SUIDAKRA - Cimbric Yarns
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2018
Mehr über Suidakra
- Genre:
- Celtic Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- AFM Records
- Release:
- 16.11.2018
- Echtra
- Serpentine Origins
- Ode To Arma
- A Day And Forever
- Black Dawn
- At Nine Light Night
- Snakehenge
- Birth And Despair
- Assault On Urlár
- Caoine Cruác
Anmut und Stärke - mit sich und der fremden Welt im Reinen.
Dass die Jungs von SUIDAKRA auch ruhigere Töne anstimmen können, bewiesen sie uns kleckerweise in eindrucksvoller Form bereits auf vorherigen Alben. 'Gathered In Fear' oder auch 'Feats Of War' und jüngst 'Braving The End' waren akustische Momente, die unter die Haut gingen, das Herz berührten und eine einzigartige Atmosphäre aufwiesen. Mainman Arkadius hat also seit jeher ein – wie ich finde – goldenes Händchen auch für besinnliche Celtic-/Folk-Gänsehautsongs, die den Hörer in eine weit entfernte aber dennoch bekannte Welt eintauchen lassen, ihn zu Ruhe bringen und ihm bei all der Alltagshektik einen Augenblick der In-sich-Kehrung sowie Selbstreflexion schenken. Ihr kennt dieses Phänomen, einen sehr guten Freund nach langer Zeit wiederzusehen und man spricht, albert und blödelt rum, als hätte man sich niemals aus den Augen verloren? Ähnlich ergeht es mir mit SUIDAKRA und speziell eben mit den ruhigeren Momenten auf den Alben.
Darum ist "Cimbric Yarns" auch ein besonderes Album in der Diskographie der Monheimer, eine Art Soundtrack für Seele und Geist, der das Kopfkino in den verschiedensten Facetten aktiviert. Richtig, diese Platte ist ein Akustik-Album, das jedoch von der einzigartigen Atmosphäre der Odoric-Saga getragen wird. In einem Land voller Mystik und Magie existierte vor Tausenden von Jahren eine Zivilisation, die durch eine kosmische Katastrophe ausgelöscht wurde und nun von SUIDAKRA erneut in einem atmosphärisch dichten Gewandt mit keltischem und folkloristischer Charme zum Leben erweckt wird. Auf "Cimbric Yarns" sind für sich genommen vor allem 'Serpentine Origins', das mittelalterlich angehauchte 'A Day And Forever' und der orchestralisch-dramatische 'Snakehenge'-Rundumschlag herausragend – mal geheimnisvoller, mal besinnlicher, mal mit leicht okkultem Touch und mal mystische Raffinesse in Perfektion.
Doch "Cimbric Yarns" ist eher ein Signal, das als Ganzes funktioniert. Klar gefallen die genannten Appetithappen dann doch ein wenig mehr, doch das 13. Studioalbum SUIDAKRAs muss mal vom einleitenden 'Echtra' bis zum krönenden 'Caoine Cruác'-Abschluss durchhören. Schließt die Augen, lasst euch von den Charakteren und allen voran von Arkadius in eine fremde, aber doch heimische Welt entführen und erfahrt die ganze Kraft dieses tollen Albums/Soundtracks/Was auch immer. Manchmal muss man das Kind nicht beim Namen nennen, sondern einfach nur seine Wirkung spüren und froh darüber sein, dass es da ist. "Cimbric Yarns" ist ganz großes Kino – mal fernab vom bombastisch-melodischen Todesschlag, mit dem man SUIDAKRA eventuell zunächst verbindet.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp