VVEREVVOLF GREHV - Zombie Aesthetics
Mehr über VVerevvolf Grehv
- Genre:
- Industrial/Metal/Elektro/Crossover
- Label:
- Relapse/Rough Trade
- Release:
- 07.03.2008
- Emancipation Of Dissonance
- Eureka Ghost
- Audio Processor
- Year Zero
- Over Active Appreciation
- Specimen Well
- Zombie Aesthetics
- Voodoo Pantheon
- Linking Life To Death In A Continuous Experience
- Psychotronic
- Thinking And Feeling
Quizfrage: Was meint ihr, an welchem Ort ein Musikrezensent gemeinhin seine Rezensionen tippt? Richtig: am Computer. Folgerichtig wird er dort zumeist auch die zu rezensierende Musik hören, was ihm allerdings nicht unerheblich erschwert wird, wenn das Label beschließt, dafür zu sorgen, dass die Scheibe auf dem Computer nicht laufen möchte. Das ist keine Kritik am legitimen Interesse des Labels, seine Werke gegen Raubkopien zu schützen, sondern nur eine kleine Entschuldigung dafür, dass die Rezension so spät kommt.
Doch kommen wir zur Sache und reden wir über VVEREVVOLF GREHV, das Soloprojekt des Herren Dapose, seines Zeichens Mitangeklagter in der Strafsache "THE FAINT sucht die Welt mit elektronischer Musik heim". THE FAINT soll laut Info in Großbritannien allein über 50.000 Scheiben verkauft haben, was zum wiederholten Male die Frage aufwirft, ob das wohl am zweifelhaften Musikgeschmack der Post-1990-Briten liegen mag. Egal, laut Auskunft des Labels Relapse handelt es sich beim Werwolfsgrab jedenfalls um das metallische Alter Ego des Protagonisten, welches elektronischen Wahnsinn mit krankem Gesang und bösartigsten Metalgitarren verbinden soll. In jedem Falle sei VVEREVVOLF GREHV was ganz Tolles und sowieso völlig anders als alles, was wir je gehört haben. Intelligent noch dazu.
Anders mag es vielleicht sein, das geb ich zu, aber was intelligent daran sein soll, seine Soundkarte zu allen denkbaren und undenkbaren Schmerzenskundgebungen zu treiben, das erschließt sich mir nicht. Ich seh mich durchaus als Freund der Avantgarde und progressiver Klänge, und ich steh auch hin und wieder auf schräges, verzerrtes, jazziges und kakophonisches Gewerkel, wenn wenigstens etwas Leben und Seele daraus spricht. Doch was uns Dapose hier so vorsetzt, hat für mein Empfinden nur recht wenig mit Musik zu tun. Ja, Gitarren gibt es, verzerrte Growls auch, und dazu jede Menge Fiepen, Quietschen, Rauschen, Rasseln, Dröhnen, Sphärenklänge, elektronischen Lärm und technoide Beats und Loops, die mich als bekennenden Freund organischer Rockmusik doch ziemlich anwidern. Gegen VVEREVVOLF GREHV sind DÖDHEIMSGARD und THE KOVENANT auf jeden Fall echte True-Metaller.
Tut mir leid, aber ich bin hier definitiv falsch und komme zum Schluss, dass den besten Kopierschutz in diesem Fall der Musiker selbst liefert, weil ich mir weder vorstellen kann noch vorstellen will, wer sich so was freiwillig runterladen, kaufen oder gar anhören soll. Beinharte Fans von THE BERZERKER und APHEX TWIN vielleicht oder R2-D2 und C-3PO beim romantischen Kabelsalat für Zwei. Anspieltipps spar ich mir daher.
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle