TERäSBETONI - Vaadimme Metallia
Mehr über Teräsbetoni
- Genre:
- True Metal
- Label:
- Warner Music Finland
- Vaadimme Metallia
- Viimeinen Tuoppi
- Älä Meine Metsään
- Varmaan Kuolemaan
- Kuninkaat
- Saalistaja
- Paha Silmä
- Sotureille
- Kotiinpalaaja
- Aika On
- Kirotut
Als im Jahr 2005 "Metallitotuus", das Debüt der finnischen Kriegshorde TERÄSBETONI, in Deutschland erschien (ihr kennt das Problem, dass das ganze Metalzeugs in Finnland ein halbes Jahr früher auf die dortigen Massen losgelassen wird), stand ein neues Album der Wochenendkrieger und Hobbyproleten MANOWAR zur Debatte. Jetzt schreiben wir schon seit zehn Monaten das Jahr 2006, das neue MANOWAR-Album steht (angeblich) für Anfang 2007 im luftleeren Raum, doch die finnischen Vollzeit-Heavy-Metal-Krieger legen mit ihrem Zweitling "Vaadimme Metallica" (zu deutsch: "Wir wollen Metal!") bereits nach.
Die Entwicklung von der "kleinen" Band mit der netten Idee, True Metal auf finnisch vorzutragen zum großen, weltweit bekannten und erfolgreichen Act ist nicht spurlos an TERÄSBETONI vorbeigegangen. "Vaadimme Metallica" fällt daher noch eingängiger, auf den Punkt gebrachter und zurecht geschnittener aus. Im übertragenen Sinne ist das auch poppiger Natur, was aber nicht gleichbedeutend mit einem Verlust von Spannung und Unterhaltung ist - dafür sorgen die Finnen schon. Die unerlässlichen, die Band ausmachenden Trademarks wurden allesamt beibehalten. Also alles im grünen Bereich.
Wer mit True Metal eine Art Eingeschränktheit verbindet, hat sich nämlich schwer im weitreichenden True Metal von TERÄSBETONI, dem finnischen "Stahlbeton", getäuscht. Dies beginnt beim Gesangsgott der melodisch-skandinavischen Metalspielarten, Jarkko Ahola, der anstatt dauerhaft eine hohe Tonart eindimensional durchzuwalzen immer wieder eine neue Gestalt, die er exzellent verkörpert, annimmt, mit der Stimme spielt und letzten Endes nicht nur sich, sondern auch "Vaadimme Metallica" den Status "Weltklasse" verleiht. Und diese Vielfalt endet nicht zuletzt beim glorreichen Sound, der nicht (wie es manch einer vielleicht erwartet hat) ausschließlich auf den MANOWARschen Heavy Metal setzt und feine, saftig-klassische Hard-Rock-Riffattacken, bequeme Melodic-Ansätze à la STRATOVARIUS und Co. berücksichtigt.
Der Startschuss fällt mit dem fulminanten Opener und Titeltrack, der Hymne und einprägsam-schmissigen Metalsong vereint. Das erste gute Drittel von "Vaadimme Metallica" wird so durchweg von der massentauglicheren Gangart bestimmt und garantiert dem Hörer einen sofortigen Hörgenuss bei schmackhaften Songs wie 'Viimeinen Tuoppi' und 'Älä Meine Metsään'. Ebenso stürmisch und grandios begann auch "Metallitotuus", doch TERÄSBETONI halten sich nicht an die Parole "same procedure as every year" und haben ihre Lehren aus ihrem Erstlingswerk, das gegen Ende förmlich einbrach, gezogen - und so findet man mit dem weniger zugänglichen 'Saalistaja' nur wenig Durchschnittsware auf "Vaadimme Metallica".
Es wird nicht bis zum Gehtnichtmehr die Hit-Erfolgsrezeptur der ersten Tracks ausgelutscht, vielmehr wagt die Band um das Songwriting-Dreigestirn Ahola-Rantanen-Järvinen Experimente, die ausnahmslos zu Gefallen wissen und "Vaadimme Metallica" einen abwechslungsreichen und unverkennbaren Anstrich verpassen. Neben emotionalen Powerballaden ('Kuninkaat' und 'Kirotut') gibt es an dieser Stelle das orientalisch angehauchte 'Paha Silmä', das true-metallisch a capella vorgetragene 'Sotureille' und der DREAMTALE-artige Melodic-Power-Metal-Song 'Kotiinpalaaja' zu vermelden.
Fazit: TERÄSBETONI tischen auch 2006 weiter mächtig auf und verköstigen ihre Fans mit einem reinsten True-Metal-Barbecue, das mit allem ausgestattet ist, was der geneigte Metaller braucht. "Wir wollen Metal!" - programmatisch, vielseitig, gut! Das sind TERÄSBETONI, die wahren "Kings of Metal". Joey DeMaio, Klappe zu! Bleibt nur zu hoffen, dass das Werk auch bald den Weg nach Deutschland findet.
Anspieltipps: Vaadimme Metallia, Kuninkaat, Paha Silmä, Sotureille, Kotiinpalaaja
- Redakteur:
- Christian Falk