WITCHROT - Soul Cellar
Mehr über Witchrot
- Genre:
- Psychedelic / Doom Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Majestic Mountain Records
- Release:
- 23.05.2025
- Possession Deepens
- Tombstoned
- Throat Cutter
- Die Alone
- Green River
- Spineless
- Soul Cellar
Psychedelisch, hypnotisch, diabolisch.
Erstmals auffällig wurde diese Truppe aus Toronto hierzulande mit "Hollow". Dabei war das erste Langeisen von WITCHROT aus dem Jahr 2021 keineswegs das Debüt des Quintetts. Die Formation rund um die charismatische Sängerin Lea Alyssandra Retro war zu jenem Zeitpunkt schon einige Jahre aktiv und hatte zuvor bereits eine selbstbetitelte EP unters Volk zu streuen versucht.
Mit "Soul Cellar" folgt nun das zweite Studioalbum des Quintetts, das obendrein auch schon einige Singles und Sampler-Beiträge sowie ein Live-Album aus dem Jahr 2022 in der Diskografie stehen hat. An Ideen mangelt es WITCHROT also definitiv nicht. Auch stilistisch nicht, denn die Musik des Fünfers ist an sich zwar im okkult ausgerichteten Doom Rock verankert, enthält seit jeher aber auch viele weitere Zutaten. So lassen sich auch auf dem aktuellen Dreher diverse Jazz-Nuancen (etwa in 'Possession Deepens') vernehmen, die zwar auf den ersten Eindruck hin sperrig und verstörend wirken, im Endeffekt aber eher das Gegenteil bewirken. Für Entspannung sorgt an sich nur 'Green River', das eine mystisch-folkloristische Schlagseite verabreicht bekommen hat.
Ansonsten ist teils beklemmendes, teils bedrohliches Material zu hören. Allen voran 'Spineless', das als psychedelische Sludge-Walze mit donnerndem Bass bezeichnet werden kann, und den Zuhörer förmlich plättet. Dass Frontdame Lea mit ihrer facettenreichen Interpretation der aus dem Okkulten und der dunklen Magie stammenden Texte mitunter eher an eine Schamanin oder Hexe denken lässt, fügt sich gut ins Gesamtbild ein. Ebenso die Tatsache, dass manche ihrer Intonationen etwas Rituelles an sich haben. Es ist wohl durchaus legitim die Formation mit THE DEVIL'S BLOOD zu vergleichen.
Ob WITCHROT auch auf der Bühne ein ähnliches Bild abgibt, weiß man zwar nicht, Fakt ist jedenfalls, dass allein der musikalische Unterbau durch den Klang der wabernden Orgel von Patrick Sherrard phasenweise ähnlich hypnotisch wirkt. Da die instrumentale Darbietung im Verbund mit dem Gesang vor allem in den langsamen Passagen diabolisches Flair versprüht, läuft im Kopfkino schon die entsprechende Live-Show ab. Sicher nicht alltäglich dieses Album, und schon gar nicht "Easy-Listening". Einen Testdurchlauf sollte Euch WITCHROT aber definitiv wert sein. Vor allem dann, wenn Ihr auch mit der erwähnten Referenzband euren, ähem, Spaß gehabt habt.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer