WURM, MATZE - Truth Is Stranger Than Fiction
Mehr über Wurm, Matze
- Genre:
- Progressive Metal
- Indulging My Passion
- The Dream Between Pleasure And Pain
- Lost
- Crossbreeding Snails
- On My Knees
- The Mysterious Meeting of Mr. Hoss and Mr. Sing
Gitarrist MATZE WURM ist studierter Musiker und seit kurzer Zeit auch Mitglied der deutschen Progger ALIAS EYE. Mit "Truth Is Stranger Than Fiction" legt er nun seine erste, in Eigenregie zusammengeschraubte EP vor, deren Songs sich entgegen meiner Erwartung nicht als Frickel-Orgien entpuppen, sondern als Melodic-Rock/Metal-Tracks mit leichtem Prog-Anstrich und somit auch für den "Durchschnittsmetaller" genießbar sind. Großen Anteil daran hat Sänger Philip Griffiths, den Matze gleich seiner neuen Stammband entwendet und für drei der sechs Songs vor das Mikro geschnallt hat. Dieser punktet mit seiner äußerst angenehmen und vor allem technisch astreinen Stimme – wer ALIAS EYE kennt, wird das bestätigen können.
Der programmatisch betitelte Opener 'Indulging My Passion' ist aber zunächst mal rein instrumental gehalten und bietet genügend Raum für Solo-Einlagen, der auch reichlich genutzt wird. Danach greift Griffiths zum ersten Mal ins Geschehen ein und hat in den getragenen Groovern 'The Dream Between Pleasure And Pain' und 'Lost' sehr gute Refrains untergebracht, die im Ohr haften bleiben. Und obwohl das an DREAM THEATER erinnernde 'Crossbreeding Snails' (hier hat wohl Matzes Nebending SNAILWORKS, mit dem er überwiegend Songs der Prog-Metal-Institution covert, etwas abgefärbt) durchaus gut gemacht ist, gefallen mir die Tracks mit Gesang definitiv besser – so auch das zu Beginn an MARILLIONs 'Kayleigh' angelehnte 'On My Knees', das zwischendurch allerdings mit völlig deplatzierter HipHop-"Check it out!"-Laberei verschandelt wird. Wer kam denn mit der Idee an? Und dann auch noch in einem eher balladesken Song. Ist ja fürchterlich. Brrr!
Wenn man das und die an einigen Stellen etwas cheesy ausgefallenen Keyboard-Sounds außen vor lässt, ist "Truth Is Stranger Than Fiction" musikalisch eigentlich absolut in Ordnung. Was mir ein wenig fehlt, ist der letzte Schuss Inspiriertheit beim Gitarrenspiel. Große Aha-Effekte – irgendeine Melodieführung oder Solo-Idee, die wirklich gefangen nimmt – bleiben leider aus.
Nichtsdestotrotz können Fans von gemäßigtem Melodic-(Prog-)Metal ruhig mal in diese EP reinhören. Auf http://www.matze-wurm.de/ sind zu diesem Zweck Song-Samples hinterlegt.
Anspieltipps: The Dream Between Pleasure And Pain, Lost
- Redakteur:
- Oliver Schneider