WODE - Uncrossing The Keys
Mehr über Wode
- Genre:
- Black Metal / Death Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- 20 Buck Spin
- Release:
- 03.10.2025
- Two Crossed Keys
- Under Lanternlight
- Saturn Shadow
- Transmutation
- Prisoner Of The Moon
- Fiery End
- Lash Of The Tyrant
- Phantom
- Dashed On The Rocks
Eine Ode an eine goldene Zeit!
Ginge es nach den Briten von WODE, würden wir uns heute noch im Jahr 1991 befinden und der aufstrebenden skandinavischen Black-Metal-Szene mit all ihren finsteren Reizen eine würdige Aufwartung machen. Die Briten sind bereits seit zehn Jahren aktiv und haben sich auf ihren bisherigen Releases einzig und alleine dem melodischen Stilmix der damaligen Zeit verschrieben und dabei Göttern wie DISSECTION und DARK FUNERAL ausgiebig gehuldigt.
Auf der neuen Platte kommen weitere Fragmente jener Zeit dazu, die man heutzutage nicht mehr so häufig zu hören bekommt. Dass eine Band nämlich in Sachen Gitarrensound gerne mal auf die ersten beiden SENTENCED-Veröffentlichungen verweist, ist eher Ausnahme als Regel - umso schöner, dass es WODE auf "Uncrossing The Keys" wirklich fabelhaft gelungen ist, diesen besonderen Sound zu adaptieren und in ein neues Zeitalter zu führen.
Doch die neun aktuellen Kompositionen haben weitaus mehr zu bieten, als diese wiederkehrenden Reminiszenzen an die finnische Legende. Erhabene Melodien führen Nummern wie 'Transmutation' und das epische 'Lash Of The Tyrant' in den Bereich der wichtigsten Hymnen des Old-School-Black-Metals anno 2025, 'Prisoner Of The Moon' eröffnet gar mit einigen Verweisen auf die Göteborg-Szene Mitte der 90er, nur um später in den klassischen Schwarzmetall-Modus zu wechseln. Im kurzen, aber majestätisch aufgebauten 'Phantom' und im ebenfalls melodischen 'Dashed On The Rocks' findet diese gesamte Kür schließlich einen ehrwürdigen Abschluss, der den bis dato besten Silberling von WODE herrlich veredelt.
Trotzdem muss man am Ende noch einmal diese SENTENCED-Schublade aufmachen, deren Frühphase definitiv ein wichtiger Faktor im Entstehungsprozess von "Uncrossing The Keys" gewesen sein dürfte - und damit ist nicht die spätere Dark-Metal-Phase gemeint, mit der die Finnen auch kommerziellen Erfolg feiern konnten. Nein, hier lebt der Geist eines Meilensteins wie "North From Here" in fast jeder Note, hier wird diese eigenwillige Mixtur aus Death Metal, Melodie und finsteren Fragmenten wiederbelebt, und es geschieht auf einem solch souveränen Niveau, dass man ehrfürchtig auf die Knie gehen mag.
WODE hat in den letzten Jahren ausschließlich brillantes Material geliefert. Insofern ist die Qualität der neuen Veröffentlichung alles andere als überraschend. Wie es der Band jedoch gelingt, damalige Traditionen aufrechtzuerhalten, ohne dabei wie ein Relikt aus der Vergangenheit zu klingen, ist absolut elektrisierend und am Ende die logische Konsequenz eines Entwicklungsprozesses, der hier seinen vorläufigen Höhepunkt erfährt. Traumhaft!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes