SUNKEN - Departure
Mehr über Sunken
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Nordavind Records
- Release:
- 26.05.2017
- A Solemn Initiation
- Void
- Sunken
- Departure
- In The Cold Embrace Of The Waves
Überlange Epen mit wachsendem Wohlklang
Dänischer Black Metal ist ein Event mit Seltenheitswert, obschon unser nördliche Nachbar in unmittelbarer Umgebung der Staaten positioniert ist, die das Genre in den letzten drei Jahrzehnten maßgeblich vorangebracht und schließlich auch geprägt haben. SUNKEN deswegen direkt eine Sonderstellung einzuräumen, wäre aber unpassend, zumal die Band bei der Wahl der Grundzutaten ihres atmosphärischen, finsteren Cocktails auch keine Extrawürste konsumiert. Spricht man allerdings über die Ausgestaltung der fünf Stücke, die letztendlich auf "Departure" gelandet sind, wird der exotische Gedanke sogleich naheliegender.
Denn abgesehen vom kurzen Intro ist das Material der neuen Scheibe überaus ausladend arrangiert worden. SUNKEN nimmt sich zumeist genügend Zeit, schleppende Epen in den zweistelligen Minutenbereich zu dehnen und die hymnischen Aspekte der Songs deutlich zu betonen. Zwar gehen die Dänen dabei arg schematisch vor (akustische Einleitung, langgezogene Bridge, ausufernd episches Finale), jedoch ist das nicht zwangsläufig Anlass zur Kritik, weil die aktuelle Formel tatsächlich Erfolg verspricht.
Gelegentlich erinnert der Stoff daher auch an die Ukrainer von NOKTURNAL MORTUM (musikalisch, wohlgemerkt, nicht idelogisch), wobei die klangliche Breite einzig und alleine durch die klassische Instrumentierung erstellt wird - Keyboard-Pomp und dergleichen ist auf "Departure" jedenfalls kein Thema, was den schlussendlichen Wohlklang noch einmal deutlich intensiviert. Dennoch darf die Frage gestellt werden, ob auch alle Songs im Bereich der viertelstündigen Beschallung so reizvoll gestaltet sind, dass sie auch dauerhaft und langfristig spannend bleiben. Und hier muss man dann doch leichte Einschränkungen vermerken, die sich aber darauf belaufen, dass SUNKEN gerne ein paar zustzliche Tempovariationen einbauen könnte, um die einzelnen Songs etwas individueller hervorzuheben.
Mehr Kritikfläche bietet "Departure" ansonsten eigentlich nicht. Und somit bleibt zum Schluss auch nicht viel mehr, als darauf hinzuweisen, dass die Platte auf 500 Einheiten limitiert ist und nur eilige Hörer in den Genuss eines sehr angenehmen, atmosphärisch dichten Black-Metal-Albums gelangen. Warum also warten?
Anspieltipps: Void, Departure
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes