Keep-It-True-Festival XVII - Lauda-Königshofen

18.05.2014 | 20:46

25.04.2014, Sporthalle

Das Undergroundfestival schlechthin!

Dieses Mal waren einige von uns sogar beim Warm Up dabei. Normalerweise machen wir an dem Tag nichts Großartiges, sondern klönen und bereiten uns auf zwei schöne, anstrengende Tage vor. Doch diesmal war dem nicht so! CIRITH UNGOL Covers locken selbst einige von uns hinter dem Ofen hervor. Aber lest selbst:

Wenn man sich die allseits beliebten Lob- und Nörgellisten, auch als "Tops und Flops" bekannt, anschaut, steht dort in schöner Regelmäßigkeit, dass es zu wenig Zeit für all die Expertengespräche gab, die man führen wollte. Und zu allem Überfluss spielen dann auch noch diese ganzen Bands, die man vielleicht auch sehen wollte... Kurz und gut, mehr Zeit ist auf dem KIT ein oft geäußerter Wunsch und Abhilfe gibt es seit einigen Jahren in Form der Warm-Up-Party am Donnerstag. Die findet in geschichtsträchtigem Ambiente in der Sporthalle Dittigheim statt, die auch Heimat der ersten KITs war. Doch dieses Jahr hat sich Aufwärm-Guru Thorsten Hepp etwas besonderwes überlegt und zwei Kapellen eingeladen, zum Tanztee aufzuspielen. Das sind einmal die lokale Nachwuchshoffnung RECKLESS ATTEMPT und andererseits die griechische CIRITH-UNGOL-Coverband FINGER OF SCORN. Da der Eintritt weiterhin frei und das Bier günstig ist, sind gefühlt noch mehr Leute als die letzten Jahre am Abend in und vor der Sporthalle anzutreffen, und als ich die Halle betrete hat RECKLESS ATTEMPT gerade damit begonnen, den Anwesenden eine ordentliche Mischung aus eigenen Stücken und allseits beliebten Coversongs um die Ohren zu hauen. Der Sound ist eher durchwachsen, das Zusammenspiel der Jungspunde auch, die Energie und das Adrenalin sind jedoch deutlich über der, für Livebands zugelassenen, Höchstgrenze, was diverse Holprigkeiten im Auftritt erklärt und entschuldigt. Die Band fühlt sich hör- und sichtbar am wohlsten, wenn es um den Sound alter METALLICA geht. Eigene Lieder fallen in diese Kategorie und auch ein paar Kompositionen der Vorbilder werden ordentlich heruntergeprügelt. Beim ACCEPT-Kracher 'Fast As A Sark' hingegen hat sich vor allem der Sänger deutlich übernommen. Aber heute Abend ist das alles egal, denn die Leute wollen feiern und so feiern sie eben RECKLESS ATTEMPT, die die Begeisterung der Anwesenden aufnehmen und direkt zurückgeben. Ein ordentlicher Einstieg ins KIT-Wochenende, der zeigt, warum wir alle hier sind, nämlich um Heavy Metal zu feiern.


Im Anschluss betritt dann FINGER OF SCORN die Bühne und liefert das ab, was dem Traum vieler KIT-Besucher wohl am nächsten kommt: Eine CIRITH-UNGOL-Show. Da die Originale nach wie vor von einer Reunion weit entfernt sind, haben viele bereits die Hoffnung aufgegeben, diese Lieder einmal auf der Bühne erleben zu können und die Griechen geben sich alle Mühe, diesen Wunsch doch noch wahr werden zu lassen. Die Setlist ist, wie kann es bei solchen Liedern auch anders sein, randvoll von absoluten Überhits und die musikalische Umsetzung ist nahe an der Perfektion. Insbesondere Sänger der Griechen muss hier herausgehoben werden. Denn der Gute, der auch bei CONVIXION das Mikro schwingt, kommt Ausnahme-Stimmakrobat Tim Baker sehr nahe. Ob er am nächsten Morgen noch einen Ton herausbringt, entzieht sich jedoch meiner Kenntnis, aber auch Schweigen wäre ein angemessener Preis für diesen Auftritt gewesen. Die Stimmung ist super, der Sound leider wieder nicht ganz, was besonders die Lead-Gitarre zu spüren bekommt. Nach diesem Hochamt für eine Ausnahmeband geht es in den ungezwungenen Teil des Abends über, zur Klassiker-Beschallung aus den Boxen ist endlich Zeit für all die Gespräche, für die am Freitag und Samstag keine Zeit ist. Das Vorspiel am Donnerstag ist jedenfalls einmal mehr ein voller Erfolg und falls ich es einrichten kann, werde ich auch im nächsten Jahr mein KIT bereits am Donnerstag beginnen.

[Raphael Päbst]

Tops und Flops:

Tops:
- METAL CHURCH und FLOTSAM & JETSAM beweisen, dass Altmeister auch heuer noch amtlich abliefern können.
- LETHAL überzeugen erneut mit unfassbarer Musik, noch unfassbarerem Gesang und ultra-unfassbaren Ansagen.
- Die Altehrwürdigen von VARDIS beweisen, dass man auch mit Boogie-Rock beim KIT amtlich abräumen kann
- Die Texas-Chaoten von KARION frickeln sich in viele Herzen
- Pension Boger jetzt auch kulinarisch top notch

Flops:
- Der Sound ist bei einigen Bands suboptimaler als sonst gewohnt
- zu wenig Zeit für zu viele Leute
- die Wartezeit bis zum nächsten KIT

[Holger Andrae]

Tops:
- JAG PANZER mit triumphaler Rückkehr
- VARDIS mit irre viel Spaß in den Backen
- der Warm-up-Gig von FINGER OF SCORN mit den besten Songs der besten Band der Welt
- die Verpflegung im Sportheim
- die gemütliche, entspannte und friedliche Atmosphäre

Flops:
- dass die persönliche Fitness nicht reicht, alle Bands komplett und aufmerksam zu verfolgen
- die schwierige Entscheidung, ob man nun die Band schaut oder die guten Kontakte pflegt
- kein gut sortierter Black-Metal-Stand im Plattenmarkt

[Rüdiger Stehle]

Top:
- LETHAL - diese Stimme, diese Melodien, diese Songs!
- METAL CHURCH - Hit-Feuerwerk mit starkem, wenn auch falschem Sänger
- FLOTSAM & JETSAM - Hit-Feuerwerk mit starkem und richtigem Sänger
- ATLANTEAN KODEX - Triumphzug mit Makeln
- Das Wetter - April-Wetter erst am Sonntag. Perfekt.
- Kuchen im Engel.

Flop:
- Der Sound bei vielen Bands nicht optimal (vor allem bei WARRIOR)
- Zu wenig Zeit für die vielen Menschen, die man trifft.

[Peter Kubaschk]

Top:
- Alle Bands die ich mir bewusst angesehen habe, haben mir auch sehr gut gefallen, besonders hervorzuheben sind die Folgenden:
- JAG PANZER - Der Tyrant: Was für eine Präsenz! Was für eine Stimme! Was für eine Show!
- ATLANTEAN KODEX - Headliner der Herzen
- METAL CHURCH - Die einzig vertretbare Kirche zündet ihr Hitfeuerwerk
- LETHAL - traumhafter Gesang, Wahnsinnsmelodien und irre Ansagen
- Das Wetter, der Kassensturz auf der Händlermeile, musikalisches Familientreffen an jeder Ecke

Flop:
- 48 Stunden für Konzerte, Menschen und Konsum aller Art sind zu kurz. Man sollte das splitten oder erweitern. Lieber erweitern!

[Arne Boewig]

Redakteur:
Frank Jaeger

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