VARIOUS ARTISTS - The Crimson Covers - A Tribute To W.A.S.P.
Mehr über Various Artists
- Genre:
- Heavy Metal / Rock
- Label:
- Remedy Records
- V8 WANKERS - Helldorado
- TORMENT - I Wanna Be Somebody
- WARHEAD - The Manimal
- 5TH SONIC BRIGADE - Teacher
- KNEIPENTERRORISTEN - Fiese Sau
- GWYLLION - The Rock Rolls On
- WYLDFYRE - Blind In Texas
- THE RUGGED - The Idol
- ABIGAIL - Take Me Up
- THE CLAYMORE - Chainsaw Charlie
- CUSTARD - 9.5.-N.A.S.T.Y.
- LONEWOLF - The Torture Never Stops
- ADORNED BROOD - The Neutron Bomber
- BLACK DESTINY - Wild Child
- TRAGEDIAN - Sleeping In The Fire
- TORMENT - Animal (Fuck Like A Beast)
- WARHEAD - Killahead
- GODS OF HATE - Arena Of Pleasures
- BLACK DESTINY - L.O.V.E. Machine
- 5TH SONIC BRIGADE - Hold On To My Heart
- THE CHUCKIES - Ballcrusher
- HAZY HAMLET - Rebel In The F.D.G.
- AGAMENDON - The Headless Children
- FIRE - Hellion
- VYKYNG - School Daze
- INGRIMM - On Your Knees
- TRAGEDIAN - Doctor Rockter
- COLD COLOURS - Forever Free
Stilistisch sehr buntes Cover-Album
Es gibt wohl sicherlich wenige Bands, auf die sich Fans jeglicher Coleur der härteren Musik als gemeinsamen Nenner einigen können. MAIDEN, zweifelsohne, vielleicht auch SLAYER, aber mit Sicherheit auch Blackie Lawless und seine nimmer müden Kameraden bei W.A.S.P., deren Frühphase sicherlich zu den wichtigsten Katalogeinträgen in der History des Heavy Metal zählt. Dennoch hat sich bislang noch niemand so recht an ein Tribute-Projekt herangewagt, um die inzwischen wiedererstarkten Schock-Rocker gehörig zu ehren und ihren Einfluss auf die gesamte Szene zu dokumentieren. Diesem Umstand wird mit "The Crimson Covers" nun Anbhilfe geschaffen. Doch dieser Doppeldecker ist nicht bloß irgendein Tribute-Werk. Vielmehr wird hier deutlich, welche Sparten und Sub-Genres W.A.S.P. tatsächlich mit ihrem Sound inspiriert haben.
Dementsprechend bunt ist auch der musikalische Output in den immerhin 28 Songs, die hier zusammengetragen wurden. Von dreckigem Rock & Roll über vereinzelte Death-Metal-Beiträge bis hin zu klassischem Edelstahl reicht die Palette und wird in besonderen Fällen sogar noch von Rockabilly-Sounds und einem gewagten Gothic-Beitrag erweitert. Das mag zunächst abschrecken, da man W.A.S.P. in erster Linie für ihre rotzige Attitüde und ihre brillante Melodik anpreist, macht die Sache aber direkt auch interessanter, weil hier nicht einfach Track xy 1:1 nachgespielt wird - zumindest in den meisten Fällen. Erstaunlich ist schon eher, wie viele Bands die Gelegenheit verpassen, den Tracks mit einer ähnlich frechen Attitüde ihren Stempel aufzusetzen. Dass beispielsweise die V8 WANKERS an einem Track wie 'Helldorado', der ihnen fast schon auf den Leib geschneidert scheint, scheitern, weil sie einfach nicht den Druck hinter die Nummer bringen, ist schon eine Überraschung. Aber auch TORMENT, eigentlich als Thrasher mit Sinn für die Rock & Roll-Party bekannt, liegen in einem ihrer beiden Beiträge mächtig daneben. Ihre Variante von 'I Wanna Be Somebody' wirkt im Großen und Ganzen nicht authentisch und versaut dem doppelten Silberling sogleich den Einstieg.
Dem entgegen stehen einige gewagte Geschichten, wie etwa WYLDFYRE mit ihrem Western-Style-Cover von 'Blind In Texas' oder ABIGAIL, die 'The Idol' in einen Epic-Metal-Song umfunktionieren. ADORNED BROOD wiederum, deren eigentlicher Sound ja nun überhaupt nicht in den W.A.S.P.-Kontext zu passen scheint, verwandeln 'Neutron Bomber' in einen der stärksten Beiträge. Und auch WARHEAD liegen goldrichtig und zeigen, dass 'Killahead' auch außerhalb des Industrial-Rahmens einer Platte wie "K.F.D." rein passt.
Natürlich gibt es auch allerhand Combos, die sich weitestgehend ans Original halten und hier mal schlecht, mal sehr gut abschneiden. THE CLAYMORE kommen beispielsweise mit 'Chainsaw Charlie' ganz gut zurecht, BLACK DESTINY indes überzeugen bei 'L.O.V.E. Machine', sind bei 'Wild Child' aber nicht ganz so souverän. Und auch bei TRAGEDIAN ist man zwiegespalten: 'Doctor Rockter' ist halbwegs in Ordnung, 'Sleeping (In The Fire)' hingegen richtig stark.
Und so offenbart sich am Ende eine eigenwillige Konstellation mit vielen guten und einfallsreichen Beiträgen, gleichzeitig aber auch mit einem guten Viertel Nullnummern, die dem Spirit der Originale nicht gerecht werden. Fans sollten dennoch ein Ohr riskieren und sich auf die teils eigenwillige Herangehensweise einlassen. Spannend ist es nämlich schon, was man aus dem einen oder anderen Song noch alles herausschlagen kann.
Anspieltipps: ADORNED BROOD - Neutron Bomber, WARHEAD - Killahead, INGRIMM - On Your Knees, TRAGEDIAN - Sleeping (In The Fire), THEE RUGGED - The Idol
- Redakteur:
- Björn Backes