SOULFLY - Omen
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2010
Mehr über Soulfly
- Genre:
- Tribal Metal / Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Roadrunner Records (Warner)
- Release:
- 21.05.2010
- Bloodbath & Beyond
- Rise Of The Fallen
- Great Depression
- Lethal Injection
- Kingdom
- Jeffrey Dahmer
- Off With Their Heads
- Vulure Culture
- Mega-Doom
- Counter Sabotage
- Soulfly VII
Cooles Brett vom Brasilianischen Metalmeister!
Max, was machst du denn? Oder bin ich das? Jedenfalls kann ich SEPULTURA aus der Zeit vor "Chaos A.D." nur in kleinen Dosen hören, und Alben von SOULFLY waren bislang für mich auch eher CDs, denen ich auswich denn sie erwarb. Aber seitdem ich CAVALERA CONSPIRACY live gesehen habe und mir daraufhin das Album zulegte, muss ich sagen, dass der gute Herr manchmal doch gar nicht übel ist. Okay, klar, das frühe Geboller geht immer noch für keinen Groschen, aber ich bin jedenfalls in keiner Weise voreingenommen. Und wenn ich es gewesen wäre, so hätte mich "Omen" sicher eines Besseren belehrt.
Denn Max und seine Mannen machen auf dem neuen Album ein paar ganz beeindruckende Dinge, allem voran nämlich ein paar echte Killersongs zu schreiben. Das fängt schon mit der Abrissbirne 'Bloodbath & Beyond' an, die das Album mit herrlicher Kürze einleitet. Aber wer jetzt einen neuen Schritt in der "mein-Album-ist-aber-brutaler-als-deins"-Spirale erwartet, kann mal gleich alle Hoffnung fahren lassen. Statt rohem Geschrubbe gibt es sogar wirklich coole Riffs zu hören, und Max brüllt zwar immer noch charakteristisch, aber songdienlich. Das geht tatsächlich. Und trotzdem ist "Omen" natürlich hart und heftig, aber das versteht sich bei einem Album mit dem Cavalera-Brüllwürfel von selbst.
Einige gewohnte Groove-Monster, die man von SOULFLY wohl erwarten muss, werden durch wirklich interessante Instrumentalparts und Gitarrenlicks aufgemotzt, und zwischendurch gibt es wieder Druck. Abwechslungsreich und spannend, ich hätte nie gedacht, dass ich das mal über ein SOULFLY-Album würde sagen können. Das wichtigste bei den neuen Kompositionen ist aber, das sie alle ziemlich gut auf den Punkt kommen. Daran krankte der Vorgänger "Conquer", den ich zugegebenerweise nur einmal gehört habe, da er meinen Nerv nicht so traf, auch wenn er schon besser war als die frühen SOULFLY-Alben, mit denen ich nun gar nichts anfangen konnte. Aber auf der neuen Scheibe sind selbst relativ einförmige Tracks wie 'Lethal Injection', bei dem PRONGs Tommy Victor als Gast aktiv ist, sehr ordentlich, weil sie die Drei-Minuten-Marke nur knapp reißen. Zu Ende, bevor es öde wird, würde ich es mal umschreiben. Zumal die Tribal-Einflüsse weitgehend verschwunden sind, die Band es eher punkig-thrashig angehen lässt.
Außerdem gibt es noch einige echte Hits, darunter der bereits auf der MySpace-Seite vorab veröffentlichte Track 'Kingdom', mein persönliches Highlight des Albums, sowie 'Jeffrey Dahmer' und ''Mega-Doom", das allerdings alles andere als Doom ist. Der größte Fortschritt im Songwriting ist der prominentere und abwechslungsreichere Einsatz der Gitarre Marc Rizzos, der den eben genannten Tracks einen eigenen Stempel aufdrückt.
Am Ende gibt es dann noch ein Instrumental, wie erwartet, nämlich 'Soulfly VII'. Das ist sehr hübsch, aber was bitte hat hübsch auf dieser Scheibe zu suchen? Gut, am Ende kann man es einfach überspringen, so gesehen ist das kein Problem, aber seltsam bleibt es dann doch. Unterm Strich bleibt die für mich bislang beste SOULFLY-Scheibe, tatsächlich eine, die ich mir wohl ins Regal stellen muss. Hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen würde.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger