TAFT, DUDLEY - Guitar Kingdom
Mehr über Taft, Dudley
- Genre:
- Rock / Blues
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Taft Enterprises
- Release:
- 28.04.2023
- Black And Blue
- Old School Rocking
- Oil And Water
- Still Burning
- Guitar Kingdom
- Get Stoned
- Favorite Things
- Darkest Night
- I Want More (Wild Young Days)
- The Great Beyond
- A Quitter Never Wins
Der bärtige Amerikaner bleibt eine Bank in Sachen Bluesrock!
Man sieht es dem Blues-Rocker DUDLEY TAFT nicht unbedingt an, dennoch ist er ein Nachfahre des ehemaligen amerikanischen Präsidenten William Howard Taft und stammt aus einer sehr politisch engagierten Familie. Dudley selbst fällt aber im Gegensatz zum Sprichwort als Apfel recht weit vom Stamm enfernt und widmet sich seit den frühen Neunzigern der Rockmusik, anstatt für politische Ämter zu kandidieren. Dabei hat er inzischen schon vierzehn Veröffentlichungen unter das Blues-hungrige Volk gebracht und stellt dieser Tage mit dem treffend betitelten "Guitar Kingdom" seinen fünfzehnten Release vor.
Wie der Titel schon vermuten lässt, stellt der bärtige Sänger und Gitarrist auf seinem neuesten Werk seine Sechsaitige besonders präsent in den Vordergrund und beruft sich nach ein paar auch eher nachdenklichen Ausflügen auf seinen letzten Langspielern vermehrt auf seine rockigen Wurzeln, die im Grunge-Sound seiner Heimatstadt Seattle liegen. Los geht es mit 'Black And Blues' aber erst einmal mit einem eher klassischen Blues-Rocker, der mir vor allem dank toller Gitarrenarbeit positiv im Gedächtnis bleibt und Lust auf mehr macht. 'Old School Rocking' stellt dagegen die eben erwähnten Grunge-Wurzeln stärken in den Vordergrund, wobei vor allem der giftige Gitarrensound dem Song eine harte Kante verpasst, die schließlich von Dudleys herber und sehr ausdrucksstarker Stimme unterstrichen wird.
Doch damit haben wir noch lange nicht alle Seiten dieses hochgradig wandelbaren Musikers gehört, denn dass in ihm auch ein kleiner STEVIE RAY VAUGHN schlummert, beweist 'Oil And Water' eindrucksvoll mit seinem klassischen Texas-Blues-Sound. Schlussendlich gibt sich der Amerikaner in 'Still Burning' und 'Get Stoned' auch noch nachdenklich, während er in deutlich balladeskeren Gefilden wildert. Für mich bleiben die Höhepunkte auf "Guitar Kingdom" aber die deftigeren Rocker, bei denen für mich der fast schon im Sludge Metal wildernde Titeltrack die Nase ganz vorne hat. Mindestens ebenso beeindruckend stampft 'Favorite Things' aus den Boxen, während 'The Great Beyond' mit einer scharfen Fuzz-Gitarre aufwartet und mit seinen außerirdischen Gitarrensounds sogar ein wenig JACK WHITE heraufbeschwört. Schlussendlich werden alle Facetten des abwechsungsreichen Stilmixes von einer sauberen und aufgeräumten Produktion perfekt in Szene gesetzt.
Es gibt also insgesamt nicht viel zu meckern, wenn ich nach mehreren Runden auf "Guitar Kingdom" zurückblicke. Einzig das Fehlen dieses einen ganz großen Hits, der einem auch noch tagelang im Ohr bleibt, würde mir hier einfallen. Doch angesichts eines ansonsten durchweg starken Albums im Spannungsfeld zwischen Rock und klassischem Blues, lässt sich auch das locker verschmerzen, was mich letztendlich zu ordentlichen 8 Punkten als Endnote bringt.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs