TEARS - Emptiness
Mehr über Tears
- Genre:
- Progressive Rock
- Emptiness
- I Promise You
- I Can't Forgive What Both You've Done
- An Ending - A Grace
Die einzelnen TEARS-Mitglieder haben von Musiklehrer-Abschlüssen bis hin zu Theater-Engagements allerlei Referenzen vorzuweisen, die sich in 'nem Lebenslauf super machen. Und ihr zweites, mit knapp elf Minuten viel zu kurzes Demo "Emptiness" beweist, dass sie nicht nur nachweislich gute Theoretiker und Asse im Nachspielen von Fremdkompositionen sind, sondern auch sehr gute Songschreiber. Ihr Progressive-Rock/Metal-Mix klingt von vorne bis hinten durchdacht, weist kein überflüssiges Break auf und liegt sowohl stilistisch als auch hinsichtlich der Verknüpfung von Anspruch und Eingängigkeit auf einer Linie mit PAIN OF SALVATIONs "The Perfect Element, Pt. 1"-Meisterwerk.
Schon der Opener und Titeltrack ruft Erinnerungen an die das Wort "perfekt" zu Recht im Namen tragende Großtat der Schweden wach. Und dem Vergleich mit etablierten Bands kann dieser Song – wie auch die gesamte EP – ohne Probleme standhalten. Da gibt's neben einer feinen (und jederzeit songdienlichen!) Gitarrenarbeit jazzige Piano-Parts, akzentuiertes Drumming, großartige Harmoniegesänge und eine dichte Atmosphäre zu beklatschen. All das bzw. wenigstens einen Bruchteil davon dürfte sich das eine oder andere Zwirbel-Kommando ruhig mal draufschaffen. Noch besseres Lehrmaterial liefert 'I Promise You', das in allen Belangen einen draufsetzt: düsterer, dramatischer, filigraner. Danach kommt mit dem etwas krumm betitelten 'I Can't Forgive What Both You've Done' leider nur noch ein kurzes, aber ebenfalls gelungenes Klassikgitarren-Stück, das den 'I Promise You'-Refrain erneut aufnimmt, und das Outro 'An Ending – A Grace' entlässt den Hörer schließlich mit leisen Piano-Sounds.
Gerne würde ich demnächst mal einen Longplayer dieser Griechen hören, um zu überprüfen, ob sie das Niveau der "Emptiness"-EP auch über vierzig, fünfzig Minuten halten können. Die Plattenfirmen sind herzlich eingeladen, dem Vierer diesbezüglich unter die Arme zu greifen und ihm eine Chance zu geben. Dann dürfte auch die schwachbrüstige, aber keineswegs scheppernde Produktion des vorliegenden Drehers bald ein Relikt aus grauer Vorzeit sein. Antesten ist Pflicht. Starke Talentprobe!
Anspieltipps: Emptiness, I Promise You
- Redakteur:
- Oliver Schneider