SWEEPING DEATH - In Lucid
Mehr über Sweeping Death
- Genre:
- Progessive Thrash Metal / Heavy Metal / NWoBHM
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eigenprodukion
- Release:
- 05.10.2018
- Eulogue
- Blues Funeral
- Horror Infernal
- Suicide Of A Chiromantist
- Purpose
- Resonanz
- Antitecture
- Lucid Sin
- Stratus
Auf dem Weg in den Heavy-Metal-Olymp!
Da ist es also, mein meist erwartetes Debütalbum des gesamten Jahres. Immerhin konnten mich die Bayern SWEEPING DEATH schon auf ihrer ersten EP "Astoria" mit einem feinen Mix aus progressivem Thrash Metal und klassischem Heavy Metal mit NWoBHM-Schlagseite restlos überzeugen, sodass ich in meiner damaligen Rezension sogar den Vergleich zu den übermächtigen Titanen VEKTOR ziehen musste. Ob die Vorschusslorbeeren damals gerechtfertigt waren, müssen die Jungs nun mit ihrem ersten Langeisen "In Lucid" beweisen.
Doch vor der Eröffnung des bunten musikalischen Reigens begrüßt den Hörer erst einmal das geschmackvolle Piano-Intro 'Eulogue', bevor mit dem folgenden 'Blues Funeral' die metallischen Töne das Zepter übernehmen. So richtig will der Funke bei mir angesichts dieses Tracks allerdings nicht überspringen. Klar bietet die Nummer einige feine Riffs und auch die Hookline ist ordentlich, trotzdem werde ich das Gefühl nicht los, dass die Bayern hier noch nicht so richtig aus der Startbox gekommen sind. Verstärkt wird dieser Eindruck vom anschließenden 'Horror Infernal', das ebenfalls mit angezogener Handbremse agiert. Zwar überzeugt hier wieder ein taumelndes Gitarren-Riff, und auch ansonsten ist das Ganze ein ordentlicher Heavy-Metal-Track, doch angesichts des Potentials der Truppe muss da doch eigentlich mehr drin sein, oder?
Und gerade wenn sich der Hörer fragt, wo denn die wilde und ungezähmte Spielfreude der "Astoria"-EP geblieben ist, zünden die Jungs den Nachbrenner und servieren mit dem grandiosen 'Suicide Of A Chiromantist' einen ganz heißen Anwärter auf den Song des Jahres. Die epische Spielzeit von knapp zehn Minuten, überraschende Breaks, grandiose Leadgitarren und eine einmalige Vocal-Performance von Fronter Elias Witzigmann machen den Song zum perfekten Bankett für jeden Metal-Gourmet. Anschließend wird mit 'Purpose' noch einmal die Piano-Handbremse gezogen, doch der Knoten ist geplatzt und ab jetzt spielen die Bayern wie befreit auf. Kein Wunder, dass in der zweiten Hälfte von 'Resonanz' bis hin zum finalen 'Stratus' ein Highlight das nächste jagt. Abgerundet wird die wilde Heavy-Metal-Sause von einer genialen Produktion, die zwar modern daherkommt, trotzdem zu jeder Zeit das einmalige Flair versprüht, das den Hörer sofort wohlig an die Glanzzeiten der New Wave of British Heavy Metal erinnert.
Unter dem Strich haben die Bayern meine hohen Erwartungen also erfüllt und mit 'Suicide Of A Chiromantist' einen Track für die Ewigkeit erschaffen, der jedem Schwermetaller Freudentränen in die Augen treiben wird. Trotzdem gibt es in der Endabrechnung einen Punkt Abzug für den holprigen Beginn, der für mich auch nach mehreren Durchläufen nicht so recht zum unglaublich starken Rest der Platte passen will. Das ändert aber nichts daran, dass "In Lucid" ein Pflichtkauf für jeden Fan von traditionell angehauchtem und gleichzeitig progressivem Metal ist!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs