SLOMOSA - Tundra Rock
Mehr über Slomosa
- Genre:
- Heavy Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Stickman Records
- Release:
- 13.09.2024
- Afghansk Rev
- Rice
- Cabin Fever
- Red Tundra
- Good Mourning
- Battling Guns
- Monomann
- MJ
- Dune
Außergewöhnliches Heavy-Psych-Potpourri mit vielen interessanten Wendungen.
Eigentlich scheint die Sache auf dem aktuellen SLOMOSA-Album relativ flott geritzt: Die Truppe aus dem norwegischen Bergen startet mit dreckigsten Stoner-Riffs und pumpt schon so viel Energie in den Opener 'Afghansk Rev', dass man sich sehr sicher ist, hier sei die nordische Interpretation verschiedener "Sky Valley"-Einflüsse in vollem Gange. Auch das nachfolgende 'Rice' entpuppt sich als satter, wenn auch leicht verspielter Heavy-Rocker von schmutzigstem Format, dessen wundervolle Leadgitarren hier und dort noch einmal einen besonderen Akzent setzen. Doch völlig überraschend öffnet SLOMOSA anschließend die Türe für allerhand zusätzliche Einflüsse - und ab diesem Moment wendet sich das Blatt noch einmal gewaltig, auch wenn der hochinteressante Kurs, den die Nordmämnner einschlagen, durchgängig aufregend bleibt.
Das epische 'Cabin Fever' mit seinen schrammeligen Indie-Gitarren und seinen dezent progressiven Neigungen beispielsweise, zeigt völlig andere Seiten, wenngleich der raue Sound als übergeordnete Konstante bleibt. Auch das minimal psychedelische 'Red Thundra', bei dem sich die Band schleppend in einen wahren Rausch spielt, ist inhaltlich näher am frühen Material der SMASHING PUMPKINS als an den bekannten Vertretern der Stoner-Szene in Palm Springs.
Es ist eine dauerhafte Unberechenbarkeit, die "Tundra Rock" antreibt, die stetig neue Impulse gibt, der Band aber auch eine außerordnetlich große Spielwiese beschert, auf der sie ihre Experimentierfreude beliebig ausleben kann. Dass man später wieder zu den Heavy-Rock-Ursprüngen zurückkehrt und gelegentlich auch ein SABBATH-Riff einstreut, ist dabei nicht ungewöhnlich und eigentlich der typische Lauf der Dinge auf diesem Album. Die Band verschafft sich eben nur einen Rahmen, in dem vieles erlaubt ist, Homogenität aber dennoch das Maß aller Dinge bleibt. Mit dem sehr lebendigen 'Dune' setzt SLOMOSA schließlich einen beeindruckenden Schlussakkord, dessen Heavy-Psych-Attitüde gelegentlich sogar an MY SLEEPING KARMA erinnert.
Damit bekommt diese relativ bunte Scheibe dann auch noch den letzten Schliff in Sachen Vielschichtigkeit, vor allem aber auch ein würdiges Finale einer durchweg spannenden Veröffentlichung. Stoner-Fans, denen der Tellerrand nie zu hoch ist, sollten sich das nicht entgehen lassen!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes