TRAMP, MIKE - Museum
Mehr über Tramp, Mike
- Genre:
- Singer/Songwriter
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Target Distribution (Soulfood)
- Release:
- 15.08.2014
- Trust In Yourself
- New World Coming
- Down South
- Better
- Freedom
- Commitment
- And You Were Gone
- Slave
- Mother
- Time For Me To Go
WHITE LION wäre besser.
Ich hätte es besser wissen müssen. Schon das letzte MIKE TRAMP-Soloalbum "Cobblestone Street" konnte mich mit dem gebotenen Singer/Songwriter-Stil nicht überzeugen. Mit "Museum" schlägt der durch die Glam Metaller von WHITE LION bekannt gewordene Sänger einen ähnlichen Pfad sein. Und kann mich damit nicht abholen...
Das Positive vorweg: "Museum" ist besser als der Vorgänger. Viel mehr kann man nicht sagen, da das Singer/Songwriter-Lagerfeuer-Gewand nichts ist, was ich persönlich von MIKE TRAMP hören will. Getreu dem Motto "Früher war alles besser", war bei dem dänischen Sänger früher tatsächlich alles besser. WHITE LION hat mit "Pride" eines der feinsten 80er Rock/Glam Metal-Alben überhaupt rausgebracht. Melodien wie jene von 'Lonely Nights' oder 'Hungry' musste man erst einmal schreiben können und dann hätte man noch eine Stimme wie die von MIKE TRAMP gebraucht, um die nötige emotionale Tiefe aus den Songs herauszukitzeln.
Genau diese emotionale Tiefe fehlt mir bei den Akustik-Songs des (ehemaligen) Rockstars. Die zehn Songs sind zwar nicht schlecht, aber auch nicht gut. Man kann sie hören, ist aber auch nicht traurig, wenn man es nicht muss. "Museum" steht genau zwischen den Begriffen 'gut' und 'schlecht' und ertrinkt somit im Meer des Durchschnitts. Überzeugen können einzig und allein 'Commitment', welches von Streichern unterstützt wird, sowie 'Mother' (dennoch wäre ein DANZIG-Cover besser gewesen). Bei diesen Nummern kann ich den Tiefgang finden, der selbst noch dem nicht gerade beliebten finalen WHITE LION-Werk "Return of the Lion" zu erkennen war.
Ich habe MIKE TRAMP einmal live gesehen. Auf der Bühne stand nur der Sänger mit einer Akustikgitarre und gab Songs von WHITE LION, FREAK OF NATURE und seinen Soloalben zum Besten. Damals konnte mich der Däne mit seiner sympathischen Art überzeugen und über die WHITE LION-Songs gab es nichts zu meckern. Alles andere konnte mich nicht so fesseln, was aber nicht schlimm war, da es genug vom weißen Löwen zu hören gab. Auch "Museum" überzeugt mich nicht wirklich, bestärkt aber meine Meinung, dass WHITE LION eine der besten Bands der Glam-Metal-Welle der 80er waren.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Sebastian Berning