TALLAH - The Generation Of Danger
Mehr über Tallah
- Genre:
- Crossover / Nu Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Earache Records
- Release:
- 18.11.2022
- mud_castle
- The Hard Reset
- Stomping Grounds
- The Impressionist
- Shaken (Not Stirred)
- For The Recognition
- Of Nothing
- Dicker's Done
- Telescope
- Wendrid
- Headfirst
- Thrisle
- How Long?
Neue Hoffnung für den Nu Metal!
Spannende Newcomer im Bereich des Nu Metals finde ich als alter Anhänger von Bands wie KORN, SLIPKNOT oder den DEFTONES ja immer besonders reizvoll, denn jahrelang lag das Genre mehr oder weniger brach, bevor sich in den letzten Jahren wieder vermehrt Nachwuchs begann zu regen und den großen Helden der späten Neunziger zu folgen. Eine solche Band ist TALLAH aus Pennsylvania, die sich im Jahr 2018 um Mike Portnoys Sohn Max am Schlagzeug, YouTuber Justin Bonitz am Gesang und Gitarrist Derrick Schneider versammelt hat. Kurz nach Gründung folgte das Debüt "Matriphagy", das dem Quintett schnell erste Erfolge und Slots im Vorprogramm diverse Genre-Größen einbrachte. Nun steht mit "The Generation Of Danger" der Zweitling in den Startlöchern, um den guten Ruf der Truppe zu untermauern.
Vorweg muss ich erst einmal gestehen, dass ich bisher nur in vereinzelte Songs des Erstlings hereingehört habe und bisher nicht wirklich überzeugt war vom Sound des Fünfers. Das ändert sich jedoch schnell mit dem Opener des Zweitwerks, der auf den Namen 'mud_castle' hört und mich mit seinem Mix aus wahnwitzigen Riffs und keiferndem Gesang frappierend an SLIPKNOTs "Iowa" erinnert. Ein sehr gelungener Start, dem mit 'The Hard Reset' sofort eine weitere durchgedrehte Nu-Metal-Dampfwalze zur Seite gestellt wird. Allerdings überzeugt mich beim zweiten Song der heisere und wehleidige Gesang von Fronter Justin nicht ganz so sehr wie seine kehligen Growls, weswegen es zumindest kleinere Abzüge in der B-Note gibt.
Mit weiter fortschreitender Spielzeit wird mir dann auch schnell klar, wieso der Pressetext lapidar davon sprach, dass man "Bock auf TALLAH" haben müsse, denn die insgesamt 13 Songs sind definitiv nichts für Zartbesaitete. Ganz im Gegenteil, in Sachen Intentsität kommt das hier wirklich ans Frühwerk von SLIPKNOT heran, wenn der Fünfer Hörern und Hörerinnen ein wildes Riff, einen verrückten Drumpart und eine weitere abgedrehte Gesangseinlage nach der anderen um die Ohren jagt. Dafür muss man wirklich in der richtigen Stimmung sein, denn sonst könnte man dieses musikalische Gewitter durchaus als nervig empfinden. Anders ging es mir aber auch mit dem schon angesprochnen Frühwerk der Kollegen aus Iowa nicht und so gefällt mir "The Generation Of Danger" durchweg sehr gut, auch wenn ich mir hin und wieder ein paar mehr groovigere Momente wie das bärenstarke 'Shaken (Not Stirred)' oder das elektronisch befeuerte 'How Long' gewünscht hätte. Ebenso ist mir der musikalische Wahnsinn aus Pennsylvania insgesamt doch etwas zu dicht an den offensichtlichen musikalischen Vorbildern dran, weswegen ich hoffe, dass Max Portnoy und seine Mistreiter ihrem Sound in Zukunft noch eine stärkere Eigennote verleihen.
Trotz dieser minimalen Kritikpunkte kann ich nur all denjenigen Recht geben, der TALLAH als einen der spannendesten Newcomer im Nu Metal ausgerufen haben. Mir würde jedenfalls mit TETRARCH nur eine weitere Band einfallen, die in den letzten Jahren den Sound der Neunziger und frühen Zwitausender so energiegeladen und überzeugend hat auferstehen lasseen. Chapeau!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs