WILDHUNT - Descending
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2016
Mehr über Wildhunt
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Metal On Metal Records
- Release:
- 29.04.2016
- Age Of Torment
- Terror Right Below
- Lifeless Birth
- Death Spares (N)one
- Erlkönig
- The Wild Hunt
- History Deletes Itself
- Thrill To Kill
- Crystal Death (U.M.D.A.)
- Descending
Junger, verspielter Thrash aus Kärnten mit starkem Hang zu packenden Melodien.
Die Kärtner von WILDHUNT sind eine ziemlich frische und knusprige Thrash-Kapelle, die 2012 mit einer EP-Eigenpressung debütierte, welche es dadurch zu einiger bescheidener Prominenz brachte, dass sie von Stormspell Records für die "Jewels of Gwahlur"-Serie entdeckt und neu aufgelegt wurde, und nun wurde eben die Band als solche von Metal On Metal Records für ein amtliches Debütalbum namens "Descending" verpflichtet.
Das Studioalbum enthält sämtliche Songs von der EP in gelungen neu eingespielten Versionen sowie sechs neue Stücke, so dass wir uns insgesamt eine knappe Stunde lang an zeitlos und knackig produzierten klassischen Thrashklängen erfreuen können. Die Schule hat sowohl zaghafte europäische Anklänge, die ich etwa bei TANKARD und XENTRIX verorten würde, als auch eine deutlich spürbare Bay-Area-Schlagseite.
Letztere ist besonderes augenfällig, wenn sich die Truppe etwas verspielter gibt und hier und da auch ein paar wunderschöne, clean gezupfte Gitarrenparts einflicht, die dann von scharfen, massigen Riffs gekontert werden, so wie es einst von "Ride The Lightning" oder "Breaking The Silence" gelehrt wurde. Dazu passt auch Wulfgars verhältnismäßig melodischer und oft recht klarer Gesang ganz hervorragend, der sich durchaus auch in höhere Gefilde vorwagt, ohne ins Kreischen zu verfallen. Dazu gibt's hier und da ein paar passende Gangshouts als Backing Vocals.
Aber wie bereits angedeutet besticht die Scheibe auch und vor allem im Gitarrenbereich, kommt sie doch ohne modernen Groovefaktor aus, aber auch ohne stumpfes Geholze und ohne selbstgefälliges Gegniedel. Die Leadmelodien atmen ordentlich den Geist speedig agierender NWoBHM-Vertreter wie etwa Russ Tippins, hier und da gibt es einen Schuss Vertracktheit extra, so dass wir auch mal an straighteres klassisches Material gewisser Leichenbeschauer aus der Schweiz denken müssen.
Ja, zur CORONER-Assoziation passen auch die feinen Drums ganz gut, die eben weitaus mehr zu bieten haben, als nur den Rhythmus durchzuhacken. Doch, hier passiert einiges, und Fills, wie wir sie beispielsweise in 'History Deletes Itself' finden, sind wirklich schön anzuhören, gerade weil der ausgewogene Mix den Drumsound klar definiert aber nicht überbetont.
So bleibt alles in allem ein sehr klassiches, verspieltes, speediges und stets hochmelodisches Thrash-Metal-Debüt mit feinen Leadgitarren, starkem Gesang und markantem Schlagwerk, das einen bemerkenswerten Grundstein für eine hoffentlich erfolgreiche Zukunft einer jungen Band legt, die ich den Thrashern unter euch wärmstens empfehlen möchte, die immer wieder Hunger auf starke Nachwuchsbands haben.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle