ULTRABLUT - Tja
Mehr über Ultrablut
- Genre:
- Hardcore / Surfcore
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- The Lasting Dose Records
- Release:
- 13.06.2025
- Temu Kobain
- Alphaerklärer
- Car Hi-Fi Realität
- Konrad
- Chonder
- Ganbare
- Schwebebahn Blues II
- Der Gratulant
- ZZZ Top
- Tropfsteinhöhle
- Siegroy
- Outro
Ein absurde Reise für spezielles Publikum.
Durch Zufall spülte es letztens das Lied 'Temu Kobain' von ULTRABLUT in meinen Algorithmus. Allein der Bandname zusammen mit der Genrebeschreibung Surfcore weckte das Interesse. Noch größer wurde es, als klar war, dass es sich um die erste Single des bald erscheinenden Albums "Tja" handeln sollte. Nachdem der Track spannend klang, war die Neugierde auf die volle Scheibe geweckt.
Nun liegt das Debüt vor und, "Tja", was soll man zu dieser Musik sagen? Selbst nach mehrmaligem Hören ist sie immer noch nicht richtig greifbar. Der Opener 'Temu Kobain' klingt wie das uneheliche Kind von den BEACH BOYS und BLACK FLAG. Da ist die pure Gewalt des Hardcores gepaart mit etwas Surf-Sound. Letzterer wird vor allem durch das Gitarrenspiel geprägt. Klingt irre, klingt geil! Auch bei 'Ganbare' und 'Schwebebahn Blues II' ist dieser Ansatz durchaus erkennbar. Von diesen Surf-Einflüssen hätten es gerne mehr sein dürfen, denn diese machen die Lieder spannend und bilden fast ein Alleinstellungsmerkmal.
Schade, dass es nicht die ganze Platte über so weiter geht, denn "Tja" bietet sonst vor allem deutschprachigen Hardcore, der mit einer Menge Noise und Post-Hardcore gepaart ist. Gesanglich wird dabei alles rausgehauen, was Sänger Christian herausschreien kann. Wut und Ernsthaftigkeit sind deutlich zu spüren. Dazu wagt die Band hin und wieder wie in 'Alphaerklärer' Ausbrüche in den Death Metal. Gruppen wie ENTOMBED wären stolz auf diese kurzen Abschnitte.
ULTRABLUT kann jedoch kurzzeitig wie in 'Car Hi-Fi Realität' auf die Bremse drücken. Auch 'Chonder' lässt es ruhiger angehen und entwickelt durch gut getimtes Schlagzeug und den Gesang eine emotional mitnehmende Atmosphäre. Es ist der Gegensatz zum teilweise dargebotenen Surfcore.
Die Newcomer von ULTRABLUT bieten auf ihrem ersten Longplayer wahrlich eine absurde Reise für ein spezielles Publikum. Eine Einordung fällt unglaublich schwer. Wer jedoch auf kranken Hau-Drauf-Scheiß aus der Hardcore-Ecke steht, muss einmal reinhören. Alle anderen können sich jedoch immerhin an tollen Songtiteln wie 'ZZZ Top' oder 'Schwebebahnblues' erfreuen. Und wer wollte nicht schon immer ein Lied mit dem Namen 'Tropfsteinhöhle' hören?
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Dominik Feldmann