TIME REQUIEM - Time Requiem
Mehr über Time Requiem
- Genre:
- Melodic Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Regain Records
- Release:
- 23.10.2002
- Time Requiem
- Watching The Tower Of Skies
- Milagros Charm
- The Aphorism
- Brutal Mentor
- Visions Of New Dawn
- Grand Opus
- Interplay Of Matters
- Above And Beyond
Selten habe ich eine Langrille so zwiespältig aufgenommen wie das Debüt des MAJESTIC-Nachfolgers um Mastermind und Keyboarder Richard Andersson. Im Prinzip sind TIME REQUIEM MAJESTIC mit einem neuen Bassisten, aber da es Probleme mit dem Business gab, hat man kurzerhand den Namen gewechselt. Nun waren mir MAJESTIC eigentlich ganz positiv im Gedächtnis haften geblieben, und während die stimmlichen Qualitäten von Apollo Papathanasio weiterhin unbestritten sind, geht mir das permanente, barocke Keyboardgedudel von Herrn Andersson diesmal tierisch auf den Sack. Fast jeder der neun Songs ist mit unnötigen, langatmigen, dudeligen Keyboardsoli gespickt und so auf Überlänge strapaziert. Beginnend mit dem Opener und Titelsong "Time Requiem" über das Mozarts kleine Nachtmusik zitierende "Grand Opus" bis hin zum abschließenden "Above And Beyond" kann man bei jedem Song diverse Minuten einfach streichen. Und wenn ein Song wie "The Aphorism" durch angenehme Hooks im Ohr hängen bleibt, kommt anschließend ein sechsminütiges Keyboardinstrumental, welches sich zurecht "Brutal Mentor" schimpft und meine Nerven auf das Übelste strapaziert. Mag ja sein, dass Andersson die schnellsten Finger im Klimperuniversum hat, aber ehrlich gesagt will ich das gar nicht hören.
Das Schlimme daran ist, dass TIME REQUIEM richtig gut sein könnten, wenn sie sich auf songdienliche Kompositionen beschränken und sich nicht im selbstverliebten Gedudel verlieren würden. Jeder in der Band beherrscht sein Gerät gut und auch in punkto Songwriting sind ja positive Ansätze zu erkennen, aber das übertriebene Ego der Klimperfraktion macht das halt schnell wieder zunichte. Sehr, sehr schade.
Nun, wer auf beschriebene Keyboardsounds im Übermaß steht, kann hier sicherlich mal seine Lauscher reinstecken. Aber für mich ist das ehrlich gesagt in den Instrumentalpassagen nix.
Aber immerhin ist die Promo noch für einen Lacher gut. Das ausgerechnet ein gewisser Wolf-Rüdiger Mühlmann die Promotion für TIME REQUIEM übernimmt, entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Sachen gibt's.
Anspieltipp: The Aphorism
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk