TEHO TEARDO & BLIXA BARGELD - Nerissimo
Mehr über Teho Teardo & Blixa Bargeld
- Genre:
- Alternative / Experimental
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Specula Records / Rough Trade
- Release:
- 22.04.2016
- Nerissimo
- DHX 2
- Ich bin dabei
- The Empty Boat
- The Beast
- Animelle
- Ulgæ
- Nirgendheim
- Give Me
- Nerissimo (Italian)
Mehr Krempel als Kunst.
Schwarz, schwärzer, am schwärzesten. Oder "Nerissimo", wie der Italiener zu sagen pflegt. Das ist die Bedeutung des Titels des neuen Albums der Musiker THEO TEARDO & BLIXA BARGELD. Gut drei Jahre nach dem Debüt "Still Smiling" legen die beiden nun mit "Nerissimo" nach. Dass hier keine leicht verdauliche Kost angeboten wird, ist von vornherein klar. Dennoch versuchen die beiden kreativen Geister ihren Output so zu gestalten, dass eine größere Hörerschar den Zugang findet, wobei das hier immer noch alles andere als massenkompatibel ist.
Visuell ließen sich die beiden beim Cover vom Gemälde "Die Gesandten" (Hans Holbein der Jüngere) inspirieren. Dort werden Themen der Philosophie, der Religion und der Sterblichkeit aufgegriffen, die sich auch inhaltlich im Album widerspiegeln. Zudem versuchen die beiden die unzähligen Facetten der Farbe schwarz in der Musik einzufangen.
Dies ist dem Duo hier aber nur ansatzweise gelungen, denn nicht alles, was hier geboten wird, ist wirklich spannend. Besagtes Vorgänger-Album als Referenz genommen, sieht dieses Werk hier leider alt aus. Musikalisch schwankt die Scheibe zwischen belanglosen und Nerven aufreibenden Stücken. 'Ulgæ' ist dabei der absolute Tiefpunkt der Scheibe. Entweder ist dieses Mini-Hörspiel mit absoluter Kreativität gesegnet, die ich leider nicht verstehe, oder einfach nur Schrott. Für mich treffen da einfach die Teletubbies auf das Rumpelstilzchen und nerven permanent den Hörer.
Dabei eröffnet der Titelsong noch recht verheißungsvoll. Der ruhige Sprechgesang und die Streichinstrumente im Neo-Klassik-Stil machen durchaus Lust auf Mehr. Doch 'DHX 2' hält größtenteils nur den Bewegungsverlauf eines Strahlers fest, wo jegliche Spannung fehlt. Einzig die beiden sich anschließenden Stücke 'Ich bin dabei' und 'The Empty Boat' kommen in das Fahrwasser, das man sich für den Rest gewünscht hätte.
Keine Ahnung, ob es der besagte Spagat war, mehr Hörer mit ihrer Musik anzusprechen und sich trotzdem nicht zu verbiegen, jedenfalls ist dieser Versuch definitiv nicht gelungen. Und wie heißt es in 'Animelle'? "Abwarten und Tee trinken". Das bietet sich jetzt auch an: In der Hoffnung, dass es beim nächsten Mal wieder besser und interessanter wird. Außer man interessiert sich wie gesagt für Bewegungsabläufe für Strahler und wie viel Punkte (61) an der Decke sind. Dann ist das alles wirklich spannend!
Anspieltipps: Nerissimo, Ich bin dabei
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Swen Reuter