SURRENDER THE CROWN - Travails
Mehr über Surrender The Crown
- Genre:
- Alternative Metal / Hard Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Fame Recordings
- Release:
- 19.09.2025
- Stand In Defiance
- Signal In The Noise
- Travails
- Belong
- Half Your Heart
- Trigger The Shift
- Destruction Is Your Name
- Limitless Blue Sky
- Chase Away The Ghosts
- Toe The Line
- We Need You Here
- Guiding Lights
Starker Beginn mit Hits, etwas schwächere zweite Halbzeit.
Ich bin ehrlich, trotz diverse Newcomer-Auszeichnungen in großen deutschen Printmagazinen, hat SURRENDER THE CROWN meinen Weg bisher noch nicht gekreuzt. Doch wenn ich in der Selbstbeschreibung der Saarbrückener etwas von einem Mix aus CREED und DISTURBED lese, dann bin ich rein musikalisch eigentlich direkt an Bord. Ob das fünfte Langeisen "Travails" auch wirklich mit den eigenen Vorbildern und anderen größen des Alternative Metals und modernen Hard Rocks mithalten kann, wollen wir nun herausfinden.
Der Einstand mit 'Stand In Defiance' gelingt auf jeden Fall schon einmal gut. Eine feine Gitarrenmelodie eröffnet die Nummer, bevor wuchtig groovende Riffs das Zepter an sich reißen und mächtig die Nackenmuskulatur strapazieren. Und ja, die Bezüge zu den eingangs genannten amerikanischen Kollegen sind mehr als offenkundig, wobei ich weniger den hymnischen CREED-Sound als die wuchtige Seite von DISTURB als klare Inspiration ausmachen würde. Ja, unter diesem recht offenen Tribut an die eigenen Helden leidet dabei natürlich auch ein wenig die Eigenständigkeit des Vierers, worüber ich aber wie gewohnt sehr gerne hinweg sehe, wenn das Songmaterial passt. Das ist im Falle des Openers auf jeden Fall gegeben, denn mit einer richtig tollen Hookline im Refrain zündet die Truppe aus Saarbrücken hier direkt mal einen waschechten Hit.
Auch danach bleibt das qualitative Niveau zunächst extrem hoch. Insbesondere 'Signal In The Noise' etwa setzt für mich sogar nochmal eins drauf im Vergleich zu 'Stand In Defiance' und ist für mich ganz klar der stärkste Track auf "Travails", während der folgende Titeltrack das starke Eröffnungstriple komplettiert, auch wenn die Hookline nicht ganz an die beiden Vorgänger heranreicht. 'Belong' und 'Trigger The Shift' bringen dann auch noch die melancholisch-hymnische CREED-Note mit ein, deren Fehlen mir anfangs noch aufgefallen war und sorgen dafür, dass die erste Halbzeit des fünften SURRENDER THE CROWN-Langspielers mit einer hohen Volltreffer-Dichte am Ende auf ganzer Linie punkten kann.
Danach geht den Jungs aber doch irgendwie ein wenig die Luft aus. Nicht, dass die Kompositionen in der zweiten Halbzeit dabei handwerklich schwächer umgesetzt würden, aber die letzte Hit-Konsequenz entdecke ich hier nur noch deutlich seltener. Stattdessen wirken die Hooklines hier doch etwas vorhersehbar und lassen nicht mehr ganz so widerspenstige Haken im Gedächtnis zurück. Erschwerend kommt hinzu, dass sich ähnlich wie bei den eigenen Vorbildern die Breitwand-Groove-Attacke mit wuchtigen Riffs und gesanglichen Hooks doch zusehends etwas abnutzt und den Spannungsbogen nicht über die Distanz halten kann. Auch das Balladen-Intermezzo mit 'Limitless Blue Sky' geht in meinen Ohren nicht wirklich auf, was dann natürlich auch nicht zur Abwechslung beiträgt.
Nicht falsch verstehen, unter dem Strich ist "Travails" trotz dieser Kritikpunkte dennoch ein richtig gutes Album, das gerade in der ersten Hälfte locker mit den eigenen Idolen mithalten kann. Um aber insgesamt zu den Klassikern von CREED oder DISTURBED aufzuschließen, muss der Spannungsbogen aber auch über die komplette Albumdistanz gehalten werden, was zumindest auf "Travails" nicht gänzlich gelingt. Antesten lohnt sich trotzdem, denn in diesem Sektor ist der Vierer aus Saarbrücken definitiv schon oben mit dabei.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs