TUATHA DE DANANN - Tingaralatingadun
Mehr über Tuatha De Danann
- Genre:
- Celtic Metal
- Label:
- System Shock
- Release:
- 02.12.2002
- The Dance Of The Little Ones
- The Battle Song
- Behold The Horned King
- Tan Pinga Ra Tan
- Finganfor
- Vercingetorix
- Celtica
- Some Tunes To Fly
- Tin Gara La Tin Ga Dun
- MacDara
Zwerge, die – bereits rotnasig vom vielen Bier und Met – die Krüge und Hörner heben, glasig dreinblickende Kobolde, musizierende Gnome, neugierig das Schauspiel betrachtende Feen und Elfen…, bereits das Cover von „Tingaralatingadun“ lässt erahnen, um was sich die Musik von TUATHA DE DANANN primär dreht: Märchen- und Sagengestalten aus keltischen und mittelalterlichen Geschichten. Und was würde sich da besser anbieten als eine gute Mischung aus kernigem Heavy Metal und irisch/keltischen Melodien unter Zuhilfenahme von Irish Whistle, Flöte, Violine und Mandoline, um dem Ganzen Leben einzuhauchen. Die fünf Brasilianer (ja, auch in Südamerika scheint man europäische Mythen zu mögen) liefern praktisch den Soundtrack zu der auf dem Coverartwork angedeuteten Party: Da kommt leichtfüßige Tanzstimmung zum Elfenreigen auf („The Dance Of The Little Ones“), werden Schlachthymnen angestimmt („The Battle Song“) und gleich ein ganzes Bataillon von betrunkenen Zwergen scheint seine Sauflieder zum Besten geben zu wollen („Finganfor“); ebenso im Programm finden sich Erzählungen der Legende des Gallier-Prinzen „Vercingetorix“ (müsste eigentlich jedem seit der Asterix-Lektüre bekannt sein), die wundersame Begegnung mit einer Fee („Some Tunes To Fly“) oder die Geschichte eines ‚Zwergenaufstands’ gegen den Unglauben der Menschen an sie („Tin Gara La Tin Ga Dun“).
Die musikalische Untermalung der vielfältigen Geschichten auf dem Album kann sich sehen lassen: Scheinbar mühelos zaubern Bruno Maia, Giovani Gomes, Berne, Leonardo Godtfriedt und Rodrigo Abreu eine gelungene Melange aus Riffs und Flötenspiel, frickeligen Soli und dezenter Geige sowie cleanen Vocals und Growls aus dem Hut, die Spaßfaktor pur bietet. Dabei driftet das Quintett nie wirklich ins Düstere oder Aggressive ab, stets wird eine lebensfrohe bzw. partytaugliche Stimmungsfärbung beibehalten, die nicht selten das Tanzbein angeregt zucken lässt. Da kann man förmlich die Zwerge, Elfen und Kobolde vor seinem geistigen Auge ums Feuer hüpfen und springen sehen... – eine runde Sache.
Abzüge gibt’s aber leider in der B-Note: Der TUATHAN DE DANANN’sche Sound zeichnet sich nicht gerade durch Ausgeglichenheit aus, mal ist der Gesang viel zu leise und schwammig, dann die Gitarren zu laut oder die Bassdrum zu dominant wummernd. Schade.
Trotzdem: Wer Formationen wie CRUACHAN mag und eine geeignete Alternative zur momentanen Schwemme an Viking- und Medieval Metal-Bands sucht, sollte „Tingaralatingadun“ tunlichst antesten.
Anspieltipps: The Dance Of The Little Ones, Behold The Horned King, Tan Pinga Ra Tan
- Redakteur:
- Kathy Schütte