SODOM - The Arsonist
Mehr über Sodom
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Steamhammer
- Release:
- 27.06.2025
- The Arsonist
- Battle Of Harvest Moon
- Trigger Discipline
- The Spirits That I Called
- Witchhunter
- Scavenger
- Gun Without Groom
- Taphephobia
- Sane Insanity
- A.W.T.F.
- Twilight Void
- Obliteration Of The Aeons
- Return To God In Parts
Indikativ vs. Konjunktiv.
SODOM – ein Bandname, der wie kein zweiter sehr weite Kreise in allen extremeren Metal-Genres zieht. Ob Death-, Black- oder logischerweise auch Thrash Metal löst der Name noch immer Ehrfurcht aus. Vor sieben Jahren per Rundumschlag zum Quartett gereift, ging vor allem live nochmal ein richtiger Ruck durch Angelrippers Mannschaft: Die doppelte Gitarrenfront, bestehend aus Comebacker Blackfire und Yorck, die Schießbudenpower eines Toni Merkels und natürlich Tom selbst, der – anders kann ich mir die Vehemenz von "Genesis XIX" nicht erklären - anscheinend noch einmal Blut geleckt hat.
Doch auch ohne brandneue Veröffentlichung war bei SODOM seitdem viel los. 2022 baten die Ruhrpottler zum 40-jährigen Höllentanz, die "Tapping The Vein" ging noch einmal durch die Venen und die "Klash Of The Ruhrpott"-Geschichte warf große Schatten voraus. Nun steht mit "The Arsonist" ein neues, das mittlerweile 17. Album in den Startlöchern. Eine knapp 49 minütige Vollbedienung der üblichen, so durchschlagenden SODOM-Power. So weit, so gut.
Doch im Zuge dessen der Paukenschlag: Tom spricht in diversen Interviews von unbestimmter Pause? Klar, wenn du von 62 Lebensjahren 43 deinem musikalischen Baby, deinem unerschütterlichen Vermächtnis, der Marke SODOM widmest, kommen viele weitere Dinge zu kurz. Bislang wurde noch nichts offiziell bekanntgegeben, daher halten wir einmal die Füße still – können wir uns wirklich eine Welt ohne SODOM vorstellen? Schwierig – daher blicken wir einmal auf "The Arsonist", denn die neue Wuchtbrumme ist Abrissbirne par excellence!
Zunächst fällt das einerseits düstere, martialische Artwork auf, das andererseits aber höchst geschmackvoll die Gedanken kreisen lässt, ehe die ersten, hochatmosphärischen Töne des beginnenden Titeltracks erklingen. Und meine Herren, was rammt mich "The Arsonist" ab der ersten Sekunde ungespitzt in den Boden. Ja, es ist eine SODOM-Scheibe, die SODOMesker nicht sein kann: Toms bitterböses Gekeife, sein Knurren, dieses Markenzeichen, das die Band wie seinen ESP LTD AP-4 Black-Metal-Bass seit vier Dekaden innehat. Dazu kommt heuer dieser echte, unverfälschte Sound. Kein Plastik eben, die Aufnahme mit einer analogen 24-Spur-Bandmaschine verleiht der Platte einen schlichtweg geilen, rohen Klang.
Last, but not least durften sich alle Bandmitglieder am Songwriting beteiligen: hier epischere Ausführungen Yorcks, dort die brachiale Urgewalt Blackfires – das große Ganze stimmt einfach. Natürlich passen dazu Toms Texte, die sich hauptsächlich mit Kriegsszenarien jeglicher Art auseinandersetzen. Wenn das so dermaßen harte 'Trigger Discipline', das 'Gun Without Groom'-Statement, das durchdringende 'Sane Insanity' oder der Vietnam-Verweis 'Battle Of Harvest Moon' nicht gerade jedem SODOM-Fan die Freudentränen in die Augen treibt, sorgt spätestens Toms Hommage an Chris 'Witchhunter' eben dafür. Für Groove wird aber auch gesorgt, sind 'The Spirits That I Called' oder auch 'Return To God In Parts' doch Monster aus dem ganz hohen Regal.
Alles in Butter also bei SODOM? Wenn wir nach "The Arsonist" gehen auf jeden Fall. Der besondere Klang, die Arbeit als eingeschworene Band, die Klasse der einzelnen Songs, der so vehemente und kompromisslose Gesamteindruck, sowie dieses durch und durch besondere Artwork – hier lohnt sich doch der Griff zur Schallplatte. Also wirklich alles in Butter bei SODOM. Doch soll es das wirklich schon gewesen sein? Schließlich würden Tom und Co. mit einem Erste-Sahne-Album die unbestimmte Pause antreten. Sehr viel Konjunktiv, wenn es um die Zukunft SODOMs geht. Was "The Arsonist" betrifft hält jedoch der Indikativ das Heft fest in der Hand!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp