VINTERSORG - Vattenkrafternas Spel
Mehr über Vintersorg
- Genre:
- Folk Metal / Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Hammerheart Records
- Release:
- 19.09.2025
- Efter Dis Komma Dimma
- Störtsjö
- Malströmsbrus
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- Kraftkällan
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Nicht der erhoffte Triumphzug.
Bevor wir in das lang ersehnte neue Abenteuer von Anders Hedlund und seiner wiedererstarkten Stammcombo VINTERSORG starten, mag ich gerne mal ein kurzes Zitat von der Bandcamp-Page der legendären Folk-Metal-Truppe einwerfen, das meine persönlichen Gefühlswelten richtig gut beschreibt: "This is not the "let's drink ale in the woods" version of Folk Metal VINTERSORG deals in frostbitten grandeur and soaring melancholy." Mag man da noch etwas hinzufügen, wo die Ursprünglichkeit dieses Genres auch im aktuellen Longplayer des norwegischen Projekts nach wie vor erhalten geblieben ist?
Von daher geht es auf "Vattenkrafternas Spel" eigentlich nur um die tatsächliche Qualität der Songs, und hier bin ich leider ein bisschen zwiegespalten. Zwar sind die heidnischen Gesänge und die vielen melodiösen Passagen durchaus wieder auf jenem Level, auf dem VINTERSONG anno 2017 letztmalig neues Material veröffentlichte, doch für meinen Geschmack sind die Experimente mit den erstaunlich stark präsenten Keyboards und die teils doch recht konventionellen Arrangements nicht in jenem Klassikerformat, das man vorab berechtigterweise erwarten durfte.
Es ist nicht zu erklären, ob die achtjährige Pause diesen leichten Einschnitt gebracht hat oder ob die grundsätzlichen Entwicklungen der Szene hier einen Einfluss auf Hedlund und sein Team hatten, doch Fakt ist, dass die Erhabenheit früherer Tage hier nur gelegentlich aufblitzt, unter anderem auch deshalb, weil eine gewisse Unentschlossenheit ob der vereinzelten progressiven Fragmente besteht. Denn zwischen dem gewohnten Anspruch, der gegebenen Teilkonventionalität und den etwas vernachlässigten, extremen Ausbrüchen will das Pendel nie mal so recht ins Gleichgewicht geraten, auch wenn das Grundniveau, wenig überraschend, über alle zweifel erhaben ist. Doch auf einer Platte, auf der VINTERSORG das Artwork ziert, erhofft man sich schlicht und ergreifend ein packendes Gesamtepos mit vielschichtigen Folk-Elementen und einer ausgewogenen Mischung aus Black Metal und akustischem Stoff. Das erhält man auf "Vattenkrafternas Spel" nicht über die Gesamtdistanz.
Nun aber von einer Enttäuschung zu sprechen, wäre arg vermessen, da die Kompositionen nicht einmal den Anflug von Durchschnittlichkeit generieren, geschweige denn richtig stark zum vorherigen Werk abfallen. Es ist eben nur, dass eine Trupppe wie VINTERSORG immer das Pontezial mitbringt, an der Höchstnote zu kratzen, diesmal jedoch nicht in diese elitäre Situation gelangt. Fans kaufen trotzdem und werden auch zufrieden sein - aber womöglich nicht allumfassend begeistert und euphorisch.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes