TAINT - The Ruin Of Nova Roma
Mehr über Taint
- Genre:
- Doom/Stoner Rock/Noise
- Label:
- Rise Above
- Release:
- 14.11.2005
- The Sound-Out Competition
- Zealots & Whores
- He Got Cop Eyes
- Drunken Marksman
- The Idol/The Memory
- The Ruin Of Nova Roma
- Amaranthine
- I'm Going To Kill Henry Ford
- Poison Pen Attack
- Cours Et Conquistadors
Ein bisschen seltsam sind sie manchmal schon, die Engländer, und das ist im Falle von TAINT gar nicht negativ gemeint! Sobald man einen ersten Ton von "The Ruin Of Nova Roma" inhaliert hat, ist man als Fan von doomig-ausgefallenen Soundcollagen sofort begeistert, und gibt man der Scheibe ein paar Durchläufe mehr, dann empfängt einen die musikalische Schrägheit in einer eigenen, wirren Welt. Das haben schon Bands wie NEUROSIS und Co. ähnlich gekonnt, doch sind TAINT um eine ganze Ecke doomiger und spielen auch gerne mit Stoner-Rock-Elementen. Mit zehn überlangen Songs lassen TAINT genug Spielraum für ausgefallene Songstrukturen und Überraschungsmomente in einer Bandbreite an Emotionen, die von düster und depressiv bis hin zu verloren und aggressiv reicht. Ein Erlebnis, das man nach einem ersten Hördurchgang erstmal verdauen muss.
'The Sound-Out Competition' wirkt anfangs wie eine verwirrte Aneinanderreihung von Gitarrensoli und steigert sich in schweren Doomriffs und dem immer extrem verzweifelt klingenden Röcheln und Growlen von Sänger und Gitarrist James Isaac. Die Gesangskunst hat der gute Mann zwar nicht gepachtet, doch stört das teilweise etwas krumme Gewimmere nicht mal so sehr und passt sich schnell dem chaotischen Grundtenor des Albums an. Wirre Breaks und tiefste Gitarrentöne reihen sich an rockige und eher simpel gestrickte Melodien und machen es am Ende doch schwer, das Album in eine bestimmte Schublade zu stecken, was durchaus als positiv gewertet werden darf! Ebenso überraschend und mit einer gehörigen Portion Originalität (und eventuell auch grünem Rauch) gewürzt sind die Songtitel, die man hier vorgesetzt bekommt. Was wollen uns TAINT mit so klingenden Namen wie 'Drunken Marksmen' oder 'I’m Going To Kill Henry Ford' sagen?
Der betrunkene Schütze hat auf jeden Fall das Zeug zum Rock-Hit mit Drogenfaktor zehn und einem absolut spacigen Aufbau. Das ist Stoner-Rock-Kost vom Feinsten! Umso spannender ist dann der Übergang zu 'The Idol/The Memory' das Anfangs ganz auf die Basslinien aufbaut und sich nur langsam steigert. Unglaublich, dass ein einziges Riff über sechs Minuten lang nicht langweilig wird. Die absoluten Perlen des Albums sind allerdings der Titeltrack 'The Ruin Of Nova Roma' und das anschließende 'Amaranthine', die beide zusammen insgesamt fast zwanzig Minuten lang düstere Doomstimmung, melancholische Melodien und traumhafte Soundcollagen heraufbeschwören. Spannend sind bei 'Amaranthine' auch das Intro mit diversem Straßengeplappere und der Einsatz von Frauengesang. Mit 'Cours Et Conquistadors' dürfte man dann auch den Nerv der Noise-Fans getroffen haben und steigert sich gerade am Ende des Songs in ein wildes Riffgedonner.
TAINT sind auf jeden Fall ein heißer Tipp für alle, die auf Doom, Noise und Stoner Rock stehen und dabei nicht durch wirre Soundsphären und musikalische Achterbahnfahrten abgeschreckt werden!
Anspieltipps: The Ruin Of Nova Roma, Amaranthine, Cours Et Conquistadors
- Redakteur:
- Caroline Traitler