Belle & Sebastian (Blu-ray)
- Regie:
- Varnier, Nicolas
- Jahr:
- 2013
- Genre:
- Abenteuer
- Land:
- Frankreich / Deutschland
- Originaltitel:
- Belle & Sebastian
1 Review(s)
17.07.2014 | 18:52Tierfreundschaft in harter Zeit
Der Waisenjunge Sebastian wächst bei dem alten Jäger César in den französischen Alpen auf. Zur gleichen Zeit, als César den Waisenjungen bei sich aufnimmt, kommt auf der anderen Seite der Berge eine Hündin zur Welt, die im Lauf der nächsten Jahre von einem grausamen Herrchen zum nächsten gereicht wird und die schlussendlich ausbüchst. Die Polizei hält den weißen Hirtenhund für eine gefährliche Bestie und gibt ihn zum Abschuss frei. Die Wege von Sebastian und dem Hund, den er Belle nennt, kreuzen sich und sie werden unzertrennlich ... (Verleihinfo)
Filminfos
O-Titel: Belle & Sebastian (F/D 2013)
Dt. Vertrieb: Ascot Elite Home Entertainment GmbH
VÖ: 15.4.2014
EAN: 7613059404373
FSK: ab 6
Länge: ca. 103 Min.
Regisseur/Drehbuch: Nicolas Varnier
Musik: Amar
Darsteller: Darsteller: Felix Bossouet (Sebastian), Tcheky Karyo (César), Margaux Chatelier (Angelina), Andreas Pietschmann (Oberleutnant), Urbain Cancelier, Dimitri Storoge u.a.
Handlung
Sommer
Die Region Rhône-Alpes weist während des 2. Weltkriegs ein paar der wenigen Grenzübergänge auf, die vom besetzten Frankreich in die neutrale Schweiz führen. Allerdings müssen Flüchtlinge hoch hinauf in die Schneeregion, um unbehelligt von den deutschen Patrouillen die wenigen Pässe erreichen zu können. Nur ortskundige Führer können sie sicher über die Pfade zu den Pässen geleiten. Und jetzt heißt es, eine reißende Bestie mache die Wege unsicher...
César (Karyo), der Großvater des achtjährigen Sebastian, verfolgt diese Bestie und stellt Fallen auf. Obwohl Sebastian erst acht Jahre alt ist, rettet er schon mal ein Gamskitz aus einer Steilwand und bringt es ins Tal zu den Mutterschafen. Auf dem Weg dorthin begegnet ihm die "Bestie": Es ist nur ein großer, aber sehr schmutziger Hund, erkennt der Junge erleichtert. Er passiert einige Jäger aus seinem Dorf, darunter den Bürgermeister, den er um seinen Kompass beneidet.
Im Dorf treffen deutsche Soldaten ein, um die Grenze zu überwachen. Sebastian warnt sofort Angelina, die hübsche blonde Bäckerin, die Césars Nichte ist. Sie bekommt den Befehl, den Deutschen ab sofort 30 Kilo Brot pro Woche zu liefern. Wovon? Das kann ihr der Oberleutnant (Pietschmann) auch nicht sagen. Vom Bürgermeister verlangt er die Namen der Fluchthelfer. Monsieur jedoch verrät niemanden. Ganz besonders nicht Guillaume, der sogar eine verbotene Pistole besitzt.
Nachdem sich Sebastian über die "Bestie" kundig gemacht hat, glaubt er, dass es sich um einen ganz normalen, aber sehr menschenscheuen Hirtenhund handelt. Er trifft ihn wieder, und zusammen werden sie ein prima Team, besonders nachdem die Hündin gewaschen worden ist und ein schneeweißes Fell zeigt, in das sich Sebastian gerne kuschelt. Sie ist Belle, seine Schöne. Er glaubt immer noch, hinter den Bergen liege Amerika und dort warte seine Mutter auf ihn. Belle bietet dem Waisenjungen Trost. Deshalb revanchiert er sich mit einem Geheimversteck, in dem selbst César den Hund nicht finden kann.
Herbst
Im Herbst begehen die Deutschen Wildfrevel, indem sie trächtige Hirschkühe abknallen. Sebastian ist stinksauer, und Belle beißt sogar einen Soldaten. Das hat üble Folgen: Der Oberleutnant verlangt eine Treibjagd mit mindestens 50 Leuten aus dem Dorf. Diesmal begeht César einen unverzeihlichen Vertrauensbruch: Um die sogenannte "Bestie" zu stellen, lügt er Sebastian an, in welches Tal die Treibjagd NICHT führen wird - und genau dorthin führt er dann die Männer.
Mit Belle flieht Sebastian in dieses Tal - direkt in Césars Arme. César will Belle erschießen, doch Sebastian stellt sich vor den Hund. César gibt nach. Aber beide können nicht verhindern, dass ein anderer Jäger Belle anschießt. Nur Guillaume, der Dorfarzt, kann Belles Leben retten. Mit der Drohung, ihn als Fluchthelfer zu verraten, nötigt Sebastian Guillaume, Belle zu helfen. Wenig später heult der erste Schneesturm um die Dachbalken der Almhütte.
Winter
Guillaume hat einen guten Plan. Während die Deutschen Weihnachten feiern, will er eine Familie von Flüchtlingen zum Pass führen. Doch bei seinem Versuch, hungrige Wölfe abzuwehren, stürzt er und ist gehunfähig. Belle zieht seinen Schlitten in Sicherheit und Sebastian bringt ihn zu César: Was der Opa bisher für das Werk der Bestie gehalten hat, war in Wahrheit die Schuld der Wölfe.
Entgegen seiner Proteste übernimmt die tapfere Angelina Guillaumes Aufgabe. Sie führt die Familie den Pass hoch. Sebastian, der mitgeht, erfährt von der Tochter der Familie, dass auf der anderen Gebirgsseite gar nicht Amerika liegt, sondern bloß die Schweiz. Sebastian ist traurig: César hat ihn also schon wieder angelogen. Der Opa schenkt ihm zu Weihnachten einen Kompass und entschuldigt sich vielmals - auch bei Belle.
Als sich trotz Weihnachtsfeier zwei deutsche Patrouillen in die Berge wagen, werden sie verraten. Sebastian und Belle eilen Angelina nach. Können sie die Flüchtlinge vor den Deutschen retten und über den Pass bringen? Kann Belle verhindern, dass dieses Unternehmen auf dem Gletscher in einer Tragödie endet?
Mein Eindruck
Außenseiter
Zu Anfang erscheint uns die Gegend, in der Sebastian lebt, wie das klassische Heidi-Land: Alles grünt und blüht und wirkt unschuldig. Doch schon beim Aufstellen der ersten Bärenfalle durch César verstehen wir, dass hier ein Konflikt auf Leben und Tod ausgetragen wird. Die Parallelen sind unübersehbar: César und Sebastian denken, sie müssten sich der "Bestie" erwehren, doch die wahre Bedrohung stellen die deutschen Eroberer und Besatzer dar.
Diese holen Leute ab, um sie zu töten, und sie verfolgen Leute, die sich diesem Prozess entziehen wollen. Zusammen müssen Sebastian und César lernen, wo der wahre Feind ihres Leben steht. Sebastian ist als Waise ein Außenseiter, genau wie Belle. Es liegt nahe, dass sie sich verbünden und anderen verfolgten Außenseitern helfen.
Remake
Der Film ist ein Remake der in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts immens populären TV-Serie, die den gleichen Titel trug. Sogar der männliche Star der Serie tritt in dem Remake auf. Es handelt sich also um eine huldigende Hommage, die sich aber auf dem neuesten Stand der Technik befindet, was Bildqualität, Sound und Stunts anbelangt. Das Besondere daran ist, dass Regisseur Nicolas Varnier selbst ein ausgezeichneter Dokumentarfilmer ist, der die Gegend wie seine Westentasche kennt. Dies ist sein erster Spielfilm, und ich muss sagen, ich war sehr angetan von dem Ergebnis.
Der gute Deutsche
Der Regisseur führt seine Figuren nicht großartig ein, deshalb muss der Zuschauer genau aufpassen, wer mit wem wie verwandt ist. Eine Liebesgeschichte wird nur angedeutet. Nicht etwa Guillaume, der Dorfarzt und Fluchthelfer, hat ein Auge auf die ledige Angelina geworfen (was bei einem ledigen Mann in seinem Alter relativ unwahrscheinlich ist - die einzige Unplausibilität des Drehbuchs), sondern vielmehr der Oberleutnant, der offenbar ein "guter Deutscher" ist anstelle eines guten Nazis. Am Schluss erfahren wir sogar noch von einer positiven Eigenschaft, die er aufweist. Dieser Umstand ist auch der Grund, warum er aus der Lawine, die ihn verschüttet hat, gerettet wird.
Natur als Hauptdarsteller
Apropos Lawine: Eine der Hauptdarsteller des Films ist natürlich die Natur. Die Bergler müssen sie nehmen, wie sie kommt: Mal sanft und schön im Sommer, mal kalt und unbarmherzig im Winter. Bereitsein ist alles, so die Aussage des Films. In der langen Sequenz der Flucht, die das letzte Drittel des Films ausmacht, lernen die Menschen auf die harte Tour, wie die Natur zuschlagen kann.
Da aber Belle die Verkörperung der intelligenten, einfühlsamen Seite der Natur verkörpert, gelingt es den Menschen, die auf die Natur hören, mit Belles Hilfe zu überleben. Diese Lektion braucht nicht in Worte gekleidet zu werden: Die Bilder sprechen ohne Worte aus, was der Zuschauer lernen sollte. Vor allem aber auch, dass der Mensch nicht dem ersten Vorurteil oder dem Augenschein trauen sollte. Belle erscheint als schmutzige "Bestie" ein Dämon, doch gewaschen und schneeweiß ist sie ein Engel. Die Wandlung wird nur durch die Hand der Unschuld und des Vertrauens herbeigeführt: durch Sebastians Kinderhand.
Verfolgung und Solidarität
Die anfängliche Verfolgung Belles entspricht auf der metaphorischen Ebene der Verfolgung Andersdenkender usw, wie schon oben erwähnt. Wer andere verfolgt und, wie César es an Sebastian tut, verrät, vernichtet also nicht nur die Chance, das Leben der Menschheit besser zu bereichern - es ist ein Verbrechen gegen das Gebot der Achtung vor jedem Leben. Diese Lektion wird nie ausgesprochen. Der Zuschauer muss sie selbst herausfinden. Nie wird der belehrende Zeigefinger erhoben oder anklagend auf bestimmte Menschen gezeigt. Diese Haltung ist für mich das beste Merkmal dieses schönen Jugendfilms.
Die Blu-ray
Technische Infos
Bildformate: 2,35:1 (anamorph)
Tonformate: D in DTS-HD 5.1, Französisch in DTS-HD 5.1
Sprachen: D, Französisch
Untertitel: D
Extras:
- Trailer
- Making-of
- Interviews
- Filmpremiere
- Trailershow
Mein Eindruck: die Blu-ray
Bild und Ton dieser Blu-ray könnten kaum von höherer Qualität sein. Die Tagbilder sind gestochen scharf und meist farbenfroh. Es gibt aber auch eine Nachtseite, und die wird ziemlich ungewöhnlich dargestellt, nämlich in Naturfarben. Daher erscheint von gewöhnungsbedürftiger Dunkelheit, so dass ich zuerst dachte, ich hätte einen Bildausfall. Wer aber genau hinschaut, entdeckt schwarze Gestalten vor dunkelblauem Hintergrund. In den meisten Filmen behelfen sich die Kameraleute mit irgendwelcher künstlicher Beleuchtung, die aber völlig unglaubwürdig erscheinen würde. Dass Varnier auf naturalistische Beleuchtung bestanden hat, ist ein Umstand, an den sich der Zuschauer - es sind ja bloß zwei Szenen - gewöhnen sollte.
Die Untertitel habe ich zugeschaltet. Sie stimmen sehr gut mit der Synchronisation überein, liefern aber auch Hinweise über die richtige Schreibweise und Aussprache der vielen Namen. Alle Extras sind mit Untertiteln ausgestattet.
EXTRAS
1) Trailershow
a) Red Dog
b) Ernest und Celestine
c) Madagaskars Tierwelt 3D
d) Alpha und Omega
e) Der kleinste Engel
f) Sputnik
g) Antboy
h) First Position
i) Prof. Balthazar
2) Originaltrailer (2:00 min)
3) Dt. Trailer (1:51 min)
4) Teaser (1:04)
Die drei Appetithäppchen, die für den Film werben sollen, verraten zum Glück wenig von der Dramatik der letzten Viertelstunde, sondern konzentrieren sich auf die schönen Seiten eines Jugendabenteuers.
5) Making-of (3:57 min)
Das mit knapp vier Minuten ungewöhnlich kurze Making-of ist vor allem eine Zusammenstellung von Statements, Filmausschnitten und Verweisen auf die populäre TV-Serie, die ab 1967 in Frankreich lief. Sie war offenbar auch in Deutschland zu sehen. Hier wird erklärt, dass der Film zwei Zuschauergruppen adressiert: erstens die Fans der alten Serie, zweitens die jüngere Generation, die sich für ein spannendes Tier- und Bergabenteuer begeistern kann - kurzum: ein Weihnachtsfilm: "unterhaltend, spannend, sehenswert".
6) Interviews (18:00 min, OmU)
a) Tcheky Karyo ("César")
Karyo erzählt, dass die Dreharbeiten ganz schön anstrengend waren. Da zu drei verschiedenen Jahreszeiten gedreht wurde (worauf der Regiesseur bestand), musste die Darsteller und die Crew auch dreimal zu den Drehorten anrücken und sich wieder an die Höhe akklimatisieren. Nie wurde im Studio gedreht, sondern im Winter auch mal bei klirrender Kälte von minus 25°C.
Nachdem er die Story des Films zusammengefasst hat, erwähnt Karyo, gekleidet in einer feinen Abendanzug, dass er die TV-Serie verehrte und dass der Hauptdarsteller Mehdi nun den André spielte. Für Mehdi sei es sehr bewegend gewesen. Er achtete darauf, dass der TV-Serie mit Respekt begegnet wurde. Es sollte keine Widersprüche dazu auftreten.
Karyo lobt seinen Kollegen A. Pietschmann sehr, als einen weitgereisten Philosophen, mit dem er als Schauspieler die gleiche Sprache - natürlich Englisch - sprechen könne.
b) Andreas Pietschmann ("Oberleutnant")
Der Film lege den Schwerpunkt auf die Freundschaft zwischen Ausgegrenzten - beide sind Flüchtlinge vor Verfolgern. Folglich sind sie die natürlichen Freunde von anderen Ausgegrenzten und Flüchtlingen, nur dass diese dann menschlich sind. Es gebe vier Themen: a) Freundschaft, b) Liebe, c) Angst und d) Mut, die Überwindung der Angst.
Nachdem er Karyos Lob erwidert hat ("er half mir häufig bei der Aussprache des Französischen"), erzählt er von den Kanadiern, die die Hunde, die Belle verkörperten, beisteuerten, betreuten und trainierten. Auch ihre "Wölfe" sehen verdammt echt aus. Es gab einige sehr schwierige Szenen, so etwa die "Lawine", in der der, Pietschmann, verschüttet werden sollte.
c) Nicolas Varnier
Varnier, so Pietschmann, lebt in den Bergen der Rhône-Alpes-Region und kennt sich dort aus. Der Regisseur erläutert, warum er darauf bestand, dass nicht in einer, sondern in drei Jahreszeiten gedreht wurde (was die Produktionskosten erheblich steigen ließ): "Die Alpen sind ein Hauptdarsteller und man muss sie in ihren verschiedenen Aspekten zeigen." Auch er war als Kind ein Fan der TV-Serie und wollte daraus einen Spielfilm gestalten. Dieser sollte sich an zwei Zielgruppen richten (siehe Making-of).
Karyo sei für ihn die Idealbesetzung als César gewesen. Denn damit konnte die Dreierbeziehung César => Sebastian => Belle glaubwürdig gestaltet werden. Die Beziehung zwischen Opa und Sebastian wird durch die Drohung, Belle zu erschießen, zerbrochen. Der Rest des Films handelt davon, wie sie alle wieder zueinander finden.
7) Premiere in Deutschland im Institut Francais (3:05 min)
Karyo, Pietschmann und Varnier sind während der Französischen Filmwochen im (Berliner) Institut Francais - mit einem Hund, der aussieht wie Belle. Fototermin vor versammelter Presse, Autogrammstunde, Streichelminuten - nicht ganz das übliche Programm. Kommentar gibt es keinen, und der Beitrag liefert nur Impressionen, aber keine Erklärungen etc.
Unterm Strich
Vordergründig scheint der Kinderfilm nur von einer sehr einfachen, aber emotionalen Handlung zu leben: Die Beziehung zwischen Opa und Sebastian, der Vollwaise, wird durch die Drohung, Sebastians Hund Belle zu erschießen, zerbrochen. Das ist ja an sich auch dramatisch genug. Der Rest des Films handelt davon, wie sie alle wieder zueinander finden. Aber im Hintergrund gehen eine ganze Menge weiterer Dinge vor sich.
Sowohl Belle als auch Sebastian sind Außenseiter, und da sie nun einander gefunden haben, halten sie zueinander wie Pech und Schwefel. Sebastian hilft der angeschossenen Hündin, wieder geheilt zu werden, und Belle hilft ihm im Gegenzug, die Flüchtlinge über den Pass zu bringen. Die menschlichen Flüchtlinge sind ebenfalls Außenseiter und werden wie Belle verfolgt.
Die deutschen Besatzer kennen hingegen keinen Respekt vor andersartigen Wesen, laufen sie nun auf vier oder nur auf zwei Beinen. Ihre Ideologie verblendet sie. Einzige Ausnahme ist der Oberleutnant, der durch seine Liebe zu Angelina, der schönen Bäckerin, menschliche Züge an den Tag legt, auch wenn sie ihm nicht ganz traut.
Im letzten Drittel kommt es zu einer dramatischen Entscheidung in den Bergen, in der alles auf Messers Schneide steht. Das ist äußerst spannend und sogar actionreich inszeniert. Danach ist der junge Zuschauer froh, dass das Abenteuer gut überstanden ist. Im Epilog sehen wir die Deutschen abziehen, verspottet von den Schülern, zu denen nun auch Sebastian gehört.
Eine finale Klappe, die im Bild erscheint, macht klar, dass all dies nur eine Geschichte ist. Aber ist sie auch wahr? Wahr ist sie selbst dann, wenn sie nicht historischen Tatsachen entspräche (was sie tut), denn sie verarbeitet historische und allgemein menschliche Tatsachen auf ihre eigene filmsprachliche Weise. Die wunderbare Musik verbrämt die Emotionsfülle der Bilder, doch die harsche Geschichte ist kein Disney-Verschnitt, sondern eine realistische Darstellung einer Region, in der die Natur viele Gesichter hat, genau wie das Leben.
Man sollte sich von der kinderlieben Tierfilmen, die von den Trailern beworben werden, nicht verwirren lassen: Dies ist kein Schöne-Welt-Ausflug ins Heidi-Land, sondern eine bewegende Geschichte von einer Dreierbeziehung, die auf eine harte Probe gestellt wird. Die blutigeren historischen Tatsachen kommen hier natürlich nicht vor. Aber wer Bescheid weiß, ahnt, dass die Realität im Weltkrieg wesentlich härter war als hier gezeigt.
Die Blu-ray
Bild und Ton sind ausgezeichnet, gewöhnungsbedürftig sind nur zwei Nachtszenen, die im sehr dunklen Naturlicht gezeigt werden. Wer genauer hinsieht merkt: Das Bild ist nicht schwarz, sondern nur dunkelblau, und schwarze Gestalten bewegen sich davor.
Das Bonusmaterial ist nicht üppig, aber ausreichend. Am aufschlussreichsten sind die drei Interviews, die mir sehr gefielen. Das Werbematerial kann man hingegen getrost ignorieren.
Michael Matzer (c) 2014ff
- Redakteur:
- Michael Matzer