Die Oktonauten (8) ... und der See-Elefant
- Regie:
- O'Connell, Darragh
- Jahr:
- 2013
- Genre:
- Trickfilm
- Land:
- Kanada / Deutschland
1 Review(s)
08.09.2014 | 10:26Zur Serie
Die "Oktonauten" sind ein Team, bestehend aus verschiedenen Tieren, das in ihrer "Oktopod"-Station auf dem Meeresgrund lebt und arbeitet. Neben den Hauptfiguren Kommandant Barnius (Eisbär), Erster Offizier und Ex-Pirat Kwasi (Kater), Sanitäter Peso (Pinguin), Bordingenieurin Trixie (Häsin), Forscherin Dana (Hündin), Forscher Sebastian (Seeotter), und dem leitenden Wissenschaftler Professor Tintling (Oktopus) gibt es auch noch eine Gruppe seltsamer Gemüse-Wesen - "Rüblis" genannt - an Bord. Zusammen sind sie eine Art Task-Force wann immer es etwas zu erforschen gibt oder Meeresbewohner in Not sind. Ihr Wahlspruch lautet daher: "Entdecken, Retten, Beschützen!"
Episodenführer
- Folge 1 "... und der Gespensterfisch":
Peso hat eien See-Gurke gesund gepflegt und möchte diese an der Stelle aussetzen, wo er sie fand. Der Ort liegt in einem tiefen und engen Unterseegraben. Leider hat Trixie es versäumt die GUP-E mit einer frischen Batterie auszustatten, da sie zu einer Notreparatur in die Zentrale gerufen wird. Der ahnungslose Peso will grade von seiner Mission zurückkehren, als die Powerzelle schlapp macht - natürlich mitten im finsteren Graben. Dort trifft er "Buh" den gar nicht gruseligen Gespensterfisch mit dem er sich beschäftigt bis die herbeigerufene Hilfe vom Oktopod naht.
- Folge 2 "... und die Orcas in der Arktis":
Peso und Käpt'n Barnius sind in der Arktis unterwegs um ihre alten Freunde, die Orcas, zu treffen und medizinisch zu untersuchen. Ein Routinecheck, denn die Herde ist kerngesund. Leider sind derzeit sehr viele Eisberge in Bewegung, sodass der Rückmarsch zum Oktopod einem gefährlichen Slalom gleicht. Es kommt wie es kommen muss: Die GUP-E kollidiert mit einem Eisberg und verkeilt sich darin. Da der Guppy-Finder dabei ramponiert wird, fällt es dem herbeigerufenen Kwasi schwer die Havaristen zu finden. De facto ist es ihm sogar unmöglich. Doch die Orcas bieten gern und spontan ihre Hilfe an, Peso und Barnius aufzuspüren.
- Folge 3 "... und die Schleimaale":
Das Oktopod befindet sich im Nordatlantik ganz nah an einem alten Schiffswrack, von Kwasis Großvater "Calico Jack", dem wohl berühmtesten aller Katzen-Piraten. An Bord befindet sich ein goldenes Fernrohr, ein Erbstück, welches von Generation zu Generation in der Familie weitergegeben wurde, demnach also Kwasi zusteht. Er hat es aber nie erhalten, da das Schiff damals versank. Sie werden im Wrack tatsächlich fündig, doch die Schatzkiste Calico Jacks wird von äußerst renitenten Schleimaalen verteidigt, welche Jacks ehemalige Kajüte als ihr Revier und die Oktonauten somit als störende Eindringlinge betrachten. Eine harte Nuss für Kwasi, der sich natürlich nicht so einfach von seinem Familienerbe abbringen lässt.
- Folge 4 "... und der See-Elefant":
Peso und Sebastian finden einen schlafenden See-Elefanten vor dem Oktopod. Das ist an sich nichts ungewöhnliches, da diese tatsächlich ab und zu unter Wasser dösen. Allerdings befindet sich dieser gerade in der kräftezehrenden Mauser, weswegen er für Unterkühlung sehr anfällig sein dürfte. Kurzerhand verfrachtet man den schnarchenden Riesen auf die Krankenstation, wo er bleiben kann bis seine Haut sich vollkommen regeneriert hat, bevor er noch krank wird. Selbstverständlich muss auch noch der Strand mit seiner Sippe ausgemacht werden, damit er endlich frisch und munter zu den seinen heimkehren kann. So ein großer See-Elefant an Bord macht den Oktonauten ganz schön Arbeit. Allein sein permanent lautes Geschnarche stellt sie auf eine harte Probe.
- Folge 5 "... und der Sardinen-Schwarm":
Für Kwasi gibt es bekanntlich kaum etwas schöneres als mit seiner Guppy hakenschlagend durch den Ozean zu brausen. Da macht ihm auch kaum jemand etwas vor. Bis er auf einen Sardinenschwarm trifft, der ihm in Sachen kunstvoller Schwimmmanöver mindestens ebenbürtig ist. Beim freundschaftlichen Figurenwettstreit zwischen Loopings und Schrauben setzen sich er und Sardine Dina allerdings immer mehr vom Schwarm ab. Das ist natürlich nicht gut für einen Schwarmfisch, der ohne diesen recht verloren ist. Kwasi verspricht hilfsbereit den Pulk aufzuspüren und Dina zu den ihren zurück zu geleiten. Dummerweise verheddert sich sein U-Boot dabei in einem alten Fischernetz. Jetzt ist er ebenfalls auf Hilfe angewiesen - und die kommt natürlich stante pede vom Oktopod. Dina leistet ihm so lange Gesellschaft bis die anderen Oktonauten eintreffen.
Eindrücke
Auf dieser achten Veröffentlichung aus der Serie sind wie üblich wieder fünf Abenteuergeschichten der Oktonauten versammelt, die erneut moralisch einwandfreie, tugendhafte Themen (Teamwork, Hilfsbereitschaft etc.) an die Zielgruppe richten. Aber auch Wissen über das Leben in den Ozeanen veranschaulichen. Das wird oft stark vereinfacht dargestellt, also sehr kindgerecht, im Kern jedoch faktisch richtig und wissenschaftlich fundiert. Selbst als Erwachsener erfährt man noch Staunenswertes über das Meer. Über rülpsende Sardinen oder mausernde See-Elefanten etwa. Die Kinder hingegen lieben bekanntlich Wiederholungen. So wie den obligatorischen "Okto-Alarm" oder gewisse Standardphrasen der Figuren, man hat seitens der Macher also eine Menge Gelegenheiten eingebaut, an denen sich das junge Publikum bei jeder Episode festhalten kann. Das mag für Erwachsene auf Dauer vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig sein, fällt aber gottlob wesentlich weniger kitschig aus, als in den vielen anderen Serien (insbesondere japanischen). Ganz so biererst nimmt man sich bei dieser deutsch-kanadischen Produktion nicht und würzt so manches mit Selbstironie.
Davon bemerken Kinder im anvisierten Alter selbstverständlich noch nichts. Apropos: Die Herstellerangabe zum Alter ist sehr niedrig gegriffen. Fünf Jahre ist das Minimum, lieber darüber sollten die kleinen Zuschauer auf jeden Fall sein. Allein schon aus Verständnisgründen. Die auf niedlich-witzig getrimmten Inhalte überfordern zwar selbst ein jüngeres Publikum nicht, doch haben solche Knirpse nach Auffassung des Rezensenten schlichtweg vor dem Fernseher noch nichts zu suchen. Selbst dann nicht, wenn die an sich ruhige Machart alles andere als angsteinflößend oder auch emotional überfordernd ausfällt. Spannend sind die Story allesamt - von einer kindlichen Warte aus betrachtet. Auch wenn die "Oktonauten" davon nicht zu sehr betroffen sind, so gilt dennoch der Grundsatz, dass das kindliche Gehirn schnelle Bildfolgen kognitiv nicht verarbeiten kann. Die einfach gestrickten Geschichten sind pädagogisch wertvoll, die Inhalte können aber erst (Vor-)Schulkinder halbwegs akkurat erfassen und nachvollziehen. Daher macht es Sinn, seitens der Eltern, eventuell steuernd einzugreifen und die individuelle Dosis an Unterwasserabenteuern zu kontrollieren.
DVD und Bonusmaterial
Die 5 Einzelfolgen mit insgesamt rund 60 Minuten Spielzeit passen auf eine schlichte Typ-5 DVD. Die muss auch bis auf Trailer weiterer Titel aus dem EUROPA-Jugendprogramm auf Bonusmaterial verzichten. Über die Sinnhaftigkeit der eingelegten "Sammelkarte" muss die Zielgruppe entscheiden. Die 11-Minuten-Episoden lassen sich wahlweise einzeln oder als Ganzes abspielen, was praktisch ist und auch eine gute Dosierbarkeit für den TV-Konsum der kleinen Zuschauer gewährleistet. Bild- und Tonqualität sind angemessen bzw. vollkommen zweckmäßig.
Die Produktion
Produktion: Vampire Squid Productions, 2013
Kanada / Deutschland 2010
In Zusammenarbeit mit TOGGOlino und RTL Plus
Basierend auf "The Octonauts" von Vicky Wong und Michael C. Murphy / MEOMI
Regie: Darragh O'Connell
Musik: Darren Hendley
Sprecher und Figuren u.a.: Jaron Löwenberg (Käpt'n Barnius), Bernhard Völger (Kwasi), Dirk Stollberg (Peso), Tanya Kahana (Trixie), Felix Spieß (Sebastian), Isabelle Schmidt (Dana), Matthias Klages (Professor Tintling), Anja Rybiczka (Tuni), Rubina Kuraoka ("Buh"), Rainer Doering (Schleimaal), Uli Krohm (Leon), Silke Mathias (Dina), Uncredited: Hai, Seegurke, Orca-Herde.
Fazit
Auch das achte DVD/BR-Release der Oktonauten kommt leider erneut ohne jegliches Bonusmaterial daher, ist aber ansonsten gewohnt routiniert produziert. Wie immer nimmt man jung und alt mit auf knuffig gestylte Unterwasserabenteuer. Natürlich mit dem serienüblichen Lerneffekt, der diesmal etwas deutlicher gegenüber dem Abenteuerfaktor ausgeprägt ist. Selbstverständlich bleibt so manches Klischee erneut unangetastet - z.B. der vermeintlich gruselige Gespensterfisch, der eigentlich ein putziges und nettes Kerlchen ist. Leon, der titelgebende See-Elefant ist auch ein buchstäblicher Pfundskerl. Die Schleimaale sind da (zunächst) schon ein wenig unfreundlicher und die Stimmung in der Folge einen Tick düsterer. Ein Wiedersehen mit guten, alten Bekannten - den Orcas - gibt es auch, was die Kontinuität bei den Oktonauten festigt. Gleiches gilt für Kwasis Opa "Calico Jack". Der inzwischen siebenjährigen, assistierenden Mit-Testerin ist allerdings die lebenslustige Sardine Dina am sympathischsten - Tja, Mädels unter sich halt. Der blubbernde Rezensentendaumen gibt Freigabe für das Öffnen der Okto-Luke.
1 DVD, Typ 5
Gesamtlaufzeit: 60 Minuten
FSK OA - vom Hersteller empfohlen ab 3 Jahre
Bildformat: 16:9, Ton: DD 2.0
Vertrieb: EUROPA Mini / Sony Music, 2013
EAN: 888837668699
- Redakteur:
- Jürgen Pern