SKUNK ANANSIE - 25Live@25
Mehr über Skunk Anansie
- Genre:
- Rock / Crossover
- Label:
- Boogooyamma
- Release:
- 25.01.2019
- Charlie Big Potato
- Intellectualise My Blackness
- Because Of You
- I Can Dream
- Charity
- My Love Will Fall
- Death To The Lovers
- Twisted
- My Ugly Boy
- Weak
- Hedonism
- I Hope You Get To Meet Your Hero
- Love Someone Else
- This Is Not A Game
- God Loves Only You
- (Can't Get By) Without You
- Secretly
- Over The Love
- Spit You Oiut
- Yes It's Fucking Political
- Selling Jesus
- Little Baby Swastikkka
- Tear The Place Up
- Squander
- You Saved Me
- You'll Follow Me Down
Erstmalig: Ein Live-Release der britischen Götter
Aus maarketingtechnischen Gründen mag diese Aussage vernichtend sein, doch Fakt ist - und das war vorab bereits klar - dass man die gewaltige Atmosphäre eines SKUNK ANANSIE-Gigs nie und nimmer ins heimische Wohnzimmer transportieren kann. Die Gründe hierfür sind mannigfaltig, hängen aber vor allem damit zusammen, dass Frontdame Skin auf der Bühne eine solch faszinierende Aura hat, dass jede noch so intensive Darbietung in der späteren Aufzeichnung nicht den gleichen Gänsehauteffekt erzielen kann wie die meist atemberaubende Performance der Ausnahmesängerin.
Nichtsdestotrotz ist dem britischen Quartett, das zwischenzeitlich aauch schon mal dem Business Lebewohl gesagt hat, natürlich zugestanden, nach fast 30-jähriger Szene-Zugehörigkeit einen offiziellen Live-Release einzuschieben, der in knapp zwei Stunden nicht nur alle Hits der letzten drei Jahrzehnte beinhaltet, sondern auch noch einmal aufzeigt, welch außergewöhnliches Chameleon in dieser Band steckt. SKUNK ANANSIE hat viele Gesichter, und die vier Musiker zeigen sie auf "25Live@25" in ihrer ganzen vielfältigen Ausprägung. So gibt es viele zerbrechliche Balladen, rockige Hit-Singles wie 'Twisted' und 'I Can Dream', einen weitreichenden Rückblick in die Vergangenheit der ersten beiden Alben und schließlich auch einige Aussichten in die Zukunft, die den letzten Platten zufolge ein wenig gemäßigter ausfallen wird als die eher energiereiche erste Phase der britischen Widerstandskämpfer.
Bedenklich ist einzig die etwas magere Live-Atmosphäre, die das Doppelalbum vermittelt. Die vier Charaktere haben sich gegen übermäßig viele Overdubs entschieden, so dass man sicherlich ab und zu den Eindruck bekommt, ganz nah dran zu sein. Doch die Reaktionen aus dem Publikum sind ebenso zu vernachlässigen wie die vermeintlich wuchtige Live-Produktion, die auf der heimischen Anlage leider nicht zu vernehmen ist. Folglich bleibt mal wieder alles an Skin hängen, jener charismatischen Persönlichkeit, die mich seit der Tour zum zweiten Album gefesselt und verzaubert hat und auch mehr als zwei Dekaden später nichts von ihrer monströsen Erscheinung eingebüßt hat - und dabei ist sie eigentlich nur eine kleine zierliche Person, die auf der Bühne allerdings regelrecht explodiert.
Live ist SKUNK ANANSIE unschlagbar, doch leider kann dies auf Konserve niemals so mitreißend inszeniert werden. Fans kommen dennoch nicht an dieser Scheibe vorbei, weil sie sehr authentisch aufzeigt, wo diese Band auch heute immer noch steht.
- Redakteur:
- Björn Backes