WASTELAND - Warriors Of The Wasteland
Mehr über Wasteland
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Iron Glory Records
- Release:
- 30.09.2002
- X-Ray Eyes
- Kill The Killer
- Wasteland
- Dreams Of Heaven
- Can´t Wait
- Atomic Coffins
- Still The World Is Sad
- Warning
- Bombastic Chiefs
- Salvation (Bonus)
- Calling Out Your Name (Bonus)
- Deceide Your Destiny (Bonus)
- Babylon (Bonus)
WASTELAND aus Stuttgart wurden Ende der Achtziger Jahre von Roland Seidel, Klaus Sperling (Schlagzeug; PRIMAL FEAR, MY DARKEST HATE), Davor Sertic (KASHMYR, Ex-TYRAN PACE) und Markus Plattner (PROLOPOWER) gegründet. Nachdem sämtliche Gründungsmitglieder auf eine jahrelange Erfahrung im Musik-Business zurückblicken konnten, fühlten sie, dass es nun an der Zeit war, ihre eigenen musikalischen Ideen zu verwirklichen. Da man sich schnell darüber im Klaren war, traditionellen Heavy Metal der klassischen Prägung zu spielen, war man sehr flott im Komponieren von Songs und begab sich bereits im Oktober 1990 für vier Wochen ins L-Sound Studio nach Emmendingen, um das Demotape "Warriors Of The Wasteland" aufzunehmen. Unmittelbar nach den Aufnahmen stieß Stefan Leibing (PRIMAL FEAR) zu WASTELAND hinzu. Unglücklicherweise erhielt die Band damals nie die Chance, etwas offiziell zu veröffentlichen, da fast sämtliche Plattenfirmen seinerzeit vom Grunge-Virus infiziert waren und den Glauben an den traditionellen Heavy Metal verloren hatten. Glücklicherweise hat sich dies jedoch in den letzten Jahren geändert...
WASTELAND legen mit "X-Ray Eyes" gleich recht ordentlich los, wobei die musikalische Ausrichtung der Band ziemlich schnell klar wird. Die fünf Jungs aus Stuttgart spielen traditionellen Heavy Metal, der hauptsächlich von den kräftigen Gitarrenriffs geprägt ist. Desweiteren fällt aber auch der Gesang ovn Roland Seidel auf, der doch ziemlich stark an Chris Boltendahl von GRAVE DIGGER erinnert (auch musikalische Parallelen zu dieser Band sind nicht ganz von der Hand zu weisen). Das schließende "Kill The Killer" kommt eine ganze Stufe düsterer daher, was auf der einen Seite an den schwereren Riffs liegt, aber auch der etwas verzerrte Gesang trägt seinen Teil zu diesem Eindruck bei. Auch die Bandhymne "Wasteland" geht in eine ähnliche Richtung, denn der Gesang nimmt ziemlich viel Tempo heraus, obwohl der Song ansonsten überwiegend von schnellen Gitarrenläufen geprägt ist. Der Schlussteil ist - wie auch der Refrain - sehr melodisch ausgestaltet, so dass sich der Song ziemlich schnell im Ohr festsetzt. Der melodische Aspekt spielt auch beim nächsten Song, "Dreams Of Heaven", eine große Rolle, und tempomäßig könnte man ihn fast als Ballade durchgehen lassen. Doch dagegen sprechen die schweren Gitarrenriffs, die dem Song den nötigen Druck verleihen. Der ziemlich simple Chorus wirkt recht penetrant, aber kann sich dadurch natürlich auch in den Gehörgang fressen. Bei "Can´t Wait" gehen die Jungs wieder etwas energischer zu Werke, und herausgekommen ist eine typische Metal-Hymne - Textzeilen wie "Night after night we hit the stage, heavy metal is our rage" sprechen ja für sich. "Atomic Coffins" kommt dann anschließend noch eine Ecke flotter daher, auch wenn im Chorus zu Gunsten der Eingängigkeit das Tempo etwas herausgenommen wird. Aber ansonsten dominieren hier zackige Gitarrenriffs das Geschehen, und auch der krächzige Gesang kommt hier erneut sehr schön zur Geltung. Ganz anders sieht es beim nachfolgenden "Still The World Is Sad" aus, das als reinrassige Metal-Ballade durchgeht und den melodischen Aspekt demzufolge natürlich im Vordergrund stehen hat. Wieder ganz anders klingt dann "Warning", das man schon eher in die doomige Ecke schieben kann. Hier bestimmen langsame, schwere Gitarrenriffs das Songbild und das Stück kommt dadurch ziemlich schleppend daher. Der Song ist für dieses Album vielleicht etwas ungewöhnlich, aber deshalb keineswegs schlecht. Den Abschluss bildet dann mit "Bombastic Chiefs" ein Pseudo-Instrumentalstück (die einzige Textzeile, die wiederholt vorkommt, ist der Songtitel an sich), das sogar leicht progressive Einflüsse aufweisen kann.
Zusätzlich zu den Songs vom 1990er-Demotape befinden sich auf der "Warriors Of The Wasteland"-Scheibe noch vier Bonus-Tracks, die allesamt 1991 aufgenommen wurden. Auch bei diesem Songmaterial haben WASTELAND großen Wert auf Abwechslung gelegt, und so gibt es auch hier eher langsamere Songs mit schweren, druckvollen Gitarrenriffs ("Salvation", "Babylon"), aber auch schnellere Songs ("Calling Out Your Name", "Deceide Your Destiny"), die vor Power und Energie nur so strotzen.
Das Demotape "Warriors Of The Wasteland" galt schon damals als eines der besten Demos der deutschen Metal-Geschichte. Und da es nun erstmalig auf CD zu haben ist, sollten sich Anhänger des traditionellen Heavy Metals diese Chance nicht entgehen lassen, und unbedingt mal in diese Scheibe reinhören. Natürlich merkt man den Songs schon an, dass sie nicht aus dem Jahre 2002 stammen, aber da es sich hier um relativ zeitlosen Metal handelt, spielt das ja keine große Rolle...
Anspieltipps: X-Ray Eyes; Can´t Wait; Deceide Your Destiny
- Redakteur:
- Martin Schaich