SUN AFTER DARK - Tatkraft
Mehr über Sun After Dark
- Genre:
- Dark Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Hammerheart Records
- Release:
- 13.06.2025
- Dawn And Dirges
- Waidmanns Hoffnung
- Ohne Grab
- Schlittenfahrt
- Burning Blue
- Naebe
- Leaving Metropolis
- Antarctic Morning
Viel erwartet, nicht ganz so viel bekommen!
Eine Fülle von bekannten Musikern aus dem deutschen Finster-Metal-Underground hat sich unter dem Banner von SUN AFTER DARK firmiert, um mit weitreichenden Einflüssen zwischen Black Metal und Goth neue Welten zu erkunden und sich selbst auch wieder neuen Herausforderungen zu stellen. Die Tatsache, dass EMPYRIUM-Mastermind Thomas Helm ebenfalls mit von der Partie ist, steigert das Interesse am neuen Projekt, zumal auch Kollegen von MOSAIC und LUNAR AUORA mit von der Partie sind. Leider jedoch verläuft sich der erste Output ein wenig ins Leere, weil die Musiker ihren unterschiedlichen Background nicht immer übereinander bringen können und der vermeintlichen Magie schnell Grenzen auferlegt werden, die erschreckenderweise im teils recht uninspiriert anmutenden Songwriting zu finden sind.
Das Debütalbum legt zwar von der ersten Sekunde an einen atmosphärisch dicht gegliederten Düster-Metal-Teppich aus, der mit melodischen Einsprengseln im Stile von TIAMAT, MOONSPELL und SAMAEL sofort auch ein bisschen Nachdruck erzeugt, doch im gleichen Moment sind es eben diese epischen Fragmente aus dem erweiterten EMPYRIUM-Spektrum und die gelegentlich theatralischen Gesänge, die sich nicht so recht eingliedern lassen wollen. Zwar ist das finstere Stimmungsbild aller Ehren wert, aber in den meisten Stücken von "Tatkraft" bekommt man das Gefühl, die unterschiedlichen Fragmente würden aneinander vorbei laufen und sich nicht so gerne die Hand reichen wollen. Blickt man auf die rein instrumentale Darbietung, sind Nummern wie 'Naebe' oder das etwas experimentellere, manchmal gar bizarre 'Schlittenfahrt' sicherlich hörenswert, allerdings wird das Material phasenweise zu sehr in die Länge gezogen und mit der inhaltlich wie qualitativ wechselhaften Gesangsdarbietung auch in zu viele Richtungen gelenkt.
Eine Scheibe wie "Tatkraft" sollte mit ihrer atmosphärischen Kraft eigentlich sofort ergreifend wirken, die Melodien nur noch als Bonus nutzen müssen, um die letzte Überzeugung zu generieren und dem Supergroup-Format, das man SUN AFTER DARK auf alle Fälle zuschreiben darf, auch gerecht zu werden. Im ersten Aufschlag wird diese Mission aber nicht erfolgreich abgeschlossen, sondern von einer Lethargie begleitet, die alle acht Songs nicht so recht abstreifen können. Die Erwartungen waren groß, letztlich eben auch größer als das finale Ergebnis!
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes