SUMMONING - Stronghold
Mehr über Summoning
- Genre:
- Atmospheric Black Metal
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Napalm/SPV
- Release:
- 11.05.1999
- Rhûn
- Long Lost To Where No Pathway Goes
- The Glory Disappears
- Like Some Snow-white Marble Eyes
- Where Hope And Daylight Die
- The Rotting Horse On The Deadly Ground
- The Shadow Lies Frozen On The Hills
- The Loud Music Of The Sky
- A Distant Flame Before The Sun
Where hope and daylight die.
Das beste Album von SUMMONING? Für mich ganz klar "Stronghold", obwohl ich die anderen Veröffentlichungen der Österreicher auch für richtig gut erachte. Das Opus kaufte ich nach Cover in Düsseldorf, da stand es im Metalbereich in der Auslage. Diese Musik war so anders als der furiose Black Metal, den ich kannte.
SUMMONING marschiert immer durch Auenländer, manchmal allerdings verschlägt es sie auch ins Reich Saurons. Das sehnsüchtige Intro 'Rhûn' führt ins Album und baut Tolkien-Atmosphäre auf. Ausholenden Schrittes nimmt 'Long Lost To Where No Pathway Goes' den Faden auf: Der Zug mit Pferden, Rittern, Pagen, Händlern und Handwerkern zieht Richtung Gebirge, nicht jeder wird das Ziel erreichen. Wie SUMMONING mit Keys diese Waldatmosphäre erschafft, ist schon genial: mit Hall und rhythmischem Schlagwerk, das bisweilen dramatisch tönt, als würden wir in eine Arena einziehen, wo 100.000 Menschen unsere Begegnung mit Raubtieren begutachten möchten.
In 'The Glory Disappears' tönt der Geang verhallt, eine böse Stimme ertönt. Wir sehen im Halbschatten Wegelagerer, die Händler bedrängen, Schwerter klirren. Der erhabene Chorus-Part ist an Traurigkeit nicht zu toppen, hier müssen wir um Fassung ringen wie bei WINDIR. Obwohl die Glorie angetastet wird, bleibt der heldische Unterton, eigentlich ist er sogar Hauptkampflinie. Ein geiler Song!
Auch 'Like Some Snow-white Marble Eyes' (grandiose Melodie, Heulen erlaubt!) und 'Where Hope And Daylight Die' (mit Frauenstimme) marschiert die Karawane weiter Richtung der in dunkel-dräuenden Schatten sich an die zackigen Felsen klammernden Festung, deren Zinnen das Abendlicht rötlich-golden illuminiert. Das Break im erstgenannten Song schenkt uns den Blick in die Weite, das Tal unter uns, die Wasserfälle auf halber Höhe, Bergadler kreisen, in der Ferne schmettert eine Fanfare.
Wir erklimmen die schmalen Serpentinen, einige Männer und Pferde liegen in kühlem Grund. 'The Rotting Horse on the Deadly Ground' ist noch so ein wehmütiges Lied, das Melancholie und Euphorie so trefflich mischt. Und immer wird weitermarschiert, Orks, Uruk-Hais, na und? So geht das auch im letzten Drittel des Albums: Einfach genial.
Spätere Alben waren redundanter, boten ähnlicheres Songmaterial, auch der Gesang war nicht mehr so giftig. Hier war die Mischung optimal: Führende Synthesizer und Black Metal passten ideal zusammen, das Album wurde zur Stilikone.
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Matthias Ehlert


