ZGARD - Within The Swirl Of Black Vigor
Mehr über Zgard
- Genre:
- Epic Black Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Svarga Music / TWS-Music
- Release:
- 21.10.2017
- Dive Into The Night
- Forgotten
- Confession Of Voiceless
- Frozen Space
- Where The Stones Drone
- KoloSlovo
- Cold Bonfire
- Winter Lullaby
Epischer Black Metal mit Tiefgang!
Dass es in Osteuropa eine stark florierende Extreme Metal Szene gibt, ist ja hinreichend bekannt. Leider schaffen es nur sehr wenige Bands von dort, bei uns die Aufmerksamkeit zu erhalten, die sie verdienen. Umso mehr freut es mich, dass ich das aktuelle Album des Ukrainers Yaromisl reviewen darf. Das Projekt ZGARD besteht seit 2010, und wird auch seitdem von Yaromisl komplett in Eigenregie geführt. Das heißt, er schreibt alle Texte, singt und spielt alle Instrumente selbst ein. Die Lyrics sind dabei in Ukrainisch gehalten, Albumtitel wie auch die Namen der einzelnen Songs werden aber auch immer in einer englischen Übersetzung mit angegeben. "Within The Swirl Of The Black Vigor" ist der sechste Langspieler, er ist zudem also auch äußerst fleißig.
Die Musik von ZGARD kann man als Epic (Pagan) Black Metal bezeichnen, da textlich sowohl heidnischer Mystizismus als auch karpatische Legenden und Mythen behandelt werden. Besonderes Markenzeichen aller bisherigen Alben war die dichte Atmosphäre, die einem beim Hören sofort Bilder von verwunschenen, nebelverhangenen Wäldern ins Gehirn projiziert. Auch Folk-Elemente und Naturgeräusche werden hin und wieder mit eingeflochten, was wunderbar passt und das Ganze noch etwas mystischer klingen lässt. Diesen Stil hat Yaromisl bisher auch konsequent durchgezogen, es wurde immer nur kleines Feintuning betrieben, und trotzdem klingt jedes Album individuell.
"Within The Swirl Of Black Vigor" ist da keine Ausnahme, alle Eigenschaften von ZGARD sind wieder vorhanden und auch diese Scheibe zieht den Hörer direkt von Beginn an wieder in ihren Bann und lässt ihn bis zum Ende nicht mehr los. Nach dem mystischen Intro geht es gleich in die Vollen, meterhohe Gitarrenwände werden aufgebaut und schon hat man wieder dieses Bild im Kopf, als ob man sich gerade in einem nebligen karpatischen Wald befindet. Ich kann nur empfehlen, diese Musik mit Kopfhörern zu hören, wenn man nachts auf schlecht beleuchteten Straßen unterwegs ist. Fantastisch!
Das Tempo ist wieder getragen bis mittelschnell, richtig schnell wird es eher selten. Das würde aber auch nicht so gut zur Stimmung passen, die diese Musik transportiert. Längere Instrumentalpassagen gibt es in jedem Lied, wobei das kürzeste (das Intro ausgenommen) schon eine Spielzeit von sechseinhalb Minuten aufweist. Diese werden immer wieder mit Keyboardsequenzen oder klassischen Instrumenten wie Flöte untermalt. Der Gesang wird schreiend bzw. kreischend vorgetragen, und klingt ein bisschen verzweifelt und auch auf eine Art mystisch. Daran hat sicher die Klangfarbe der ukrainischen Sprache einen nicht unerheblichen Anteil. Passt richtig gut zu solcher Mucke finde ich.
ZGARD hat wieder einmal geliefert! Zwar bietet das Album für Fans des Projekts nichts wirklich Neues und wagt auch keine Experimente, aber in diesem Fall ist das auch gut so. Yaromisl hat diesen Stil über die Jahre immer mehr verfeinert und muss daher nur noch Feintuning vornehmen. Mir ist keine andere Band bekannt, die vergleichbar klingt. "Within The Swirl Of Black Vigor" bietet wieder epischen Black Metal, der aufwühlt und mitreißt und den Hörer mit einer dichten Atmosphäre über die gesamte Spieldauer fesselt. Die nicht zu glatt polierte Produktion passt da auch richtig gut dazu. Schnelle Knüppelorgien werdet ihr auf dieser Scheibe nicht finden, dafür sind andere Bands zuständig. Bei ZGARD bekommt ihr Black Metal, der sowohl textlich als auch musikalisch andere Wege beschreitet, aber mit ungeheurem Tiefgang punkten kann. Ihr solltet auch unbedingt die anderen Alben antesten, es lohnt sich!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Hermann Wunner