Die Oktonauten (7) ... und der Kammzahnschleimfisch (DVD)
- Regie:
- O'Connell, Darragh
- Jahr:
- 2013
- Genre:
- Trickfilm
- Land:
- Kanada / Deutschland
1 Review(s)
07.01.2014 | 11:42Zur Serie
Die "Oktonauten" sind ein Team, bestehend aus verschiedenen Tieren, das in ihrer "Oktopod"-Station auf dem Meeresgrund lebt und arbeitet. Neben den Hauptfiguren Kommandant Barnius (Eisbär), Erster Offizier und Ex-Pirat Kwasi (Kater), Sanitäter Peso (Pinguin), Bordingenieurin Trixie (Häsin), Forscherin Dana (Hündin), Forscher Sebastian (Seeotter), und dem leitenden Wissenschaftler Professor Tintling (Oktopus) gibt es auch noch eine Gruppe seltsamer Gemüse-Wesen - "Rüblis" genannt - an Bord. Zusammen sind sie eine Art Task-Force wann immer es etwas zu erforschen gibt oder Meeresbewohner in Not sind. Ihr Wahlspruch lautet daher: "Entdecken, Retten, Beschützen!"
Episodenführer
- Folge 1 "... und die Zigarrenhaie":
Die Installation einer Okto-Kamera verläuft zunächst vollkommen wunschgemäß. Sie filmt und überträgt Bilder aus einer Region des Ozeans, die noch niemand erforscht hat. Kurz darauf fällt sie jedoch aus unerfindlichen Gründen aus, was Käpt'n Barnius zu einer Untersuchung veranlasst. Seltsamerweise hat die GUP-A kreisrunde Bissspuren wie Trixie aus dem Schleusenraum vermeldet. Später finden sich auch solche am Kabel der Kamera vor Ort. Hat es da auf das Equipment der Oktonauten abgesehen?
- Folge 2 "... und der Riemenfisch":
Pesos kleiner Bruder Pinto ist erneut zu Besuch auf dem Oktopod, als Peso von Barnius zu einem Einsatz gerufen wird, darf Pinto ihn sogar begleiten. Er ist gleich mit Feuereifer bei der Sache seinen Bruder bei der medizinischen Versorgung eines Fisches zu assistieren. Dabei werden sie von einem unglaublich langen Fisch beobachtet, der den beiden Sani-Pinguinen sogar bis zum Oktopod folgt. Während Kwasi sein Piratengarn vom gefährlichen "Nakawak"-Monster spinnt, versuchen die Oktonauten herauszufinden, um was für ein Tier es sich wirklich handelt.
- Folge 3 "... und der Kammzahnschleimfisch":
Nach einer erfolgreichen Suche nach Seetang für Sebastian, drückt Kwasi auf dem Rückweg mächtig unvorsichtig auf die Tube der GUP-E. Darauf hin streikt der Abtrieb des Tauchboots und zu allem Überfluss auch noch das Funkgerät. Die beiden Oktonauten stranden auf einer kleinen Insel, auf welcher der freundliche Kammzahnschleimfisch Benny sich anbietet Hilfe zu holen. Mithilfe des Stille-Post-Prinzips soll die Nachricht von den beiden Havaristen über mehrere Unterwasserbewohner bis hinunter zum Oktopod gelangen. Ob das gutgehen kann?
- Folge 4 "... und die Quallenblüte":
Sebastian ist mit der GUP-E unterwegs um seltene und scheue Aale zu erforschen. Ein anstrengendes Unterfangen und bald ist der Oktonaut darüber eingeschlafen - dummerweise mit aktivierten Bordsystemen, was die Batterien schließlich schachmatt setzt. Als er aufwacht, ist er umgeben von unzähligen Quallen. An eine Rückkehr zum Oktopod ist nicht zu denken. Dort organisiert man schon bald eine Rettungsmission, die sich aber ganz schön knifflig gestaltet, denn so harmlos sind Quallen nämlich nicht: Ihre Nesseln tun ganz schön weh!
- Folge 5 "... und das Delphinbaby":
Kwasi ist selig, wenn er mit seiner GUP-B herumrasen und -tollen kann. Das Wettrennen mit einer Delfinschule hat allerdings unerwartete Konsequenzen, denn ein Delfinbaby, welches sich sonst am Sog seiner Mutter orientiert, gerät in den von Kwasis flinkem U-Boot. So bringt Kwasi einen blinden Passagier mit ins Oktopod - draussen sucht die Mutter verzweifelt ihr Kleines. Die Oktonauten wiederum versuchen sie aufzutreiben, während Kwasi Babysitter spielt.
Eindrücke
Auf der inzwischen siebten Veröffentlichung sind wie üblich wieder fünf Abenteuergeschichten der Oktonauten versammelt, die natürlich sowohl moralisch einwandfreie Signale (Teamwork, Hilfsbereitschaft etc.) an die Zielgruppe senden, als auch Wissen über das Leben in den Ozeanen veranschaulichen. Zwar geschieht Letzteres oft stark simplifiziert, also sehr kindgerecht, im Kern jedoch faktisch richtig und wissenschaftlich fundiert. Selbst als Erwachsener erfährt man noch Staunenswertes. Kinder lieben ja bekanntlich Wiederholungen. Sei es der obligatorische "Okto-Alarm" oder gewisse Standardphrasen der Figuren, man hat seitens der Macher also eine Menge Gelegenheiten eingebaut, an denen sich das junge Publikum bei jeder Episode festhalten kann. Das mag für Erwachsene vielleicht etwas nervig sein, fällt aber gottlob wesentlich weniger kitschig (sprich: erträglicher) aus, als in den meisten anderen (TV-)Serien. Im Gegenteil: Oft vermeint man bei den Texten der Figuren sogar eine gewisse Spur Selbstironie festzustellen.
Diese bemerken Kinder im angepeilten Alter selbstverständlich noch nicht - überhaupt ist die Herstellerangabe zum Alter sehr niedrig gegriffen. Fünf Lenze oder darüber sollten die kleinen Zuschauer aufbringen, allein schon aus Verständnisgründen. Zwar überfordern die auf niedlich-witzig getrimmten Inhalte selbst ein jüngeres Publikum nicht - oder jagen diesen gar Angst ein - doch haben solche Knirpse schlichtweg vor dem Fernseher nichts zu schaffen. Ganz entgegen dem Trend, wonach die Kiddies heute (leider) immer früher vor den Qausselkasten geparkt werden. Auch wenn die "Oktonauten" davon nicht sehr betroffen sind, so gilt der Grundsatz, dass das kindliche Gehirn schnelle Bildfolgen nicht verarbeiten kann. Und mögen die einfach gestrickten Geschichten auch noch so pädagogisch wertvoll sein, und manche Eltern gerne schon im frühkindlich(st)en Stadium vermeintliche Einsteins und Newtons heranziehen, es sind Inhalte, die erst (Vor-)Schulkinder halbwegs akkurat erfassen und auch nachvollziehen können.
DVD und Bonusmaterial
Die 5 Einzelfolgen mit insgesamt rund 60 Minuten Spielzeit passen auf eine schlichte Typ-5 DVD. Die muss auch bis auf Trailer weiterer Titel aus dem EUROPA-Jugendprogramm auf Bonusmaterial verzichten. Über die Sinnhaftigkeit der eingelegten "Sammelkarte" muss die Zielgruppe entscheiden. Die 11-Minuten-Episoden lassen sich wahlweise einzeln oder als Ganzes abspielen, was praktisch ist und auch eine gute Dosierbarkeit für den TV-Konsum der kleinen Zuschauer gewährleistet. Bild- und Tonqualität sind angemessen bzw. vollkommen zweckmäßig.
Die Produktion
Produktion: Vampire Squid Productions, 2013
Land: Kanada / D
In Zusammenarbeit mit TOGGOlino und RTL Plus
Basierend auf "The Octonauts" von Vicky Wong und Michael C. Murphy / MEOMI
Regie: Darragh O'Connell
Musik: Darren Hendley
Sprecher und Figuren u.a.: Jaron Löwenberg (Käpt'n Barnius), Bernhard Völger (Kwasi), Dirk Stollberg (Peso), Tanya Kahana (Trixie), Felix Spieß (Sebastian), Isabelle Schmidt (Dana), Matthias Klages (Professor Tintling), Anja Rybiczka (Tuni), Joachim Kaps (Kammzahnschleimfisch Benny)
Fazit
Auch die siebte DVD/BR-Veröffentlichung der Oktonauten nimmt jung und alt mit auf nett inszenierte Unterwasserabenteuer. Inklusive Lerneffekt. Und wie seine Vorgänger kommt auch dieses Release leider erneut ohne Bonusmaterial daher, ist aber ansonsten gewohnt routiniert produziert - diesmal sogar wieder einmal mit einem "Gaststar", denn wer als vorgeschädigtes Elternteil genau hinhört, erkennt Joachim Kaps' Stimme - alias "Der kleine Rabe Socke" - bestimmt fast auf Anhieb. "Seine" Folge mit dem titelgebenden Kammzahnschleimfisch ist aufgrund ihrer Stille-Post-Wortspielereien gleichzeitig auch die lustigste auf dem Silberling. Meinen jedenfalls der Rezensent und seine zur Bewertung hinzugezogene, sechsjährige Expertin töchterlicherseits unisono. Daher zeigen beide schwimmhautbewährte Daumen auch deutlich aufwärts.
1 DVD, Typ 5
Gesamtlaufzeit: 60 Minuten
FSK OA - vom Hersteller empfohlen ab 3 Jahre
Bildformat: 16:9, Ton: DD 2.0
Vertrieb: EUROPA Mini / Sony Music, 2013
EAN: 888837334198
- Redakteur:
- Jürgen Pern