KAUM UNGLAUBLICHEN, DIE - Mond
Mehr über kaum Unglaublichen, Die
- Genre:
- Pop/Rock
- Release:
- 25.08.2006
- Mond
- Menschenkind
- Klara
Bei "Mond" gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man wirft den KAUM UNGLAUBLICHEN vor, dass sie sich aalglatt zwischen diversen Stilschubladen hindurchschlängeln, um bei möglichst vielen Leuten punkten zu können, oder man unterstellt ihnen einfach Offenheit. Ich habe mich für Option eins entschieden.
Die drei Songs der Single zielen in ihrer oberflächlichen Machart zu offensichtlich aufs Radio ab, und neben SEHR poppigen Rock-Nummern mit Akustikgitarren-Zupferei funktioniert da auch ein recht flotter Pop-"Punk"-Song wie 'Menschenkind' prächtig. Letzterer ist sicherlich gut gemacht, schielt zu THE OFFSPRING rüber und ist der beste der drei Tracks, aber wenn danach mit 'Klara' (die Musik passt überhaupt nicht zum Text!) geschunkelt wird, dass PUR neidisch werden und Mama entzückt mitgeht, bleibt ein ganz bitterer Nachgeschmack. Zu allem Überfluss erinnert Sänger Sebastian Dey bisweilen auch noch an Hartmut Engler, den Traum der Frau ab fünfzig mit Hang zu flacher Groschenroman-Lyrik.
Es ist immer alarmierend, wenn eine Band neben den "normalen" Shows auch regelmäßig Unplugged-Gigs spielt. Die Gefahr, sein Songwriting dadurch in belanglose Trallala-Gefilde zu manövrieren, ist viel zu groß, und legt man diese Single zugrunde, konnten DIE KAUM UNGLAUBLICHEN das Unheil nicht abwenden. Dass sich die Jungs von vorne bis hinten professionell präsentieren, steht außerhalb jeder Diskussion und soll letztlich auch nicht verschwiegen werden; allerdings gibt's dafür keine Extrapunkte. Und so wünsche ich der Combo für die Pop-Karriere alles Gute, mehr ist nicht drin.
Anspieltipp: Menschenkind
- Redakteur:
- Oliver Schneider