KLEINEN GöTTER, DIE - Zuhause
Mehr über kleinen Götter, Die
- Genre:
- Indie / Punk Rock
- Label:
- mossBeach music
- Release:
- 11.04.2008
- Auf Drei
- Die Kinder wollen spielen
- Manifest
- Mittendrin
- Costa Rica
- So einfach
- Sonntagskind
- Was bleibt
- Ganz am Ende
- Nichts bereuen
- Jetzt erst recht
- 14 Kartons
Es ist ja nicht so, dass ich oder irgendjemand anderer gerade darauf gewartet hätte, auf die 145. Veröffentlichung im deutschsprachigen Punk-/Indierock. Und dennoch wissen die vier Jungs, die sich ganz schwachbrüstig DIE KLEINEN GÖTTER nennen, nichts besseres als seit geschlagenen elf Jahren genau diesen musikalischen Sektor zu bespielen. Nach zwei Demos und zwei Alben steht also die dritte Veröffentlichung ins Haus.
"Zuhause" glänzt durch brave Riffs, Perfekter-Schwiegersohn-Gesang, Ringelreie-Texte, Pitbull-beim Zahnarzt-Aggression. Als ob das heute noch was reißen würde. Hallo, Leute: Hunger in der Welt, Autokraten, wohin das Auge blickt, Korrupte Politiker, eine Demokratie, die immer weiter untergraben wird und und und - die Liste ließe sich nahezu grenzenlos erweitern. Und Ihr singt so handzahm wie ein verdammter Dieter Bohlen auf Morphium, habt keine gewichtigeren Themen, über die es zu singen gilt, als: "Die Mittelschicht jubelt, denn der Zweck heiligt die Mittel / Den neuen Wohl-Fühl-Ort umgibt ein Hauch von Bratfett"?! Oh nein, so nicht, wenn man sich als "Punk/Rock" bezeichnet, will ich nicht so einen Kindergarten-Wir fahren-in-den-Zoo-Mist hören. So, Entschuldigung, aber so geht's doch irgendwie auch nicht.
Und so wird der Hörer in unspannende Fun-Punk-Parks geleitet, immer umgeben vom Hauch der drohenden Ungefahr und Unaufmüpfigkeit. Einziger Trost: Die Jungs wissen, wie herum sie ihre Instrumente halten müssen.
Fazit: Musikalisch annehmbar, ansonsten: Langweilig und zahm wie eine Natter ohne Beißer.
Anspieltipps: Mittendrin und das andere Zeug - glaubt mir, ihr vergesst die Songtitel schneller als man "Der Punk ist tot" sagen kann ...
- Redakteur:
- Julian Rohrer