The Paranoid\" zu einem Triumphzug für die Band. Die Lightshow mit ihren Grüntönen verbreitete eine angemessene böse Atmosphäre und als jeder dachte, der Set wäre zwar supergeil, böte aber keine Unterschiede zum letzten Jahr, grunzten und bretterten SIX FEET UNDER als letzten Song \"TNT\" von AC/DC in Grund und Boden. Supergeil und DAS Death Metal Highlight des Festivals!!
(Herbert)


Redakteur:
Christian Debes

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