VANITY RUINS - Retina
Mehr über Vanity Ruins
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- The Average
- Dead Children Don't Ask For Sweets
- Boredom Is A Daily Breakfast
- Listen To The Murmur
- Wait
- A Way To Be Rediculous
- 100 And 2 Shades Of Gray
- The Handless Arms Of Fate
- What A Coincidence
Interessanter Nachwuchs-Thrash mit hohem Aggressionspotenzial
Thrash Metal mit weiblichem Gesang ist nicht erst seit Angela Gossow respektive ARCH ENEMY salonfähig. Dennoch traut sich die weibliche Zunft nach wie vor nur selten an die herben Vocals, wahrscheinlich auch, weil die Kritikeraugen unberechtigterweise noch schärfer auf Bands mit diesem besonderen Element blicken. VANITY RUINS aus Schleswig-Holstein haben diesen Schritt dennoch gewagt und können sich glücklich schätzen, dass ihre Fronterin Anna über ein derart rebellisches Organ verfügt. Nebst den aggressiven Thrash-Gitarren und dem leichten Todesblei-Schuss ist dies nämlich schon die halbe Miete für die Debüt-EP "Retina".
Das Quintett spannt in den neuen frischen Songs geschickt die Brücke zwischen klassischem Teutonen-Sound und modernen Tönen im Stile von THE BLACK DAHLIA MURDER und Co., wobei letztere vor allem ob des hohen Aggressionspotenzials der Kompositionen präsent bleiben. Gerade zu Beginn steigert sich die Band in einen geradezu infernalischen Rausch, der über Stücke wie 'The Average', 'Dead Children Don't Ask For Sweets' und 'A Way To Ridiculous' langsam wieder kanalisiert wird. Darüber hinaus bestechen VANITY RUINS mit einer ausgezeichneten Rhythmusarbeit, die sich deutlich von den traditionellen Schemen abhebt. Mit ordentlich Hummeln im Hintern greift man selbst in mittleren Tempolagen kontinuierlich an und verwandelt selbst vergleichsweise technisches Material wie '100 And 2 Shades Of Gray' in gradlinige Thrash-Böller.
Mit dem schlichten 'Wait' befindet sich letztendlich auch nur ein kleiner Hänger im bunten Aggro-Sammelsurium der Holsteiner. Ansonsten schmückt sich "Retina" mit vorzeigbaren Ideen, tollen Songs und handwerklicher Souveränität, wie sie speziell in Underground-Kreisen absolut nicht selbstverständlich ist. Thrasher jeglicher Coleur fühlen sich daher bitte verpflichtet, das Material der jungen Truppe auf deren MySpace-Seite einmal anzutesten!
Anspieltipps: The Average, Dead Children Don't Ask For Sweets, What A Coincidence
- Redakteur:
- Björn Backes