TITANA - Nights In Fear
Mehr über Titana
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Useless Hypocrisy
- My Hate
- Endurance
- Falling Empire
- Lost Life
- The Truth About Lies
- Nights In Fear
- Endless Freedom
- Everyone Must Die
- Imperial Twilight
Progressive Geschichten aus der Alpenrepublik
In der österreichischen Metal-Szene ist anno 2009 eine enorme Entwicklung zu verzeichnen. Einerseits stoßen erstaunlich viele Bands aus dem Alpenstaat an die Oberfläche der internationalen Szene, andererseits bewegt man sich immer deutlicher von den Bombast- und Gothic-Tendenzen der letzten Jahre fort. Eine Band, die diesen deutlichen Schritt sehr charakteristisch ausstrahlt, sind die vier Tiroler von TITANA, die mit ihrem Mix aus düsterem Edelstahl und progressiven Thrash Metal ganz neue Wege einschlagen. Und auch wenn das Material ihres neuen Albums "Nights In Fear" noch nicht über die gesamte Distanz völlig ausgereift klingt: Die Entwicklung gibt allen Grund, positiv gestimmt zu sein!
TITANA starten relativ hektisch in ihr zehn Songs umfassendes, neues Werk, holpern ein wenig im Old-School-Thrash voraus, treiben ihr Material mit zackigen Grooves an, leiden gleichzeitig aber auch ein wenig am hölzernen Sound von "Nights In Fear". Dies soll sich aber im Laufe der folgenden Minuten schlagartig ändern, denn je technischer die Band vorgeht, desto überzeugender ist das Gesamtpaket, das TITANA hier anbieten. Insbesondere die längeren Instrumentalpassagen in Stücken wie 'Falling Empire' und 'Lost Life' haben ihren Reiz, da sie viele progressive Elemente um sich scharen, aber von Beginn an nicht sperrig wirken. Hinzu kommt eine wiederkehrende Entschlossenheit in den aggressiveren, schnelleren Songs, die aber ebenfalls durch den nicht ganz so fetten Sound ein wenig ausgebremst wird. Gerade wenn man bedenkt, wie viele gute Ideen auf "Nights In Fear" verarbeitet werden, ist es wirklich schade, dass TITANA nicht die Chance bekommen, ihr Material ansprechend in Schale zu werfen.
Allerdings leisten sich die Österreicher auch einen herben Fehltritt. Das düstere, fast schon an den Gothic Metal angelehnte 'Endless Freedom' ist nicht nur enorm langweilig, sondern auch der völlig verfehlte Versuch, die Atmosphäre, die Bands wie OPETH zum höchsten Standard erklärt haben, ähnlich intensiv in die Songs einzubauen. Mit 'Everyone Must Die' und dem feinen 'Imperial Twilight' kommen die Prog-Thrasher jedoch schnell wieder aus diesem Dilemma heraus und präsentieren, zumindest kompositorisch, einwandfrei, wie man den Thrash Metal ohne Konsenslösungen noch interessant gestalten kann.
Nichtsdestotrotz steht bei TITANA noch einiges an Lernarbeit auf dem Programm. Die Breaks könnten hier und dort flüssiger sein, und auch die Leads und Melodien könnten etwas homogener eingebunden werden. Hinzu kommt die dünne Produktion, die das Vergnügen leider in manchen Passagen spürbar schmälert. Schade für die Band, denn die hat definitiv einiges drauf und würde die erforderliche Beachtung für den nächsten Schritt auf alle Fälle verdienen.
Anspieltipps: Falling Empire, Imperial Twilight, Useless Hypocrisy
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes