THE DEVIL'S TRADE - Videkek Vannak Idebenn
Mehr über The Devil's Trade
- Genre:
- Dark Folk / Doom Folk / Indie
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Season Of Mist
- Release:
- 14.07.2023
- En Felkelek
- Flashing Through The Lack Of Light
- Videkek Vannak Idebenn
- Clear Like The Wind
- Liminal
- Fordulj Kedves Lovam
- All Kings Must Fall
- Uj Hajnal Mar Nem Jö
Bemerkenswertes Album im Sinne von Doom meets Folk.
THE DEVIL'S TRADE war bisher das alleinige Projekt von Dávid Makó, welches er in 2014 gegründet hat. Seitdem hat er der Musikwelt mit Gitarre, Banjo und seiner Stimme drei Alben beschert - "Those Miles We Walked Alone" im November des Gründungsjahres, "What Happened To The Little Blind Crow" in 2018 und "The Call Of The Iron Peak". Ferner hat er letztes Jahr im Rahmen des Roadburn Festivals mit John Connor kollaboriert, woraus ein Livealbum hervorgegangen ist, welches sinnigerweise den Titel "Live At Roadburn 2022" trägt, jedoch erst dieses Jahr über Pelagic Records veröffentlicht wurde. Das vierte Studioalbum erschien nun wieder, wie bereits sein Vorgänger, über Season Of Mist. "Vidékek Vannak Idebenn" kann man laut Label locker mit "Es gibt Landschaften im Inneren" übersetzen. Diese Landschaften wurden überwiegend in Form von Dark Folk, Doom Folk und Indie gegossen.
Der ungarische Künstler selbst sagt begleitend zum Album: "Der Prozess, den ich aus meinen ersten drei Platten zusammengefügt hatte, endete, das war für mich kein Weg mehr, aber um einen Schritt nach vorne zu machen, musste ich Entscheidungen treffen, zu denen ich nicht inspiriert genug war." Das Label ergänzt hierzu: "Davon frustriert in einer Art gelähmtem Zustand des Schwebens wurde eine neue Inkarnation von THE DEVIL'S TRADE geboren und damit auch "Vidékek Vannak Idebenn"." Diese Inkarnation beinhaltet nun auch Gáspár Binder am Schlagzeug, sowie bei Live-Auftritten Gábor Tóth am Keyboard, was zu einem volleren Klangbild führt. Insgesamt erscheint das Album zudem facettenreicher.
'Én Felkelék' mit seinen Dark-Ambient-Sounds sowie über dem Hörer schwebenden Klang der Instrumente und der Stimme ist bereits ein sehr gelungener Einstieg in das Werk. Der nachfolgende englische Titel wird vermutlich den meisten gefallen, aufgrund der erhalten gebliebenen Basisgrundnote des Projekts wohl gerechtfertigt. Doch hundertprozentig konnte mich das Stück nicht überzeugen. Mir erscheint es etwas zu sehr "für die Masse" zurechtgeschneidert, was an der Gratwanderung zum Schlager im Songaufbau oder am melodischen Wandern in Indie-Rock-Gefilden liegen mag. Auch der Druckaufbau im rein instrumentalen Teil klingt mir zu angestrengt gewollt.
Der Titeltrack, mit reichlich acht Minuten der längste Song des Albums, macht dann mit seinem psychedelischen Klangbild gleich wieder Punkte wett. In dieses schmiegt sich der Gesang anfangs noch nicht gleich ganz so fügsam ein, doch mit Steigerung von Lautstärke und Härte passt er sich schon besser ein. Die Klangfülle, die im späteren Verlauf bis in den Metal-Bereich abdriftet, bewährt sich - definitiv ein Albumhighlight! 'Clear Like The Wind' ruft am ehesten Erinnerungen an das bisherige Wirken von Dávid Makó in THE DEVIL'S TRADE hervor. Eine von Gitarre erzeugte, zum Träumen anregende Melodie mit ernstem Text zum Thema Innehalten.
'Liminal' ist daraufhin erneut heavier am Start, wenn auch angenehm schleppend. Dieses Mal fügt sich der Gesang von Anfang an perfekt ein. Das Stück verfügt über eine klare Linie. Weder in den ruhigeren, noch in den metallischen Parts konnte ich einen Fehler entdecken - somit einer meiner Albumfavoriten. Der sechste Track knüpft gut daran an, doch die ruhige Passage ist mir schlicht zu lang. Ohne Verständnis der Sprache driften die Gedanken ab, bis dann endlich eine Minute vor Schluss der lang ersehnte Ausbruch kommt. Durch das Banjospiel erhält 'All Kings Must Fall', das mit gewohnt gefühlvollem Gesang aufwartet, einen Südstaaten-Touch im Country-Style und sorgt damit für weitere Abwechslung im Album.
Das E-Gitarren-Intro, das doomig Schlagzeugspiel und der Gesang in Volksweisenmanier im Finaltrack harmonieren derart perfekt miteinander, dass das Werk zu einem weiteren Lieblingstitel erklärt werden muss. Wie schon beim ersten, dritten und fünften Track wagt sich der Künstler aus seiner Komfortzone heraus. Dadurch und aufgrund des volleren Klangbildes durch die Mitmusikanten ist eine deutliche Steigerung gegenüber den vorherigen Alben erkennbar. Bemerkenswert!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Susanne Schaarschmidt