TIEFLADER - Geht durch die Wand
Mehr über Tieflader
- Genre:
- Heavy Rock
- ∅-Note:
- 4.00
- Label:
- Ratzer Records / Our Distribution / Soulfood
- Release:
- 06.11.2009
- Hier kommt der Hammer
- Stuttgart
- Fahr zur Hölle
- Verstärker
- Schlag zu
- Gib Alles
- Wir sind bereit
- Abwärts
- Die Macht
- Explosiv
- Durch die Wand
<p class="MsoNormal">Stumpfer, inspirationsloser heavy Riff-Rock, der direkt gegen die Wand läuft.</p>
Eigentlich ist diese Rezension mit obigem Satz auch schon abgehandelt. Der Szenepolizist mit der archetypisch verspiegelten Cop-Sonnenbrille hat zu TIEFLADER nur eines zu sagen: "Hier gibt es nichts (Neues) zu hören, gehen Sie bitte weiter!" Ja, dieses Album hat tatsächlich nichts zu vermelden außer archetypische Testosterontexte zu archetypischem Testosteronrock. Und der ist leider nur eins: Amtlich. Will heißen: Technisch einwandfrei, also mit TÜV-Prüfsiegel für minimale Abweichung von Schema F versehen. 'Hier kommt der Hammer'? Nee, hier kommt allenfalls der Notarzt und schaut nach dem angeschwollenen Daumen. "Im Kessel steigt der Druck", heißt es in 'Stuttgart'. Mag sein, dass der Druck steigt. Allein, der TIEFLADER kommt nicht wirklich zum Schuss. Da helfen auch keine eher gezwungen als gewollt klingenden Hardcoreanleihen mehr. 'Fahr zur Hölle', altes Stumpfriff, deinereiner gehörte schon vor 15 Jahren zum alten Eisen. Und wenn hier mal schwitzige Sleaze-Erinnerungen vorbeiflackern, klingen sie abgeschmackt und schal. Zur sogenannten Neuen Deutsche Härte fehlt das Neue, zum Industrial fehlen heiß dampfender Schmierölabrieb und/oder mit kühler Präzision gestanzte, metallisch blitzende, messerscharfe Kanten, wie es der glattgebügelten Produktion überhaupt an Ecken und Kanten fehlt. Merke: Auch der beste 'Verstärker' nützt nichts, wenn das durch ihn kommunizierte Gitarrensolo völlig beliebig und unmotiviert daherkommt. Schwerer Stumpfrock ist schwerer Stumpfrock ist schwerer Stumpfrock ist schwerer Stumpfrock. 'Schlag zu’, Sonnenbrillencop: 'Gib alles’ und mach dem Elend ein Ende. 'Wir sind bereit' für ein wenig Melodie, für wenigsten eine kleine Überraschung, oder zumindest für ein Anziehen der Riff-Schraube. Auch die TIEFLADER behaupten, sie seien bereit. Nur wofür, das verraten sie nicht. Und nichts passiert, außer dass immer weiter auf das immergleiche alte Stück Metall eingebosselt wird. In Text wie Musik drängt immer alles nur vorwärts, ohne Sinn und Verstand. Doch diese Stoßrichtung führt leider geradewegs 'Abwärts', respektive in die Langeweile. Denn wie beim guten alten Bullshitbingo könnte man hier fortwährend Selbstbezug an Selbstbezug reihen. 'Die Macht' ist immer nur, was man daraus macht. Hier aber wird nichts mehr gemacht, nichts mehr von Grund auf erschaffen, nichts mehr geschafft außer die Geduld des Zuhörers, hier wird nur noch sich selbst kopiert.
"Du hast es satt / Doch hier ist die Macht / Und du hast keine Wahl / Es ist ihr egal / Ein teuflischer Plan / Verloren im Wahn / Hier ist die Macht / und sie lässt dir keine Wahl / Es dauert nicht mehr lang".
Zum Glück! Denn das hier ist in etwa so 'Explosiv’ wie ein Sicherheitszündhütchen für eine Karnevalpistole. 'Durch die Wand'? Nein, vor die Wand, und dann, statt umzukehren, oder einen Schritt zur Seite zu nehmen, immer weiter vor die Wand, im kreativen Leerlauf.
Anspieltipps: So egal wie ein Duracellhäschen.
- Note:
- 4.00
- Redakteur:
- Eike Schmitz