VITAM ET MORTEM - Life In Death
Mehr über Vitam Et Mortem
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Cannibal Natives
- Release:
- 01.07.2008
- Cannibal Natives
- Asesinos En Esencia
- Amputated Hope
- Extreme Death
- Scream Of Blasphemy
- Caos Absoluto
- Eyes Of Death
- Evocacion Wanui
- Fire In My Soul
- Un Dia De Sufrimiento
- Dentro De La Magia De Las Sombras
- Suenos De Un Pasado Presente
Hach wie liebe ich diesen Job, wenn ich Scheiben bekomme, bei denen kein Beipackzettel beiliegt. Da darf der arme Journalist dann versuchen, durch irgendwelche Webseiten Infomaterial über besagte Band zusammenzusuchen und das auch noch in der Hoffnung, dass das, was er da in den Weiten des Internets gefunden hat, auch ungefähr zutrifft. Im Falle von VITAM ET MORTEM ist solch ein Szenario nochmals ungleich schwerer, da die Herren scheinbar aus Kolumbien stammen, ihre Homepage down ist und die MySpace-Seite nur Spanisch kann. Da ich dieser Sprache aber eben nicht mächtig bin, sieht es diesmal mit Randinformationen ziemlich mau aus.
Was sich aber sicher sagen lässt ist, dass VITAM ET MORTEM verspielten bis technischen Brutal-Death-Metal machen, und dass die Scheibe, die mir hier vorliegt "Life In Death" getauft ist. Und dass man scheinbar auch in Kolumbien fähig ist, gute und anspruchsvolle Musik zu machen.
Vergleichen lässt sich VITAM ET MORTEM in etwa mit frühen SINISTER, wobei die Jungs in den rücksichtslosen Death-Metal-Alltag allerdings ab und an CRYPTOPSY- oder auch NILE-ähnliche Spielereien und Gitarrensoli integrieren. Insgesamt weiß dieser Mischmasch durchaus zu gefallen, Songs wie der Opener 'Cannibal Natives', das mit kurzen klaren Gesangsparts aufgelockerte 'Extreme Death' – das übrigens über ziemliche geile Soli verfügt und durch das Riffing sehr stark an NILE erinnert - oder das etwas langsamere 'Fire In My Soul' bieten einiges an Wiedererkennungswert. Sehr gut gefällt auch der etwas melodischere Bonustrack 'Suenos De Un Pasado Presente', indem besonders die doppelläufigen Gitarrenduelle hervorstechen.
Auffällig ist dabei, dass sich VITAM ET MORTEM bei dem rund 53 Minuten fassenden (sehr löblich!) Rundling kaum eine Verschnaufpause gönnen und den Hörer fast die gesamte Spielzeit mit überwiegend im Uptempo-Bereich angesiedeltem Brutal-Death verwöhnen. Trotzdem fräsen sich immer wieder recht coole Melodien in den Gehörgängen fest, die von den Kolumbianern gekonnt zwischen die Blasts gestreut werden. Die Lyrics sind teilweise in Englisch, teilweise in Spanisch, und schimpfen sich dann beispielsweise "Dentro Dela Magia De Las Sombras". Da Sänger Julian aber abartig tief gurgelt fällt dies glücklicherweise kaum auf, verstehen kann man dabei sowieso nichts. Die Produktion ist in jedem Fall in Ordnung, der Sound ist ordentlich druckvoll und schön kompromisslos.
"Life In Death" ist eine gelungene, abwechslungsreiche Platte, die ich jedem Hartwurst-Liebhaber empfehlen kann. VITAM ET MORTEM haben einiges an guten Ideen in Petto und langweilen den Hörer auch über die für Death-Metal-Verhältnisse recht langen 53 Minuten nicht. Wer auf der Suche nach neuen Brutal-Death-Bands abseits der alten Bekannten ist, ist hier definitiv richtig aufgehoben.
Anspieltipps: Cannibal Natives, Extreme Death, Suenos De Un Pasado Presente
- Redakteur:
- Hagen Kempf