WARLORD - From The Ashes To The Archives - The Hot Pursuit Continues
Mehr über Warlord
- Genre:
- Epic Metal / US Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- High Roller Records
- Release:
- 23.08.2024
- Invaders
- Battle Of The Living Dead
- Winds Of Thor
- Achilles Revenge
- War In Heaven
- Sons Of A Dream
- Deliver Us From Evil
- Winds Of Thor
Sicher nicht die nötigste Veröffentlichung im Moment.
Ob sich die Rest-Truppe von WARLORD einen Gefallen damit tut, so kurz nach dem aktuellen Studio-Album "Free Spirit Soar" auch noch eine Quasi-Neueinspielung von "Rising Out Of The Ashes" nachzuschieben? Noch dazu mit einem lieblosen Coverartwork.
Ich habe hier übrigens nur die acht Titel der Vinyl-Ausgabe vorliegen - auf der CD-Version gibt es noch mehr Aufnahmen. Aber auch bei diesen acht Songs gibt es schon zwei Mixes von 'Winds Of Thor'. Das heißt: Es gibt im Grunde sieben Songs, die alle schon bekannt sind, und, typisch für William J. Tsamis (möge er in Frieden ruhen), gibt es bei vielen nicht nur die WARLORD-Version, sondern auch noch LORDIAN GUARD-Varianten. Nun hat "Rising Out Of The Ashes" bei mir einen besonderen Stein im Brett, war dieses Album doch wesentlich für meinen Einstieg in den traditionellen Metal. Zudem sang damals niemand geringeres als Joacim Cans, der mit dem 'Child Of The Damned'-Cover auf dem HAMMERFALL-Debüt wesentlich mitverantwortlich war für das WARLORD-Comeback Anfang des Jahrtausends. Aus meiner Sicht steht die damalige Aufnahme dem legendären Achtziger-Album in nichts nach und ist wahrlich großartig.
Eine Neuaufnahme kann also nicht wirklich nötig sein. Der Sound mag sich marginal unterscheiden (kein Wunder, hat man schließlich mal wieder vieles neu aufgenommen - damit steht man fraglos in bester Tsamis-Tradition), eine massive Verbesserung höre ich aber nicht. Giles Lavery lässt sich als Sänger nichts zu Schulden kommen, er macht seine Sache gut. Das Charisma von Joacim Cans hat er aber nicht - ich habe diese Woche schon etliche Runden mit dem ganz neuen HAMMERFALL-Album verbracht, da kann mich niemand eines Besseren belehren. Den einzigen größeren Unterschied - abgesehen vom Sängerwechsel - höre ich bei 'Battle Of The Living Dead', denn da hat man mehrstimmige Vokal-Linien für den Refrain arrangiert, die nicht sonderlich gut funktionieren.
Für mich ist das insgesamt schon eine eher fragwürdige Veröffentlichung. Während ich dem neuen Studio-Album durchaus etwas abgewinnen konnte und es für eine durchaus würdige Nachbetrachtung des Tsamis-Materials halte, wirkt diese Veröffentlichung auf mich wie ein Abkassieren mit alten Songs. Warum benennt sich die Truppe nicht um und schreibt einfach neue Songs? SENTRY hat doch gezeigt, dass das geht.
Tsamis-Alles-Sammler werden es wohl kaufen, aber auch nur zwei Mal anhören. Ich überlege noch, ob ich weiter in diese Kategorie gehören will.
Anspieltipps: Die Songs sind letztlich alle Klasse!
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Jonathan Walzer