SUPERSIEGER, DIE - Der Tag an dem mein Haushaltsroboter mein 200qm-Loft in Brand gesetzt hat
Mehr über Supersieger, Die
- Genre:
- Alternative Rock / Indie Pop
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- In Bloom Records / Rough Trade
- Release:
- 11.03.2013
- 1000 Kilometer
- Der König ist tot!
- Indie Rock Band
- Mechanischer Mensch
- Wie einst Heinz Erhardt
- Hummeln im Arsch
- Las Vegas
- Ich hab geweint
- So radikal
- Yeehaw! (Die Wut)
- Nicht mehr erwünscht
- Darf ich bitten
So sehen Sieger aus!
Der Albumtitel mag suggerieren, dass DIE SUPERSIEGER eine Klamauk-Truppe mit reichlich albernen Ideen darstellen, musikalisch aber weniger Ernst zu nehmen sind. Die Realität jedoch zeigt, dass mit dem Duo nicht nur zu rechnen ist, sondern dass sie rein kompositorisch (und vor allem lyrisch) allemal das Zeug dazu haben, mit der selbst ernannten, besten Band der Welt aus Berlin mitzuhalten. Auf "Der Tag, an dem mein Haushaltsroboter..." zitiert das Indie-Pop-Projekt einige illiustre Gestalten heran, angefangen bei Heinz Erhardt über Kurt Cobain bis hin zu den ROLLING STONES - und das Schöne daran: jeder eigenwillige Charakter bekommt seinen Ehrenplatz in der manchmal punk-rockigen, mcnhmal poppigen, aber eben jederzeit mitreißenden Show der beiden Protagonisten. Sehen so Sieger aus? Jawohl, genau so!
Die Band beweist mit ihrem aktuellen Dutzendwerk, wie man mit intelligenter Lyrik und bezaubernden Melodien die einfachsten Dinge musikalisch versinnbildlichen kann, wie man Geschichten erzählen und schwelgen kann, ohne dabei in den üblichen Klischees versinken zu müssen. '1000 Kilometer' macht hier einen geistreichen Anfang, 'Indie Rock Band' ist eine clevere Hommage an die eigene Szene, 'Wie einst Heinz Erhardt' hingegen ein fast schon wütender Arschtritt, und mit dem schmutzigen 'Hummeln im Arsch', dem melancholischen 'Las Vegas' und dem verträumten 'Ich hab geweint' reihen sich die Indie-Highlights mit immer größer werdender Eindringlichkeit in die Liste der Album-Highlights an. Den größten Trumpf haben sich Dominik Schauer und Christian Schnitter allerdings für den Schluss bewahrt, denn mit 'Darf ich bitten' hat man die Pop-Hymne schlechthin geschrieben, der Fuck-You-Attitüde mit Augenzwinkern einen persönlichen Stempel aufgedrückt und insgesamt auch gezeigt, dass die Neue Deutsche Welle immer noch erfrischende Facetten zu offenbaren imstande ist, sofern man nur mit der nötigen (ironischen) Poesie arbeitet und sich nicht von irgendwelchen ach so typischen Scheuklappen blenden lässt.
Zum Schluss daher das passende Resümee aus dem Text der Plattenfirma: "Unterm Strich entwickeln sich auf diesem Album 12 kleine Geschichten über Sinn und Unsinn, über Wahrheiten und Erfindungen. Eine große Liebeserklärung an all das, was man mit deutscher Pop-Lyrik so schön sagen kann." Dem ist wahrlich nichts mehr hinzuzufügen - außer vielleicht, dass "Der Tag, an dem mein Haushaltsroboter..." ein absolut phänomenales, ungeheuer unterhaltsames Album geworden ist!
Anspieltipps: 1000 Kilometer, Indie Rock band, Hummeln im Arsch, Las Vegas, Darf ich bitten
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes