WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER - Goldkinder
Mehr über We Butter The Bread With Butter
- Genre:
- Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Heartwork Music
- Release:
- 09.08.2013
- Alles Was Ich Will
- Meine Brille
- Pyroman & Astronaut
- Ohne Herz
- Super Heiß Ins Trommelfell (S.H.I.T.)
- Viva Mariposa
- Fall
- Mayday Mayday
- Makellos
- Das Uhrwerk
- Krieg Aus Gold
- Psycho
- Kind Im Brunnen
Künstlerisch anspruchsvoll
Zugegeben, ich hab bei den vorliegenden Liedermachern zu früh das Handtuch geworfen. Zu chaotisch und unstrukturiert plätscherte das damalige Debüt durch meine heimische Anlage. Dass sich die vier Jungs von WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER von Veröffentlichung zu Veröffentlichung jedoch stets weiterentwickelt haben, ist auch mir nicht entgangen. Auf dem dritten Album "Goldkinder" agieren die Berliner so selbstständig wie noch nie. Man kehrt den Hochgeschwindigkeitspassagen, der etwas albernen Plakette und den Kindermelodien allmählich den Rücken, stattdessen gibt es nun Kost, die schon beinah in die Industrial- und keyboardlastige Düstermetallschiene abdriftet. Technisch hochwertiger, ohrwurmlastiger und ernster als damals schleppt sich der aktuelle 13-Teiler aus den Boxen, obgleich die Truppe am Charme und dem Charisma der Anfangstage keinerlei Einbußen macht. Die neue Industrial-Schlagseite steht "Goldkinder" letztendlich wahrlich gut.
Musikalisch also irgendwo zwischen rhythmisch groovenden RAMMSTEIN und vitalen, agilen DEATHSTARS schunkelnd, ist es textlich speziell die Mixtur aus früher Unbekümmertheit ('Super heiß ins Trommelfell (S.H.I.T.)' oder das schlicht schräge 'Meine Brille'), leicht nachdenklichen Klängen ('Ohne Herz', 'Mayday Mayday') und dem zukünftigen Ernst der Dinge ('Ohne Herz' oder 'Krieg aus Gold'), die zu überzeugen weiß.
In Anbetracht der Lage und Entwicklung, dürfte die Ernsthaftigkeit bei WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER in den nächsten Jahren die Oberhand gewinnen. Doch da die Band, laut eigener Aussage, stets etwas Unerwartetes schaffen möchte, entpuppen sich die Jungs als hochexplosive Unbekannte. Für den Musiker ist Stillstand stets das Schlimmste, doch in Berlin dürften vier Goldkinder recht sorgenfrei und unbekümmert in die Zukunft blicken. So ist "Goldkinder" in Anbetracht der Begleitumstände ein bemerkenswertes, unerwartetes Album, das definitiv einmal angetestet werden sollte und dem Deathcore endgültig "Adieu" sagt.
Anspieltipps: Meine Brille, Mayday Mayday, Krieg aus Gold
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp