WORMFOOD - Decade(nt)
Mehr über Wormfood
- Genre:
- Experimental Dark Metal
- ∅-Note:
- 3.00
- Label:
- Apathia Records
- Release:
- 24.09.2012
- Carpathian Carousel
- Human Circus
- Abortion Exit
- Grandpa's Remission
- The Night Of The Elderly
- Hunger Anger
- Schlachthaus
- Licking The Bones
- Thee Dead Bury The Dead
- Acouphene
- Intro (live)
- Bum Fight (live)
- Tegbm (live)
- Miroir De Chair (live)
- Comptine (live)
- Vieux Pédophile (live)
- Femme Chrétienne
- La Décadanse
Horror, Avantgarde, Ziellosigkeit - von allem was!
Hm, das ist ja eigenartig. Da haben sich WORMFOOD mit ihren letzten beiden Alben "France" und "Posthume" ganz stolz von ihren eher theatralischen Anfängen verabschiedet und mit einer ziemlich heftigen Kehrtwende auch distanziert, und plötzlich legt die Band quasi zum zehnjährigen Jubiläum wieder ihr "Eponym"-Album neu auf, bestückt es mit reichlich Extras und benennt es nun "Decade(nt)". Soviel jedenfalls zu den wichtigsten Informationen. Noch emminenter ist allerdings die Tatsache, dass die dramatisch inszenierten Arrangements, die zwischen Doom, Gothic, Avantgarde und Horror-Zaubereien pendeln, schon damals ziemlich anstrengend waren, weil EX-CARNIVAL IN COAL-Chefdenker Emmanuel Levy in seinem neuen Umfeld einfach nicht die zündenden Ideen aus seinem eigentlich sehr kreativen Köpfchen herauskicken konnte.
Woran "Eponym" seinerzeit schon krankte, war die klare Linie, die den ziemlich abgefahrenen, vor allem überzogen theatralischen Mix hätte zusammenhalten können. WORMFOOD pilgerten anno 2003 ohne Rücksicht auf Verluste durch die düstersten musikalischen Landschaften, wildern hier so ziemlich alles aus, zerstören und fügen neu zusammen, finden aber selten auch mal eine passende Note, die sich mit leichtem harmonischen Unterton durch das teils wirklich nervtötende Chaos kämpfen könnte. Egal ob man sich jetzt eher im harschen Death Metal verschanzt ('Hunger Anger'), sich durch abartig-femeine Gothic-Metal-Arrangements quält ('Human Circus') oder auch mal ein paar Thrash-Gitarren gegen die Horror-Atmosphäre setzt ('Licking The Bones'): Auf "Decade(nt)" bleibt vieles aufgesetzt, auch wenn die Produktion hieer die vielen kleinen Details noch einmal betont und reichlich Gelegenheit zum Stöbern gibt. Aber solange der musikalische Output zweifelhaft bleibt, ist das alles irrelevant.
Der Versuch, die Scheibe durch vielfältiges Bonusmaterial interessanter zu machen, ist daher eher ein verzweifelter Schrei nach anderweitigem Support. Immerhin: Sowohl die Liver-Aufnahmen vom Blast Fest 2005, als auch die beiden Coversongs (darunter eine französischsprachige Variante des TYPE 0 NEGATIVE-Gassenhauers 'Christian Woman') gehen in Ordnung und präsentieren WORMFOOD eine Spur straighter. Doch alleine deshalb muss man sich ebenfalls kaum verpflichtet fühlen, diese Neuauflage zu verpflichten. Den Karren in den Dreck gesetzt haben nämlich schon die regulären Songs.
Anspieltipp: Grandpa's Remission
- Note:
- 3.00
- Redakteur:
- Björn Backes