VIS - Vis Et Deus
Mehr über Vis
- Genre:
- Rock / Hard Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Jolly Roger / Cargo
- Release:
- 01.01.2016
- Maria Stuarda
- Lacrime Nella Pioggia
- Inno Al Rock
- La Ballerina Nera
- Naná La Gatta
- Caronte
- Rocker Batti il Tuo Pugno
- Vis et Deus
Tiefster italienischer Untergrund des Jahres 1988
Jolly Roger Records aus Italien hat sich wohl dem Ziel verschrieben, verschollene oder obskure Veröffentlichungen der frühen Phase des Metal aus dem Land des Stiefels ans Tageslicht zu bringen. Eine solche ist das Album "Vis Et Deus", das das Schaffen der Band VIS wiedergibt. VIS ist selbst für ihr Heimatland ein nahezu unbeschriebens Blatt, denn Veröffentlichung ist hier zuviel gesagt. Die Band nahm ein Demo mit acht Liedern auf, das ihnen 1986 einen Vertrag mit dem Label Promosound einbrachte, doch das Album wurde nie veröffentlicht. Zwei der Stücke kamen immerhin zu Sampler-Ehren, doch die anderen Songs gelangen auf "Vis Et Deus" erstmals an das Ohr der Öffentlichkeit.
Das ist aber ganz deutlich positiv hervorzuheben, denn "Vis Et Deus" ist ein starkes Stück Rockmusik. Die auf italienisch singende Band kann gleich mit dem Opener 'Maria Stuarda' schwer punkten. Das Lied klingt zeitlos und würde auch als aktueller Release eine gute Figur machen. Abwechslungsreich verbindet VIS im Folgenden Rock, Hard Rock und auch ein paar Metaleinflüsse, weiß aber immer wieder zu überraschen wie mit dem langen, siebzigerbeeinflussten 'Lacrime Nella Pioggia', das sich aus kleinen Stilbrüchen einen Spaß zu machen scheint, dem direkt aus der NWoBHM rübergebeamten Rocker 'Batti Il Tuo Pugno' und dem rhythmisch ungewöhnlichen 'La Ballerina Nera'. Trotzdem sind die Unterschiede nicht als Selbstzweck auszumachen, sondern eher als Experimente einer jungen Band, die mal besser, mal etwas weniger gut funktionieren (hier muss ich 'Nana La Gatta' anführen), aber zahlreiche hörenswerte Lieder und Stücke enthält.
VIS hätte sicher noch Aufsehen erregen können, wenn von der Band mehr gekommen wäre als ein Demo, dass dem Musikgeschäft zum Opfer fiel. Die Aufnahmen sind für ein Demo durchaus gut, auch wenn der Gesang etwas zu laut abgemischt ist und die Hand eines erfahrenen Produzenten sicher die Stärken der Band noch besser herauszuarbeiten vermocht hätte. Aber trotzdem sind einige der Songs kleine Edelsteine, die vielleicht nicht perfekt geschliffen sind, aber trotzdem Spaß machen. Der Überflieger 'Maria Stuarda' glänzt zwar heller als der Rest, aber ein Reinhören ist zu empfehlen, da diese CD-Ausgabe auf gerade einmal 500 Stück limitiert ist. Wer sich jetzt nicht entscheidet, hat möglicherweise bald das Nachsehen. Das Lied 'Maria Stuarda' kann auf der Webseite des Labels angehört werden: Jolly Roger Records.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger